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Das Ende im Buch – das Ende im Film

Ar­beits­auf­trag:

1. Lest den Schluss des Ro­mans „Der Junge im ge­streif­ten Py­ja­ma“. „Ich glau­be, mir ge­fällt es hier nicht“, sagte Bruno nach einer Weile.  – Nicht in die­sen Tagen. Nicht in die­sem Zeit­al­ter.“(S. 258 – Schluss“)

  • Was er­fah­ren wir im Text über die Wir­kung, die Bru­nos Ver­schwin­den auf seine Fa­mi­lie hat?
  • Ge­stal­tet ein Stand­bild, in dem sich die Re­ak­ti­on von Vater, Mut­ter und Gre­tel auf die Tat­sa­che des end­gül­ti­gen Ver­schwin­dens aus­drü­cken. Ach­tet dabei auch dar­auf, in wel­chem Ver­hält­nis die drei Per­so­nen zu­ein­an­der ste­hen.
  • „Er blick­te in die Ferne ...​Ein paar Mo­na­te da­nach kamen an­de­re Sol­da­ten nach Aus-Wisch und be­fah­len ihm, sie zu be­glei­ten. Er ging klag­los mit ihnen und war sogar froh, denn ihm war ziem­lich egal, was sie mit ihm an­stell­ten“ (S.266). Warum re­agiert der Vater so teil­nahms­los?
  • „Dies ist das Ende der Ge­schich­te ...“ Warum hat der Autor noch eine Art Schluss­wort an­ge­fügt? Sind diese letz­ten Sätze ernst ge­meint? Lies dazu auch den Klap­pen­text zum Buch (erste Seite) und das Nach­wort des Au­tors (S.269, 270).

 

2. Schaut den Schluss des Films an (track 14, 1:17:31)

  • Un­ter­strei­che im Text die über­nom­me­nen Text­stel­len. Was fällt dir auf?
  • Wie wer­den Vater, Mut­ter und Gre­tel dar­ge­stellt?

 

3. Schaut den Schluss des Films ein zwei­tes Mal an und ach­tet die­ses Mal auf die Art, wie der Film ge­macht ist. Tauscht euch zu zweit über eure Ant­wor­ten aus.

  • Wel­che Funk­ti­on und Wir­kung hat die Musik?
  • Wel­che fil­mi­schen Ge­stal­tungs­mit­tel, wie z.B. Ka­me­ra­ein­stel­lung und Ka­mer­a­per­spek­ti­ve fal­len auf? Wel­che Wir­kung er­zeu­gen sie?
  • Be­schrei­be das letz­te „Bild“, die letz­te „Ein­stel­lung“.

 

4. Über­legt, warum der Film am Schluss Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men hat. Tauscht euch zu viert über eure Deu­tun­gen aus.

5. Der Film­kri­ti­ker Ha­rald Eg­ge­brecht schrieb in der SZ vom 17. Mai 2010:

„Her­man [der Re­gis­seur] scheut nicht davor zu­rück, über die­sem me­lo­dra­ma­ti­schen Schluss ein Ge­wit­ter los­bre­chen zu las­sen, er wagt Bil­der aus der To­des­kam­mer, zeigt, wie Sol­da­ten von oben Zy­klon B ein­streu­en. Diese Schluss­se­quenz hat etwas von einem ver­bo­te­nen Rausch an sich. Aber schon lange vor­her will man nicht mehr fol­gen, weil man nicht glau­ben kann, dass die Mut­ter der­art ah­nungs­los sein soll über den Auf­trag ihres Gat­ten, dass die Welt so bunt, glatt und früh­lings­schön, so ge­die­gen und gut­bür­ger­lich aus­sieht, dass der wache Bruno so lange treu­her­zig naiv bleibt und dass der KZ-Häft­lings­jun­ge Shmu­el so gut­mü­tig vor sich hin er­zählt, als gebe es doch so etwas wie ein Aben­teu­er in­ner­halb des Zauns.
...
Was in Boy­nes Roman durch die Vor­stel­lungs­kraft des je­wei­li­gen Le­sers viel­leicht funk­tio­nie­ren kann, ver­wan­delt sich hier in der Kon­kre­ti­on der Bil­der ins Kon­stru­ier­te, Spe­ku­la­ti­ve, Ge­schmäck­le­ri­sche und manch­mal ins nied­lich Ba­na­le - mit einem Wort: ins Un­wah­re.“ 1

Gebt zu­nächst in euren Wor­ten die Kri­tik wie­der. Stimmt ihr der Kri­tik zu?

6. Be­rei­tet eine be­grün­de­te Stel­lung­nah­me vor, in der ihr die Ver­fil­mung lobt oder kri­ti­siert.

 


1   Ha­rald Eg­ge­brecht, „Nied­lich naiv“ in der Süd­deut­schen Zei­tung 17.05.2010

 

John Boyne - Der Junge im ge­streif­ten Py­ja­ma: Her­un­ter­la­den [pdf][207 KB]

John Boyne - Der Junge im ge­streif­ten Py­ja­ma: Her­un­ter­la­den [docx][52 KB]

 

Wei­ter zu Bil­dungs­plan