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Hypermediale Literarische Kommunikation

Handlungsorientierung und hypermediale literarische Kommunikation: Textverarbeitung

Eine von der Theorie der Literarischen Kommunikation ausgehende Literaturdidaktik stellt für den Umgang der Schülerinnen und Schüler mit Literatur in den verschiedenen Medien gegenüber dem Aspekt der Text-Rezeption den der Text-Verarbeitung ins Zentrum der Überlegungen (so Siegfried J. Schmidt im Anschluss an Ihwe und Wienold bereits seit 1975) und ergänzt ihn im Unterrichtszusammenhang durch den Aspekt der Text-Veröffentlichung. Sowohl interpretatorische wie produktive bzw. inszenatorische Weisen des Umgangs mit Literatur im Unterricht lassen sich als kommunikative Handlungen und Arbeitsvorgänge im Anschluss an die individuelle Rezeption eines Textes beschreiben. Unter dem Gesichtspunkt der Handlungsorientierung ermöglichen sie gegenüber dem traditionellen Interpretationsgespräch und dem klassischen Interpretationsaufsatz einen sinnlich-intensiveren und philologisch präziseren und – wegen der heterogenen Zusammensetzung der Lerngruppe – einen eher kontroversen, offeneren, insgesamt einen reflektierteren Umgang mit den Texten. Handlungsorientierung bedeutet dann die Lernrelevanz der einzelnen Schritte des Arbeitsprozesses sowie die Notwendigkeit der Ausrichtung auf ein ernsthaftes Ziel des Arbeitens, auf ein Produkt, das in kollektiver Anstrengung entsteht und die Pluralität innerhalb der Lerngruppe widerspiegelt.

Zu diesem Aspekt der Text-Verarbeitung gehört der der Text-Transposition hinzu, des Wechsels in eine andere Textsorte bzw. Schreibweise, darüber hinaus des Wechsels in ein anderes Medium, vom Text zur Powerpoint-Animation, zur gespielten Szene, zum Fotoroman, zur kurzen Filmsequenz, zur musikalischen Interpretation und dann vielleicht zur Transposition aller Verarbeitungsformen in das integrierende digitale Medium. Dass dann jeweils klassische Fragen, die den ästhetischen Charakter, ja, die ästhetische Qualität betreffen, zu stellen und zu beantworten sind, scheint mir offenkundig, mehr noch, es zeigt sich: Literarische Kommunikation stellt sich hier in den Rahmen einer umfassenderen Ästhetischen Kommunikation .

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