Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Pro­blem ana­ly­sie­ren

Geben wir frei­wil­lig Daten im Netz preis?

„Du wun­derst Dich dar­über, wenn Du im In­ter­net surfst, dass Dir als Wer­bung be­stimm­te Pro­duk­te ge­zeigt wer­den. Zum Bei­spiel wer­den Dir Com­pu­ter­spie­le, CDs, Bü­cher, Sport­schu­he, zum Kauf emp­foh­len. Wenn Du etwa auf Ama­zon etwas be­stel­len willst, siehst Du, was an­de­re Kun­den (auch) ge­kauft haben. Damit wird ver­sucht Ein­fluss auf Deine Kauf­ent­schei­dung zu neh­men. Die­ses liegt daran, dass das Netz u.a. mit­tels so­ge­nann­ter Coo­kies Daten über Dich ge­spei­chert hat. Immer wenn Du im In­ter­net eine Seite be­suchst, wird die­ser Vor­gang ge­spei­chert. So weiß das Netz, wel­che Sei­ten du be­son­ders häu­fig auf­rufst.“

Au­to­ren­text

Ar­beits­auf­trä­ge

  1. Wei­te­re Ein­fluss­mög­lich­kei­ten des Net­zes auf un­se­re Ent­schei­dun­gen be­ste­hen darin, die Zahl der Wahl­mög­lich­kei­ten im Netz ein­zu­schrän­ken, be­stimm­te Op­tio­nen als von we­ni­gen Per­so­nen ge­wähl­te oder als schlecht be­wer­te­te zu prä­sen­tie­ren. Prüft, ob Ihr Euch schon ein­mal durch Wer­bung zum Kauf eines Pro­dukts im Netz habt ver­lei­ten las­sen.
  2. Dis­ku­tiert, wie frei Ihr beim Kauf eines Pro­dukts im In­ter­net seid.
  3. Re­cher­chiert mit­hil­fe des In­ter­net die Ar­beits­wei­se von Coo­kies (vgl. z. B. https://​www.​vis.​bay­ern.​de/​da­ten_​me­di­en/​da­ten­schutz/​coo­kies.​htm [bro­ken link], 5.4.2017). Pro­ble­ma­ti­siert die Funk­tio­nen von Coo­kies.

Der Jour­na­list und Blog­ger Chris­ti­an Hel­ler (*1984) zeigt in sei­nem Buch „Post Pri­va­cy“, wie die se­xu­el­le Ori­en­tie­rung im Netz er­mit­telt wird.

„Neh­men [...] outen“

(Hel­ler, Chris­ti­an (2011): Post Pri­va­cy: Prima leben ohne Pri­vat­sphä­re. Mün­chen: C. H. Beck, S. 11f.)

Ar­beits­auf­trä­ge

  1. Be­schreibt die Be­stim­mung der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung mit­hil­fe der Daten im Netz.
  2. Er­läu­tert mit­hil­fe des In­ter­net den Be­griff und die Funk­ti­ons­wei­se von „Al­go­rith­men“ (vgl. z.B. https://​www.​blm.​de/​akt​ivit​aete​n/​med​ienk​ompe​tenz/​ma­te­ria­li­en/​alg​orit​hmen​bros​chue​re.​cfm, [bro­ken link] 5.4.2017).
  3. Ver­gleicht die „al­go­rith­mi­sche“ Ar­beits­wei­se des In­ter­net zur Er­kennt­nis­ge­win­nung mit an­de­ren For­men zu Er­kennt­nis­sen zu kom­men.
  4. Nehmt zur „al­go­rith­mi­schen“ Er­kennt­nis­ge­win­nung an­hand von Bei­spie­len Stel­lung.

Der Po­li­tik- und Rechts­wis­sen­schaft­ler An­d­rew Ro­berts, Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Mel­bourne, er­läu­tert, wie der Mensch im di­gi­ta­len Zeit­al­ter bei sei­nen Ent­schei­dun­gen ma­ni­pu­liert wer­den kann.

„Die Daten, die aus un­se­rer Kom­mu­ni­ka­ti­on und un­se­ren Brow­ser­ver­läu­fen ge­sam­melt wer­den, ver­sor­gen die­je­ni­gen, die Zu­gang zu ihnen haben, wahr­schein­lich mit In­for­ma­tio­nen über die An­zahl und Art un­se­rer Be­zie­hun­gen, un­se­ren Fi­nanz­sta­tus, un­se­re po­li­ti­schen An­sich­ten, un­se­re Re­li­gi­on, un­se­re se­xu­el­le Ori­en­tie­rung, un­se­re Mei­nung über an­de­re, un­se­re Ängs­te, un­se­re Vor­lie­ben, un­se­re Schwä­chen und über alle mög­li­chen gro­ßen und klei­nen Ziele, die wir im Leben haben. […] Un­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten und unser Brow­ser­ver­lauf of­fen­ba­ren wahr­schein­lich mehr, als un­se­re engs­ten Ver­trau­ten über uns wis­sen. Je mehr über uns be­kannt ist, desto grö­ßer ist die Wahr­schein­lich­keit, dass sich ir­gend­wann die Ge­le­gen­heit bie­tet, auf eine der ver­schie­de­nen […] Wei­sen in un­se­re Ent­schei­dun­gen ein­zu­grei­fen. […] Es ist nicht schwer sich Um­stän­de vor­zu­stel­len, in denen der Er­werb von In­for­ma­tio­nen über die Be­fürch­tun­gen, Sehn­süch­te, Am­bi­tio­nen und Ängs­te einer Per­son jeden, der diese In­for­ma­tio­nen be­sitzt, in der Lage ver­setzt, die Ent­schei­dun­gen die­ser Per­son zu ma­ni­pu­lie­ren. Wenn ich zum Bei­spiel ver­hin­dern möch­te, dass Sie eine be­stimm­te Ent­schei­dung tref­fen, kann ich Ihnen sug­ge­rie­ren, dass die Wahl die­ser Op­ti­on Sie in eine Lage brin­gen wird, von der ich weiß, dass sie Ihnen Angst macht. Im glei­chen Atem­zug kann ich die Wahr­schein­lich­keit her­un­ter­spie­len, dass Sie von der Wahl die­ser Op­ti­on pro­fi­tie­ren wer­den. […]

