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Vom Wort zum freien Dialog

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

Ein typisches Smalltalk-Thema: Essen/Kochen/Haushalt


1. Inwiefern ist „Smalltalk“ für Spanischschüler relevant?

Kennzeichen

  • Smalltalk (auch: Alltagsgespräch/Konversation) ist eine Sonderform der mündlichen Kommunikation.
  • Es ist ein spontanes, beiläufiges, ungeplantes und in umgangssprachlichem Ton geführtes Gespräch.
  • Es handelt sich um ein gesellschaftliches Ritual mit wichtigen sozialen Funktionen: Auflockerung, Vermeidung von peinlichem Schweigen, ggf. Beginn eines näheren Kennenlernens.
  • Smalltalk hat eine große interkulturelle Bedeutung, gerade in Ländern mit personenbezogener Orientierung wie Spanien.
  • Informelle Gesprächssituationen sind in spanischsprachigen Zielsprachenländern häufig (Schüleraustausch, Begegnungen als Tourist, als Praktikant/in, später im Berufsleben/auf Geschäftsreisen – oft werden auch Geschäftsgespräche mit Smalltalk begonnen,...).
  • (Schnell) wechselnde Themen aus dem alltäglichen Lebensbereich kommen zum Einsatz, schwerwiegende Themen werden vermieden.
  • Typisches Beispiel: das Reden über das Wetter, Vorteil: jede/r kann mitreden, Meinungsunterschiede sind tolerierbar, das Wetter hat außerdem Einfluss auf die Aktivitäten der Gesprächspartner und kann daher als Brücke zu anderen, persönlicheren Themen dienen.
  • Es gibt keine hierarchische Beziehungsunterschiede zwischen den Gesprächspartnern.
  • Formale Hindernisse fehlen, es gibt keinen Gesprächsleiter.
  • Gesprächsregeln sind den Teilnehmern z.T. nicht bewusst.
  • Typischer Ablauf:
    • Redebeiträge sind relativ kurz.
    • Es wird eingegangen auf den vorhergehenden Beitrag.
    • Die Übergabe/Übernahme des Wortes erfolgt in Gesprächspausen / durch Unterbrechung des Vorredners.
    • Zuhörer gibt Zeichen (Zwischenbemerkungen, Bestätigungen, Verneinungen, etc.) mit denen er/sie signalisiert, dass er/sie noch bei der Sache ist.

2. Unterrichtsziele im Bereich „Smalltalk“

Die Schüler/innen sollten...

  • wichtige Gesprächsregeln für Smalltalk kennen und befolgen (z.B: Unterbrechen des Gegenübers erlaubt/unhöflich?).
  • d en richtigen Ton treffen.
  • typische „Fettnäpfchen“ (z.B: Tabu-Themen; Stellen sehr direkter Fragen) kennen und vermeiden.
  • sprachlich in der Lage sein eine solche Konversation aufrechtzuerhalten (Redemittel, Wortschatz, Ausweich- und Kompensationsstrategien).
  • ein alltägliches Thema weiterentwickeln können (Inhalt und Wortschatz).

vgl: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München: Time to talk! Parlons! Parliamo! ¡Tiempo para hablar!... Eine Handreichung zur Mündlichkeit im Unterricht der modernen Fremdsprachen, Berlin 2005, S. 135 – 142 .

3. Warum das Thema Essen/Kochen/Haushalt?

  • Es ist ein typisches, häufiges Smalltalk-Thema.
  • Für den privaten Bereich werden im GER [*] in der Übersicht „externer Verwendungskontext“ angegeben:
    • Objekte: Einrichtung und Möbel, Haushaltsgeräte, Hausrat
    • Handlungen: Lebensroutinen wie z.B: kochen, essen, waschen
    • Texte: Rezepte
  • Das Thema wird in den meisten Lehrwerken stiefmütterlich behandelt.
  • Im Zielsprachenland brauchen die S in dem Bereich viel mehr Wortschatz als normalerweise im Unterricht erarbeitet wird.
  • Der Nutzwert ist für die S unmittelbar einsichtig.
  • Kann unabhängig von der Lehrbuchprogression jederzeit weiter ausgebaut werden (z.B. in Vertretungsstunden, in ersten oder letzten Stunden vor den Ferien,...).

* Europarat: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen, Straßburg, 2001, S. 55

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