Vorbemerkung
Bei der vorliegenden Unterrichtseinheit handelt es sich um einen Unterrichtsvorschlag zu den im Lehrplan für das berufliche Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform unter der Einheit „Sprachbetrachtung und Sprachlehre" verankerten Inhalten „Sprachebenen und Sondersprachen" in Klasse 9.
Der Einheit liegt die Idee zugrunde, verschiedene Varietäten des Deutschen in ihrer Verschiedenheit kennen und schätzen zu lernen und dies im eigenen Sprachverhalten zu reflektieren.
So wird zu Beginn geübt, unterschiedliche Varietäten kontrastiv wahrzunehmen und ihre Kontextgebundenheit zu erkennen. Dieser Einstieg wird im Unterrichtsblock 1 vorgestellt. Auch der Begriff der Varietät wird eingeführt. Im zweiten Unterrichtsblock wird mit dem Dialekt eine regionale Varietät erarbeitet, 1 in Unterrichtsblock 3 setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Merkmalen und der Funktion von Jugendsprache auseinander.
Der vom Lehrplan geforderten Erkenntnis, „dass der Sprachgebrauch sich je nach dem gesellschaftlichen Umfeld des Sprechers ändert" 2 , wird durch eine starke Handlungsorientierung und Reflexion des eigenen Sprachverhaltens Rechnung getragen. Die drei Unterrichtsblöcke 2, 3 und 4 können nach Bedarf auch isoliert bzw. verkürzt unterrichtet werden, ebenso sind an einigen Stellen Vertiefungen möglich. Je nach Interesse kann so beispielsweise eine Darstellung zur Sprachgeschichte angefügt werden.
Im vierten Unterrichtsblock wird ein Vorschlag zur (fächerübergreifenden) Auseinandersetzung mit Fachsprachen vorgestellt.
1 Auf eine Unterscheidung zwischen Mundart und Dialekt wurde aus Gründen der didaktischen Reduktion bewusst verzichtet.
2 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Hrsg.): Lehrplan für das berufliche Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform. Allgemeine Fächer. Deutsch. Klasse 8, 9 und 10. Schulversuch vom 20. Juli, S.13.