Konzeptuelle Progression
Aspekt |
Bentham |
Hobbes |
Hume/Schopenhauer |
Sokrates |
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Menschenbild |
„zwei Gebieter“ - |
„Wolf“ |
„Wolf&Taube&Schlange“ |
‚Gründe geben könnendes Tier’ |
Motivation |
Leiden vermindern, Lust vermehren |
Furcht minimieren, Frieden, Sicherheit |
geselliges Wohlergehen (Hu) Erlösung/Befreiung vom Ego (princ. indiv.) (Scho) |
Sorge um das Wohl der eigenen Seele |
Begründung |
Größtes Glück der größten Zahl durch Gesamtnutzen-maximierung |
Vertrags-abschluss/und - einhaltung liegt im Eigeninteresse (Egoism.) jedes vernünftig kalkulierenden Individuums („natürl. Gesetze“); = Anschluss an Goldene Regel |
moral. Gefühle (Missbiligung, Wohl-wollen/Menschlichkeit) bewerten für Gesellschaft nützliche Charakter- eigenschaften mithilfe von Empathie-fähigkeit und Mittel /Zwecke berechnendem Verstand (Hu), Ausbildung von allgemeinem moral. Standpunkt durch Gespräche über Gefühle; „Schädige niemandem!“ als erster Grundsatz der Moral folgt aus Mitleid (Scho) |
Wertvolles Leben ist auf Tugend geprüftes und Tugend = Wissen; Vernunftüberlegung verlangt Überein-Stimmung von Worten u. Taten, Widerspruchsfreiheit der Worte, Akzeptieren der bestbegründeten Sätze, von denen einer lautet: „Unrecht tun ist schlimmer als Unrecht leiden.“ |
Glück |
quantitativer Hedonismus |
unerreichbar, nur Streben nach G-gütern |
nur neagtiv: Freiheit von Schmerz u. Langeweile (Scho) |
= gelingendes Leben (Eudaimonia) durch Tugend |
Freiheit |
Negative: F~ von Schmerz |
Negative: F~ von Furcht; Einschränkung absoluter Handlungs~ im Naturzustand |
[nur Handlungs- F~, keine Willens- F~] |
Gedanken- und Entscheidungs- F~ bei der Zustimmung zum best-begründetem Satz |
Verantwortung |
... sonst 4 Sanktionen |
Beachtung der natürl. Gesetze; pacta sunt servanda |
Gefühle sozial machen, Ermittlung des allgem. Moral. Standpunkts |
...für eigene stimmige Bildung (Wissen/Seele) |
Gerechtigkeit |
Everybody to count for one and nobody for more than one; Verteilung als Problem |
= Einhalten von Verträgen |
= „künstliche Tugend“ (Hu); = zweiter Grundsatz der Moral: „Hilf jedem soviel du kannst!“ (Scho) |
= die im Interesse des Ideals einer harmonischen Persönlichkeit liegt |
Die Schülerinnen und Schüler können
Begriffe wie ‚Digitalisierung’, ‚virtuelle Welt’, ‚medial konstruierte Wirklichkeit’
und ‚Lebenswelt’ erläutern und unterscheiden BP 2016 3.2.3.1.
Prozessbezogene Kompetenz: Begriffe erläutern und unterscheiden
Inhaltsbezogene Kompetenz: Kenntnisse von/Wissen über Digitalisierung und VR
Beispiele
Kl. 7/8 |
Kl. 9/10 |
Kl. 11/12 |
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Avatar = Spielfigur, virtueller Körper oder virtuelles Ich? Snapchat = digitale Fasnacht? |
virtuelle Freundschaft virtueller Elternabend virtuelle Beratungsstelle virtuelles Klassenzimmer virtuelle Reise virtueller Friedhof |
VR-Forschung virtuelle IP-Adresse virtueller Sex Ethik-Kodex für VR-Aufenthalte? |
Leitfragen: VR= legitimer (R. Caillois)? Lust auf VR = ‚falsches Bedürfnis’ (H. Marcuse)? VR= Sehnsucht nach technischer Beherrschung des Lebens? Mehr Freiheit, mehr Glück, mehr Handlungsfähigkeit, mehr Selbst- und weniger Verantwortungsbewusstsein durch VR-Erlebnisse? Erweitert VR unsere Wirklichkeit oder verstärkt sie Weltfluchtneigungen? Macht VR strafbare Handlungen konsumierbar? Vernachlässigen wir durch VR-Immersion unsere reale natürliche und soziale Umgebung? – Sachverhaltsfragen können in ethische Fragen umgewandelt werden nach dem Muster: Wenn X der Fall ist, soll ich/man dann Y?
