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Ele­men­te guter Be­zie­hungs­ge­stal­tung

Ar­beits­blät­ter und Übun­gen

Eine gute Be­zie­hung zwi­schen Lehr­per­son und Schü­le­rin­nen und Schü­ler zeich­net sich unter an­de­rem da­durch aus, dass der Kon­takt auf der mensch­li­chen Ebene wert­schät­zend bleibt , auch wenn die Lehr­per­son Kri­tik übt, Rück­mel­dun­gen über eine schlech­te Leis­tung gibt, Gren­zen setzt oder Kon­flik­te aus­trägt. In­di­vi­du­el­le För­de­rung ge­lingt, wenn die Be­zie­hung stimmt.

Die Grund­hal­tung der Of­fen­heit kann geübt wer­den. Die Übun­gen auf dem Ar­beits­blatt 1 und Ar­beits­blatt 2 regen dazu an, Hem­mun­gen zu über­win­den und geben An­stö­ße zum Ken­nen­ler­nen. Au­ßer­dem sen­si­bi­li­sie­ren sie für kör­per­sprach­li­che Be­zie­hungs­si­gna­le. Die Übung auf Ar­beits­blatt 2 zeigt, wie gute Be­zie­hun­gen un­ter­ein­an­der durch auf­merk­sa­mes Zu­hö­ren ge­för­dert wer­den kön­nen. Sie eig­net sich auch für Grup­pen, die sich schon etwas bes­ser ken­nen und för­dert den Zu­sam­men­halt und das gute Klima in der Klas­se.

Neben der Grund­hal­tung ist eine gute Rol­le­n­iden­ti­tät und Auf­trags­klä­rung der Lehr­per­son eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für eine gute Be­zie­hung zwi­schen Lehr­per­son und Klas­se. Dafür eig­net sich das trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­sche Kon­zept des Drei­ecks­ver­trags, das im Ar­beits­blatt 3 be­schrie­ben wird. Mit sei­ner Hilfe kön­nen die ge­gen­sei­ti­gen Er­war­tun­gen und Wün­sche ge­klärt wer­den. För­de­rung kann nur dann ge­lin­gen, wenn der Schü­ler/die Schü­le­rin sie selbst wün­schen. Es emp­fiehlt sich daher, immer wie­der Ein­ver­ständ­nis über die Ziele her­zu­stel­len und die Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me zu klä­ren.

Bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on im Un­ter­richt und im Ein­zel­ge­spräch sind alle Tech­ni­ken hilf­reich, die dafür sor­gen, dass die ge­gen­sei­ti­ge Wert­schät­zung auch bei Kon­flik­ten er­hal­ten bleibt. „Je kon­gru­en­ter und dia­lo­gi­scher Be­zie­hun­gen ge­stal­tet wer­den, je mehr kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen aktiv ent­wi­ckelt und ge­leis­tet wer­den, desto wahr­schein­li­cher ist auch eine ge­lun­ge­ne In­halts­ver­mitt­lung“.(K. Reich (2008), 104).

Die Ar­beits­blät­ter  4 bis 9 geben An­re­gun­gen für die Ge­stal­tung von wert­schät­zen­den dia­lo­gi­schen Be­zie­hun­gen. Bei der Äu­ße­rung von Kri­tik ist die Un­ter­schei­dung zwi­schen Be­ob­ach­tun­gen und Deu­tun­gen ( Ar­beits­blatt 4 ) nütz­lich. Kom­mu­ni­ka­ti­ve Tech­ni­ken, die im Ge­spräch hilf­reich sein kön­nen, sind das ak­ti­ve Zu­hö­ren ( Ar­beits­blatt 5 , Ar­beits­blatt 6 ,
Ar­beits­blatt 7 ) und Ich- Bot­schaf­ten ( Ar­beits­blatt 8 ) . Für eine Kri­ti­k­äu­ße­rung emp­fiehlt sich ein ri­tua­li­sier­ter Ab­lauf, den das Ar­beits­blatt 9 „Är­ger­mit­tei­lung“ er­läu­tert.

Stär­ken­ori­en­tie­rung und Of­fen­heit für eine po­si­ti­ve Sicht er­leich­tert mir als Lehr­per­son die Be­zie­hungs­ge­stal­tung. Das Ar­beits­blatt 10 „Pro­duk­ti­ver Um­gang mit Schwä­chen (Re­framing)“ de­mons­triert, wie eine als ne­ga­tiv emp­fun­de­ne Ei­gen­schaft oder Hand­lung als Stär­ke ver­stan­den wer­den kann. Viel­leicht zeigt sich, dass eine ver­meint­li­che Schwä­che einer Schü­le­rin/ eines Schü­lers eine Stär­ke ent­hält, die für die För­de­rung ge­nutzt wer­den kann. Im Ar­beits­blatt 11 wird ein Weg auf­ge­zeigt, wie mit Hilfe von po­si­ti­ven For­mu­lie­run­gen Ziele kon­kret be­nannt wer­den kön­nen. Durch das Ken­nen und Be­nen­nen die­ser Ziele kann die tat­säch­li­che Um­set­zung er­leich­tert wer­den.

Zahl­rei­che Bei­spie­le für Ar­beits­blät­ter zur Selbst­be­ob­ach­tung, die ge­eig­net sind, die Ei­gen­ver­ant­wort­lich­keit von Schü­le­rin­nen und Schü­lern für ihren Lern­pro­zess zu för­dern, fin­den sich im In­ter­net.
Wir nen­nen ex­em­pla­risch die Bro­schü­re der Se­nats­ver­wal­tung Ber­lin für Bil­dung, Wis­sen­schaft und For­schung „Bil­dung für Ber­lin- Selbst­stän­di­ge Ar­beit im münd­li­chen Un­ter­richt“
( http://​www.​wal​dobe​rsch​ule.​de/​pdf/​Sel​bstb​eurt​eilu​ngsb​ogen.​pdf ; 23.11.2010).

Sol­che Selbst­be­ur­tei­lungs­bö­gen kön­nen Grund­la­ge der Be­ra­tung bei einem Dia­gno­se­und För­der­ge­spräch sein. Die Lehr­per­son kann ihren Ein­druck mit dem der Schü­le­rin/des Schü­lers ver­glei­chen und er­hält wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen, die für die ge­ziel­te För­de­rung ge­nutzt wer­den kön­nen. Die Er­geb­nis­se von Leis­tungs­mes­sun­gen wer­den mit­ge­teilt, der För­der­be­darf wird er­mit­telt, und es wer­den Ziel­ver­ein­ba­run­gen fest­ge­legt. Für jede Art eines Be­ra­tungs­ge­sprächs eig­nen sich die „Tür­öff­ner“ als Un­ter­stüt­zung des Ge­sprächs­flus­ses ( Ar­beits­blatt 12 ).
Eine sinn­vol­le Struk­tur für Dia­gno­se- und För­der­ge­spräch stellt der de­tail­lier­te Ab­lauf­plan mit For­mu­lie­rungs­vor­schlä­gen auf Ar­beits­blatt 13 (zum Ab­lauf­plan vgl. Hen­nig/ Ehin­ger (2006), 95-103, 146; Schne­bel (2007), 138-143) dar. Zur Übung eig­nen sich Rol­len­spie­le ( Ar­beits­blatt 14 ) .

Be­zie­hungs­ge­stal­tung: Her­un­ter­la­den [PDF] [374 KB]