Texte erschließen - Texte produzieren — (Modul II)
Die hier aufgeführten Unterrichts-Sequenzen sollen zeigen, wie der Computer
als Hilfsmittel bei der Interpretation und der Produktion von Texten durch die
Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden kann.
Für die Durchführung der Fortbildungen im Modul II sind Kenntnisse
des Moduls I sinnvoll, jedoch soll auch hier
differenziert gearbeitet werden können: Je nach Voraussetzungen können
einfachere und aufwändigere Unterrichtsbeispiele erprobt werden.
Materialien, Beschreibungen und Beispiele aus der Fortbildungsreihe für berufliche Schulen Sachtexte strukturieren , literarische Texte erschließen |
Materialien, Beschreibungen und Beispiele aus der Fortbildungsreihe für Realschulen Texte erschließen - Texte produzieren |
Die computergestützte Textarbeit will Ziele des traditionellen Unterrichts entsprechend dem Lehrplan auf neuen Wegen erreichen.
Der Computer wird zu einem kreativen Werkzeug , das es den Lernenden leicht macht, Texte zu zerlegen, zu ordnen, zu verändern, zu verbessern und dabei zu überdenken. Das entdeckende Lernen wird gefördert. Außerdem führt diese Art der Textbehandlung zu intensivem Lesen und damit zu einer vertieften Kenntnis der Texte. So erlangen die Schülerinnen und Schüler Einsicht in das Handwerk des Autors - der "Werkstattcharakter" von Literatur wird erfahrbar.
Didaktische Überlegungen
Die vielfältigen Möglichkeiten einer typografischen Gestaltung bieten die Chance, "die innere Vorstellungskraft" (Kaspar H. Spinner) der Schülerinnen und Schüler zu aktivieren und damit eine erste Stufe der Imaginationsfähigkeit zu erreichen, die für das Interpretieren notwendig ist. Die Möglichkeit des Abspeicherns verschiedener Varianten ermöglicht es, Überlegungen beliebig oft zu revidieren und zu einer gelungenen Lösung zu gelangen. Damit ist die Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit Texten erhöht.
Das entdeckende Lernen bei der Arbeit mit Texten am Computer stützt also handlungs- und produktionsorientierte Verfahren im Literaturunterricht,
die die kreativen Potenzen der Schüler und Schülerinnen fördern
und die als Basis für eine analytische Arbeit mit den Texten dienen. Es
wird im Sinn einer produktiven (Re-) Konstruktion von Literatur gearbeitet.
Das Verfassen und Gestalten von Texten mit Hilfe des Computers motiviert in
besonderem Maße, da die Texte eine "perfekte Form" erhalten
und auch veröffentlicht werden können. Verfahren des prozessorientierten
Aufsatzunterrichts werden durch das einfache Austauschen von Texten oder
Textteilen erleichtert, somit kann mehr geübt werden als bei herkömmlichen
Verfahren. Nicht unerheblich ist für die Produktion von Texten die Tatsache,
dass durch die Möglichkeit einer Revision des Textes zu jeder Zeit Schreibhemmungen
abgebaut werden.
Hypertexte bieten neue Gestaltungsmöglichkeiten durch das Schreiben und
das anschließende Verlinken mit Assoziationen, Interpretationen, Stellen
der Sekundärliteratur sowie Sub- und Nebentexten. Die Produktion von Texten
wird um eine neue Dimension angereichert, wenn andere Medien (Bild, Film,
auditive Medien) integriert und für die Aussage nutzbar gemacht werden.
Für gelungene Ergebnisse sind Austausch und Teamarbeit nötig.
Sinnvolle Computerarbeit heißt: Kooperation und Diskussion mit
anderen. Damit bietet die Arbeit mit dem Computer im Deutschunterricht die Chance
für schülerzentrierten Unterricht , in dem die Schülerinnen
und Schüler selbstbestimmt und eigenverantwortlich kreative Arbeit leisten.
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