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Er­geb­nis­se des Un­ter­richts­ver­suchs

In der Ge­samt­schau des Be­rich­te­ten zeigt sich, wie eine achte Klas­se, aus­ge­hend von iden­ti­fi­ka­to­ri­schen An­nä­he­run­gen an den Bal­la­den­text, in der Re­fle­xi­on ihrer ei­ge­nen An­nä­he­run­gen zu ana­ly­ti­schen Ver­fah­ren der Tex­ter­schlie­ßung mit halt­ba­ren Deu­tungs­er­geb­nis­sen kommt. Dabei er­wächst die ana­ly­ti­sche Er­kennt­nis aus der Re­fle­xi­on einer per­sön­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Un­ter­richts­ge­gen­stand. Dies macht die Re­fle­xi­on leich­ter, als wenn vom per­sön­li­chen Zu­gang ganz ab­ge­se­hen würde, wie es ge­schieht, wenn der ana­ly­ti­sche Zu­gang vor­aus­set­zungs­los ein­ge­übt wird. Im Grun­de liegt hier der Charme des gan­zen Ver­fah­rens. Aus der Si­cher­heit des per­sön­li­chen und iden­ti­fi­ka­to­ri­schen Zu­gangs und Ver­ständ­nis­ses her­aus ge­lingt das ana­ly­ti­sche Her­an­ge­hen an einen Text leich­ter, weil be­reits eine Basis für wei­te­re Ent­de­ckun­gen ge­legt ist, wobei sich die in­ter­es­san­tes­ten Ent­de­ckun­gen auf Text­phä­no­me­ne und ihre Deu­tung be­zie­hen. In die­sem Zu­sam­men­hang sei noch ein­mal auf den von SuS for­mu­lier­ten Zu­sam­men­hang zwi­schen dem Reim „Schweif“ – „Ne­bel­streif“ und den Wahr­neh­mungs­dif­fe­ren­zen zwi­schen Vater und Sohn hin­ge­wie­sen. Von An­fang an konn­te der ana­ly­ti­sche Zu­gang ei­gen­stän­di­ger Zu­gang sein, eben­so üb­ri­gens die For­mu­lie­rung von Er­kennt­nis­sen.

Die ei­gen­stän­di­ge For­mu­lie­rung die­ser Er­geb­nis­se üb­ri­gens ist eine wei­te­re po­si­ti­ve Auf­fäl­lig­keit in­ner­halb des Un­ter­richts­ver­su­ches. Noch im Auf­satz der Kurs­stu­fe er­weist sich ja die Er­geb­nis­for­mu­lie­rung häu­fig als be­trächt­li­ches Pro­blem, das hier, als Her­aus­for­de­rung, re­la­tiv früh im Cur­ri­cu­lum auf­tauch­te. Im be­schrie­be­nen Un­ter­richts­ver­such ge­lang zu­min­dest den stär­ke­ren Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Er­geb­nis­for­mu­lie­rung der Er­kennt­nis­ar­beit zu­neh­mend ge­wandt und prä­zi­se. Deut­lich wurde aber auch, dass in der aus­ge­wähl­ten ach­ten Klas­se der Ana­ly­se­er­folg stark von der un­ter­schied­lich aus­ge­präg­ten Abs­trak­ti­ons­fä­hig­keit ab­hing. Auch hier wurde aus­ge­präg­te He­te­ro­ge­ni­tät sicht­bar.

Die me­tho­di­sche Ent­schei­dung, vom iden­ti­fi­ka­to­ri­schen Zu­gang zum Werk aus­zu­ge­hen und die­sen als Basis für eine stär­ker ana­ly­ti­sche Er­schlie­ßung zu nut­zen, folgt, wie ge­zeigt wurde, der ko­gni­ti­ven Ent­wick­lung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der Klas­sen­stu­fe 7/8, auf die der neue Bil­dungs­plan in sei­nen Stan­dard­for­mu­lie­run­gen ein­geht. Dabei kön­nen Auf­ga­ben wie die Er­ar­bei­tung eines be­wusst ge­stal­te­ten Vor­trags durch­aus mit einem in­di­vi­du­ell un­ter­schied­li­chen Maß an Re­fle­xi­on be­ar­bei­tet wer­den. Damit er­gibt sich die Mög­lich­keit einer ent­wick­lungs­ge­ne­ti­schen Dif­fe­ren­zie­rung, die auf eine ge­ra­de in der be­ob­ach­te­ten Klas­sen­stu­fe aus­ge­präg­te He­te­ro­ge­ni­tät der ko­gni­ti­ven Ent­wick­lung ein­geht und auf ver­schie­de­ne Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­kei­ten Rück­sicht nimmt, ohne den Klas­sen­zu­sam­men­hang zu zer­stö­ren.

Ein Schritt fehl­te am Ende des Un­ter­richts­ver­su­ches noch, er konn­te aus Zeit­grün­den nicht mehr durch­ge­führt wer­den. Er be­trifft die Re­fle­xi­on des Ge­sche­he­nen, indem ab­schlie­ßend iden­ti­fi­ka­to­ri­scher und ana­ly­ti­scher Zu­gang zum iden­ti­schen Text ver­glei­chend re­flek­tiert wor­den wären. Für die Er­schlie­ßung der aus­ge­wähl­ten Texte war die­ser letz­te Schritt der Un­ter­richts­se­quenz nicht mehr un­be­dingt er­for­der­lich, er ist aber auch sinn­vol­ler in einem spä­te­ren Ab­schnitt des Cur­ri­cu­l­ums an­zu­sie­deln.

 

Lyrik in der ach­ten Klas­se: Her­un­ter­la­den [docx][29 KB]

Lyrik in der ach­ten Klas­se: Her­un­ter­la­den [pdf][635 KB]

 

Wei­ter zu Bil­dungs­plan