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Eine wahre Ge­schich­te?

Der Traum von Olym­pia von Rein­hard Kleist 1

„ein Buch, das in ex­em­pla­ri­scher Weise zeigt, wie ein Zu­gang zu un­se­rer von Bil­dern ge­steu­er­ten Wirk­lich­keit ge­lin­gen kann“ (aus der Be­grün­dung der Jury für den Luchs des Jah­res 2015)

 

Liebe Freun­de,
ihr wollt si­cher wis­sen, ob ich ent­täuscht bin. Pe­king war wun­der­bar! Da zählt es nicht, dass ich Letz­te ge­wor­den bin. Na und? Nächs­tes Mal werde ich eben bes­ser sein. So muss man den­ken, wenn man eine er­folg­rei­che Sport­le­rin wer­den will. Be­stimmt haben alle meine Freun­de und meine Fa­mi­lie mich im Fern­se­hen ge­se­hen. Ich bin mäch­tig ge­spannt, was sie sagen wer­den, wenn wir uns wie­der­se­hen! (S.17)

1. Dies ist der erste face­book-Ein­trag in der Gra­phic-Novel „Der Traum von Olym­pia“ von Rein­hard Kleist. Was er­fah­ren wir über die Per­son, die den Ein­trag ver­fasst hat, über ihre Si­tua­ti­on ...)?

Es fol­gen wei­te­re Ein­trä­ge.

Liebe Freun­de,
jetzt bin ich seit ein paar Tagen wie­der in Mo­ga­di­schu. Ich helfe Mut­ter im Haus­halt und küm­me­re mich um die Kin­der mei­ner Schwes­ter. Das ist meine Auf­ga­be, seit sie vor ein paar Jah­ren nach Eu­ro­pa ge­gan­gen ist, um Ar­beit zu fin­den.
Ich möch­te wie­der trai­nie­ren. Ich denke dau­ernd an Pe­king zu­rück. Wo ich auch war, konn­te ich das olym­pi­sche Feuer sehen. Es war wie der Mond. (S.20)

Liebe Freun­de,
Trai­ning im Coni-Sta­di­on in Mo­ga­di­schu ist etwas ganz an­de­res als in Pe­king bei den Olym­pi­schen Spie­len. Ich muss beim Lau­fen immer auf­pas­sen, dass ich nicht um­kni­cke. Da sind lau­ter Lö­cher in der Bahn, von den Bom­ben. Stopp­uh­ren haben wir auch nicht. Nach dem Trai­ning essen wir etwas Reis und Ba­na­nen. Was grad so da ist. Wir la­chen viel. In Pe­king war alles viel ernst­haf­ter. Es ging um viel mehr. Mir hat das ge­fal­len. (S.24)

Liebe Freun­de,
ich bin voll mo­ti­viert. Ich habe meine Zeit auf den 200 Me­tern ver­bes­sert.
Nach dem Trai­ning ver­ste­cke ich so gut wie mög­lich meine Sport­sa­chen in mei­ner Ta­sche, und wenn ich wel­che von der Al-Shaba­ab sehe, ver­su­che ich einen Bogen um sie zu ma­chen. Die kon­trol­lie­ren die Stra­ßen, und ich bin schon ein paar Mal mit denen an­ein­an­der­ge­ra­ten, weil die mei­nen, dass sich Lau­fen für Mäd­chen nicht ge­hört.
Manch­mal weiß ich nicht, ob ich heil zu­rück­kom­me, wenn ich aus dem Haus gehe. Aber ich muss lau­fen, es gibt doch sonst nichts, was ich tun könn­te. (S.27)

2. Wel­che Pro­ble­me wer­den in die­sen drei Ein­trä­gen an­ge­deu­tet?

3. Wel­che Arten von Text wer­den in der Gra­phic Novel ver­wen­det? Be­grün­de ihre Ver­wen­dung. (Hilfe: Bei­spiel: Die face­book-Ein­trä­ge wer­den immer wie­der ein­ge­scho­ben, um Sa­mi­as Ge­füh­le zu ver­deut­li­chen)

4. Das Be­son­de­re an einer Gra­phic Novel ist, dass sie nicht nur mit Wor­ten, son­dern haupt­säch­lich mit Bil­dern etwas er­zählt. Was fällt dir zu­nächst an der Bild­spra­che die­ses Bu­ches auf und wie wür­dest du deine Be­ob­ach­tun­gen deu­ten?

