Bildungsplanbezug
3.2.6 Zugänge zu philosophischen Begründungen von Moral
3.2.6.1 Glück und Moral
Die SchülerInnen können ... Aspekte und Vorstellungen von Glück beschreiben und den Stellenwert von Werten und Normen für das Zusammenleben darlegen. Sie können Spannungsfelder zwischen individuellem Glücksstreben und Werten sowie gesellschaftlichen Vorgaben erfassen und sich dazu positionieren. Sie können die Beziehungen zwischen Glück und Moral für die Einzelne und den Einzelnen sowie das gesellschaftliche Miteinander erörtern und Vorstellungen von gelingendem Leben mit Bezug auf Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und Verantwortung darlegen und bewerten.
Die Schülerinnen und Schüler können
- Lebens- und Glücksvorstellungen wiedergeben und unter verschiedenen Aspekten vergleichen (zum Beispiel Glücksversprechen, Sinnsuche, Freiheit, Hedonismus, Utopien)
- Werte und Normen als konstitutiv für das Zusammenleben darlegen und diskutieren
- Lebens- und Glücksvorstellungen im Kontext von Selbstbestimmung und Verantwortung erläutern und deren Vereinbarkeit mit Werten, gesellschaftlichen Konventionen und Pflichten prüfen und bewerten (zum Beispiel bezogen auf Ergebnisse der Glücksforschung)
- orstellungen eines gelungenen Lebens entwerfen und ihre Vereinbarkeit mit Anforderungen der Moral überprüfen und diskutieren
3.2.6.2 Vernunft, Vertrag, Gefühl, Nutzen (*)
Die SchülerInnen können ... unterschiedliche Zugänge zur Begründung von Moral (Vernunft, Vertrag, Gefühl, Nutzen) in Grundzügen darstellen und zur Überzeugungskraft dieser Moralbegründungen vergleichend Stellung nehmen.
Die Schülerinnen und Schüler können
- die Bedeutung vernünftiger Argumente zur Überprüfung von Behauptungen beschreiben und Merkmale einer vernunftgeleiteten Argumentation darstellen (zum Beispiel Sokrates)
- mögliche Probleme des Zusammenlebens im Naturzustand beschreiben und Merkmale einer Vertragstheorie (zum Beispiel wohlverstandener Egoismus, Prinzip der Gegenseitigkeit) erläutern (zum Beispiel Hobbes)
- moralische Gefühle (zum Beispiel Empörung, Mitleid, Scham, Sympathie) wahrnehmen, beschreiben und ihren Stellenwert für das menschliche Zusammenleben darstellen (zum Beispiel Hume, Schopenhauer)
- die Orientierung am erwartbaren Nutzen bei Handlungsentscheidungen beschreiben und in seiner Bedeutung für das menschliche Zusammenleben darstellen (zum Beispiel Bentham)
- die Bedeutung von Vernunft, Vertrag, Gefühl und Nutzen für die Motivation moralischen Handelns erläutern und diskutieren
- das zugrundeliegende Menschenbild der unterschiedlichen Positionen herausarbeiten
- die verschiedenen Zugänge zur Begründung von Moral voneinander abgrenzen, vergleichen und mit ihnen argumentieren
- zur Überzeugungskraft dieser Begründungen in Ansätzen Stellung nehmen
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