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Kompetenz

Zuhören findet in Kommunikationssituationen statt. Dementsprechend wird es häufig als ein Aspekt der Gesprächskompetenz angesehen.1 Diese Kompetenz wird natürlich weit vor der Schulzeit und darüber hinaus erworben. In Auseinandersetzung mit weiteren Kommunikationspartnern entwickelt sich das Zuhören zusammen mit anderen sozialen Kompetenzen (Empathie, Teamfähigkeit, Fähigkeit zur Perspektivübernahme etc.). In den KMK-Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (2003) werden die Kompetenzen „Sprechen und Zuhören“ als erster Aspekt der Standards im Fach Deutsch aufgeführt. Auch im Bildungsplan 2016 steht der doppelte Kompetenzbereich „Sprechen und Zuhören“ direkt am Anfang der prozessbezogenen Kompetenzen.

Diese Zuordnungen folgen der traditionellen Einteilung, wonach beide Teile als Aspekte der Gesprächskompetenz firmieren. Die Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss unterscheiden dabei folgende Teilkompetenzen: zu anderen sprechen, vor anderen sprechen, mit anderen sprechen, verstehend zuhören, szenisch spielen 2.

Die Teilkompetenz „verstehend zuhören“ – die in VERA-8 getestet wird – unterteilt sich nach den KMK-Standards in die folgenden Bereiche:

  • Gesprächsstrategien anderer verfolgen und aufnehmen,
  • wesentliche Aussagen aus umfangreichen Texten verstehen, diese Informationen sichern und wiedergeben,
  • Aufmerksamkeit für verbale und nonverbale Äußerungen (z.B. Stimmführung, Körpersprache) entwickeln.3

Auch im Bildungsplan 2016 findet sich die Teilkompetenz „verstehend zuhören“, die hier wie folgt definiert wird:

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Gespräche sowie längere gesprochene Texte konzentriert verfolgen, ihr Verständnis durch Mitschriften und Notizen sichern, aktiv zuhören (15);
  • Kommunikation beurteilen: kriterienorientiert das eigene Gesprächsverhalten und das anderer beobachten, reflektieren und bewerten (16);
  • Auch im interkulturellen Dialog eigene und fremde Wahrnehmung unterscheiden und kulturelle Unterschiede wahrnehmen (17).

Zuhören – im Sinne eines strukturierten Hörverstehensprozesses – wird hier also vor allem in Teilkompetenz 15 betrachtet, während die beiden anderen Teilbereiche des verstehenden Zuhörens deutlich an die traditionelle Verknüpfung von Sprechen und Zuhören anknüpfen.

In den Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen begegnet uns Zuhören im Zusammenhang mit dem erweiterten Textbegriff in einer Reihe von Kompetenzbeschreibungen im Kapitel „Medien“. Die folgenden Kompetenzen beziehen sich explizit auf den Umgang mit Hörtexten:

Medien kennen:

(1) Medien hinsichtlich ihrer Darbietungsform und Kommunikationsfunktion beschreiben (Printmedien, Hörmedien, visuelle und audiovisuelle Medien...)

Medien verstehen:

(11) ihren ersten Gesamteindruck eines Bildes, Films, Hörspiels oder einer Theaterinszenierung beschreiben und begründen

(12) eigene Bildvorstellungen (z. B. zu Figuren oder Orten in literarischen Texten) entwickeln, beschreiben und mit (audio-)visuellen Gestaltungen vergleichen

(14) Inhalte eines Films oder Hörspiels zusammenfassen und wiedergeben 4

 


1   s. Becker-Mrotzek: Mündliche Kommunikationskompetenz (2009), S. 67f.

2   s. KMK-Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss, Beschluss vom 4.12.2003, http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2003/2003_12_04-BS-Deutsch-MS.pdf, S. 10f.

3   s. ebd.

4   s. BP 2016 Endfassung Deutsch.

 

Zuhören im Deutschunterricht: Herunterladen [pdf][855 KB]

 

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