prozessbezogene Kompetenz
Kl. 7/8 |
Kl. 9/10 |
Kl. 11/12 |
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Symbole / Icons / Logos / Emoticons verstehen; Wortbedeutung „Soziales Netzwerk“ erläutern; beschreibenden/ bewertenden Gebrauch unterscheiden; verbale Gewalt / Cybermobbing beschreiben; (verletzte) Werte und Normen nennen; Worterklärungstechniken aus den Fremdsprachen nutzen |
Begriffe wie z.B. „ virtuell“, „Transparenz“, „anonym“ analysieren und definieren; concept-map entwerfen; manipulativen, suggestiven, rhetorischen Begriffsge-brauch beschreiben; Begriffe für praktischen Syllogismus anwenden PPC notw./hinreich. Bedingung Funktion(en) von Ironie erklären; Klass. Def.-modell erklären; Gegenbeispielemethode u. Def.-Fehler-Liste anwenden; Gedankenexperiment zwecks Prüfung von Begriffsinhalt durchführen „ virtuelles Glück“ (z.B. Erlebnismaschine von R. Nozick) |
Begriffe hierarchisieren und präzisieren; Familienähnlichkeit zwischen Begriffen beschreiben, z.B. „Authentizität/Identität“, „Wirklichkeit/Wahrheit/Mixed Reality“, „Selbstverwirklichung/-optimierung“; Begriffsgebrauch kritisieren; mehrstelligen Relationsbegriff analysieren („Verantwortung“; „Dual Use“); meta-ethische Unterschei-dungen treffen (Sein/Sollen); konträre u. kontradiktorische Begriffe zuordnen; Analogien prüfen (Ex Machina ≈ Pygmalion); Sprachkritikbeispiele (z.B. D.E. Zimmer); Bindewörter/log. Ausdrücke erkennen u. anwenden (“Textschlüssel”); Fachwörterbuch-Artikel auswerten z.B. “ Bildethik” (in Wörterbuch der Würde); Begriffe visualisieren |
„virtuell“ = künstlich, möglich, unwirklich, elektronisch, digital, elektrisch, möglich, wirksam, fantastisch, fiktiv, gespielt, gefaked, halb-wahr, nicht-materiell, vor-täuschend?
Manchmal hilft die Untersuchung der Wort-Bedeutung und der Wortherkunft, um Phänomene besser zu verstehen und dann auch beurteilen zu können.
Allerdings: Nicht jede Auskunftsquelle ist gleich gut, schon hier gilt es, kritisch hinzuschauen!
Quelle A Duden
„virtuell“: Adjektiv [nicht steig.]
- PHILOS. der Möglichkeit nach vorhanden. "Der Erwachsene ist virtuell im Baby schon enthalten."
- PHYS. nicht beobachtbar, aber erschließbar. "Bei virtuellen Prozessen in mikrophysikalischen Systemen kann man die virtuellen Teilchen nur an ihren Auswirkungen erkennen."
- EDV künstlich, durch Computer erzeugt (Gegenstände, Landschaften, Abläufe, Welten)."Ein anderes Wort für „virtuelle Realität“ ist „Cyberspace“."
Quelle B
Das Adjektiv „virtuell“ bedeutet soviel wie „der Wirkung oder dem Anschein nach vorhanden“ oder „effektiv“. Das Bild eines Objektes in einem Spiegel ist zum Beispiel in Bezug auf seine optischen Eigenschaften ein virtuelles Objekt, da es optisch in der Regel nicht von einem realen Objekt unterschieden werden kann. Das Gegenteil von „virtuell“ ist „vollkommen real“ – daher ist die Kombination „virtuelle Realität“ eigentlich ein ziemlicher Unfug. Allerdings gibt es auch die Ansicht, dass ein virtuelles Objekt ja durchaus reale Eigenschaften haben kann und dies daher kein Widerspruch in sich ist.
Quelle C Wikipedia dt.
Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen. Das Wort führt über den französischen Begriff virtuel (fähig zu wirken, möglich) zurück auf das lateinische Wort virtus (Tugend, Tapferkeit, Tüchtigkeit, Kraft, Männlichkeit).
Virtualität spezifiziert also eine gedachte oder über ihre Eigenschaften konkretisierte Entität, die zwar nicht physisch, aber doch in ihrer Funktionalität oder Wirkung vorhanden ist.
Virtualität spielt im modernen Verständnis auch auf die Sphäre der Möglichkeit an, wenn man einige Bedeutungen des Adjektivs virtuell zugrundelegt, wie „entsprechend seiner Anlage als Möglichkeit vorhanden“ und „die Möglichkeit zu etwas in sich begreifend“.
Quelle D Wikipedia engl.
Virtual reality (VR) is a term that applies to computer-simulated environments that can simulate places in the real world, as well as in imaginary worlds. Most current virtual reality environments are primarily visual experiences, displayed either on a computer screen or through special stereoscopic displays, but some simulations include additional sensory information, such as sound through speakers or headphones. Some advanced, haptic systems now include tactile information, generally known as force feedback, in medical and gaming applications.
Siehe auch die Kategorien: Alternate reality, Simulated reality, Augmented reality, Mixed reality, Mediated reality und Hyperreality.
Arbeitsanregung 1
Beschreibe und erkläre an einem Beispiel (virtuelle Freundschaft; virtueller Elternabend; virtuelle Beratungsstelle; virtuelles Klassenzimmer; virtuelle Reise; virtueller Friedhof) den Unterschied von ‚virtuell’ und ‚vollkommen real’ (vgl. die Worterklärung aus Quelle B).
Arbeitsanregung 2
Bewerte den Unterschied von ‚virtuell’ und ‚vollkommen real’ (vgl. die Worterklärung aus Quelle B) und begründe deine Bewertung.
Moralphilosophie 9-10: Herunterladen [docx][48 KB]
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