5. Wie er­zäh­len die Bil­der die Ge­schich­te? Bei­spiel S. 106, 107 oder S.121 – 126. Hier wird auf Text völ­lig ver­zich­tet bis auf das laut­ma­le­ri­sche BROOOOOOOOOOOOOOO.
Be­schrei­be die Si­tua­ti­on.

6. Bil­der kön­nen manch­mal mehr sagen als Worte – suche Bei­spie­le dafür in der Gra­phic Novel. Ein Bei­spiel fin­dest du auf S.30. Hier er­fah­ren wir als Leser etwas sehr In­ter­es­san­tes über Sa­mi­as Vater.

7. Sa­mi­as letz­ter Ge­dan­ke ist:
„Man ist schnel­ler als alle und kei­ner kann einen ein­ho­len und dann kommt man zum Ziel und reißt die Arme nach oben, und das ist wie das Pa­ra­dies.“
Wie wür­dest du Samia aus­ge­hend von die­sem Zitat cha­rak­te­ri­sie­ren? Suche wei­te­re Text- und Bild­be­le­ge, die Samia cha­rak­te­ri­sie­ren und ver­fas­se einen zu­sam­men­hän­gen­den Text.

8. Die ei­gent­li­che Ge­schich­te wird ein­ge­rahmt von:

  • einem Zitat von Ralph Waldo Emer­son
  • einer Karte
  • einem Vor­wort
  • Be­griffs­er­läu­te­run­gen (Al-Shaba­ab, Ha­wa­la)
  • einem Nach­wort und bio­gra­fi­schen Hin­wei­sen.

Be­schrei­be den Auf­bau der Ge­schich­te. Auch hier geben die Bil­der und nicht nur der Text Hin­wei­se.

9. Auf der Rück­sei­te des Bu­ches heißt es:
Rein­hard Kleist er­zählt diese wahre Ge­schich­te stell­ver­tre­tend für un­zäh­li­ge Flücht­lings­schick­sa­le.

Im Vor­wort er­fah­ren wir ei­ni­ges über Sa­mi­as Schick­sal, die Orte und das Ge­sche­hen sind real. Wo­durch un­ter­schei­det sich diese Gra­phic Novel je­doch von einem Tat­sa­chen­be­richt oder von einer Re­por­ta­ge?

10. Rein­hard Kleist hat schon ei­ni­ge Gra­phic No­vels über be­rühm­te oder be­son­de­re Men­schen ge­stal­tet. Ihn in­ter­es­sie­ren dabei eher deren dunk­le Sei­ten. „Samia ist die erste mei­ner Fi­gu­ren, die für mich wirk­lich eine strah­len­de Hel­din ist.“ 2

Was ist ein Held oder eine Hel­din? Suche eine De­fi­ni­ti­on und nenne dann Bei­spie­le. Wür­dest du Rein­hard Kleist zu­stim­men?

Zu­satz­auf­ga­ben:

Wenn du wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­sem Mäd­chen oder zur Um­set­zung von Rein­hard Kleist haben willst, dann gehe zu www.​rein­hard-​kleist.​de

Wenn du mehr über das Thema wis­sen willst, dann lies das Vor­wort und das Nach­wort. Dort fin­dest du Si­gnal­wör­ter für eine wei­te­re Re­cher­che.

 


1   Rein­hard Kleist: Der Traum von Olym­pia. Die Ge­schich­te von Samia Yusuf Omar. Carl­sen, 2015. Als Fort­set­zungs­co­mic (257 Fol­gen) bei der FAZ (http://​www.​faz.​net/​ak­tu­ell/​feuille­ton/​car­toons/)

2   Aria­ne Brey­er: Hel­den in Grau­tö­nen. In DIE ZEIT 13/2016.

 

Rein­hard Kleist - Der Traum von Olym­pia: Her­un­ter­la­den [pdf][125 KB]

Rein­hard Kleist - Der Traum von Olym­pia: Her­un­ter­la­den [docx][27 KB]

 

Wei­ter zu Bil­dungs­plan