Das [mensch­li­che] Ge­dächt­nis zer­fällt und die in ihm ge­spei­cher­ten In­for­ma­tio­nen wer­den üb­li­cher­wei­se nur an re­la­tiv we­ni­ge Men­schen wei­ter­ge­ge­ben. […] In­for­ma­tio­nen in einer elek­tro­ni­schen Da­ten­bank da­ge­gen kön­nen nicht sel­ten für Jahr­zehn­te je­der­zeit ab­ge­ru­fen wer­den und von allen mög­li­chen Per­so­nen zu allen mög­li­chen Zwe­cken ver­wen­det wer­den. Je mehr Leute Zu­gang zu den In­for­ma­tio­nen eines In­di­vi­du­ums er­hal­ten, desto grö­ßer wird seine Ab­hän­gig­keit. Es ist auf die In­te­gri­tät*, den guten Wil­len und das Wohl­wol­len nicht nur einer Per­son, son­dern vie­ler an­ge­wie­sen.“

(Ro­berts, An­d­rew (2016): Pri­vat­heit und re­pu­bli­ka­ni­sche Frei­heit. [Über­set­zung von The­re­sa Friedl­mei­er und Se­bas­ti­an Esch]. In: Wes­tEnd 13 H. 1, S. 119-131, hier: S. 126, 123, 127) [Ver­öf­fent­li­chung mit freund­li­cher Ge­neh­mi­gung von An­d­rew Ro­berts und den Über­set­zern The­re­sa Friedl­mei­er und Se­bas­ti­an Esch]

*Un­be­stech­lich­keit

Ar­beits­auf­trä­ge

  1. Was der Netz alles über einen weiß, zeigt das Bei­spiel von einer Be­wer­be­rin, die einen guten Job bei einer in­ter­na­tio­na­len Firma in Aus­sicht hatte, bis von ihr ge­pos­te­te Par­ty­bil­der auf­tauch­ten, wor­auf die Firma den Ver­trag kün­dig­te. Re­cher­chiert wei­te­re Bei­spie­le dafür, dass die In­for­ma­tio­nen des Net­zes, Ein­fluss auf die Ent­schei­dungs- und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten von Men­schen neh­men.
  2. Er­ar­bei­tet die Un­ter­schie­de zwi­schen dem mensch­li­chen Ge­dächt­nis und dem „di­gi­ta­len Ge­dächt­nis“.
  3. Stellt Ar­gu­men­te, die für und gegen ein „di­gi­ta­les Ge­dächt­nis“ spre­chen, dar. Sys­te­ma­ti­siert und ge­wich­tet die Ar­gu­men­te.
  4. Auch wenn viele Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich oft per Whats­App eine Nach­richt schi­cken, ist Leh­re­rin­nen und Leh­rern die dienst­li­che Nut­zung der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form Whats­App in baden-würt­tem­ber­gi­schen Schu­len nicht er­laubt. Er­läu­tert mit­hil­fe des Net­zes (vgl. http://​www.​it.​kul­tus-​bw.​de/,Lde/1653651 [bro­ken link], 5.4.2017) die Ar­gu­men­ta­ti­on des baden-würt­tem­ber­gi­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums für diese Re­ge­lung.

PbK

2.2 Ana­ly­sie­ren und in­ter­pre­tie­ren

2.2.1 In­for­ma­tio­nen aus ver­schie­de­nen Quel­len als Denk­an­stoß für die Deu­tung ethi­scher Sach­ver­hal­te er­schlie­ßen

2.2.8 Ar­gu­men­ta­tio­nen für die Deu­tung ethisch-mo­ra­li­scher Sach­ver­hal­te er­ar­bei­ten und ein­ord­nen

2.3. Ar­gu­men­tie­ren und re­flek­tie­ren

2.3.1 sich zu ethisch re­le­van­ten The­men, Frage- und Pro­blem­stel­lun­gen äu­ßern und eine Po­si­ti­on ar­gu­men­ta­tiv dar­le­gen

IbK

3.​2.​3.​1 (1) die welt­er­schlie­ßen­de und welt­ver­än­dern­de Wir­kung von Me­di­en in einer zu­neh­mend di­gi­ta­li­sier­ten Welt be­schrei­ben und dis­ku­tie­ren

3.​2.​4.​2 (1) den Men­schen als Kul­tur­we­sen be­schrei­ben und sich mit mög­li­chen Aus­wir­kun­gen auf sein Selbst­ver­ständ­nis (zum Bei­spiel Leib­lich­keit, Mo­ra­li­tät) aus­ein­an­der­set­zen

Ma­chen Smart­pho­nes unser Leben frei­er oder ab­hän­gi­ger?: Her­un­ter­la­den [docx][67 KB]