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Was ist der Mensch?

Freiheit, Gerechtigkeit, Verantwortung

3.2.6.1 Glück und Moral (3), (4)

3.2.6.2 Vernunft, Vertrag, Gefühl, Nutzen (*), (1) bis (4)

pbK 2.2 Analysieren und interpretieren

1. Informationen aus verschiedenen Quellen als Denkanstoß für die Deutung ethisch relevanter Sachverhalte erschließen

4. das eigene Vorverständnis zu ethisch-moralischen Themen, Frage- und Problem-stellungen klären und mit Lebenssituationen und Einstellungen anderer vergleichen

 

mögliche Quellen:

Jean-Luc Nancy, franz. Philosoph im Gespräch mit Michael Magercord im Deutschlandfunk, Der Mensch ist die Frage: Was ist der Mensch?26.12.2016 Harry Frankfurt, Sich selbst ernst nehmen. Suhrkamp 2007, S. 15, 18

3. Was ist der Mensch? /Was macht den ganzen Menschen aus?

a) Erstellt eine Mindmap zur Frage: Was ist der Mensch?

(u.U. Materialien, z.B. Impulszitate, Bilder, Frankfurt)

(Vernunft, Gefühl, Kultur, Personalität, Beziehungen, Würde, Kommunikation, Moral, Autonomie)

b) Vergleicht und diskutiert hinterher eure Ergebnisse, auch im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage: Wer und wie will ich sein?

Austausch und Reflexion

  • Was ist dir bei der Auseinandersetzung mit der Frage, was ist der Mensch ist? und deinen Vorstellungen, wie du dein Leben gestalten willst, bewusst/er geworden

 

Ein besonderes Talent des Menschen

Menschen haben die Tendenz, sehr viel über sich selbst nachzudenken. Wir verwenden sehr viel Mühe darauf, uns darüber klarzuwerden, wie wir wirklich beschaffen sind, was wir eigentlich im Sinn haben und ob wir dazu etwas beitragen können oder was. Tatsächlich scheint nichts und niemand außer uns Menschen überhaupt fähig zu sein, sich selbst ernst zu nehmen. (...) Was genau macht es uns Menschen überhaupt möglich, uns selbst ernst zu nehmen? Im Grunde ist es etwas, das einfacher und grundlegender für unsere Menschlichkeit und zugleich unscheinbarer als die Vernunftbegabung oder die Liebesfähigkeit ist. Es ist die Fähigkeit, uns vom unmittelbaren Inhalt und Fluss unseres eigenen Bewusstseins abzusetzen und uns quasi denkend von unserem eigenen Denken abzuspalten und es nach innen gerichtet zu betrachten und auch zu kontrollieren. Diese reflexive Struktur ermöglicht es uns, mit Abstand auf Bewusstseinsinhalte zu reagieren, also Reaktionen zweiter Ordnung auszubilden. So können wir etwas mit den Gefühlen, die wir an uns beobachten, zufrieden oder unzufrieden sein, und wir können entweder wollen, dass wir die Person bleiben, die wir nach eigener Beobachtung sind, oder dass wir eine andere werden. Dadurch, dass wir zu dieser Abspaltung fähig sind, können wir eine Reihe unterschiedlicher Wünsche, Absichten und Versuche der Einflussnahme entwickeln, mit denen wir uns überwachend auf Teile und Aspekte unseres bewussten Lebens beziehen.“

nach: Harry Frankfurt, Sich selbst ernst nehmen. Aus dem Amerikanischen von Eva Engels. S. 15,18 Suhrkamp Verlag Berlin 2016, S. 15, 18

  1. Erkläre mit eigenen Worten, was Frankfurt meint, wenn er sagt, dass wir Menschen in der Lage sind, „unsere Aufmerksamkeit direkt auf uns selbst zu richten“ (Z. 24-25) und diskutiert, was das für unser Verhalten bedeutet.
  2. Überlegt, welche Bedeutung dieser reflexiven Struktur bei der Bestimmung dessen, was der Mensch ist, zukommt und welche Möglichkeit zur Lebensgestaltung sie bietet.

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