Kurzbeschreibung
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Beim Gruppenpuzzle werden den Stammgruppen Probleme und Aufgaben gestellt. Zu deren Lösungen teilen sich die Schüler in Expertengruppen auf und sammeln Informationen, um die Probleme bzw. Aufgaben später in den Stammgruppen lösen zu können. Die Experten erklären nach der Informationsphase den Gruppenmitgliedern ihrer jeweiligen Stammgruppe das in den Expertengruppen erworbene Wissen. Meist wird dieses Wissen auf Strukturblättern von allen Gruppenmitgliedern zur Ergebnissicherung festgehalten. Danach ist eine Lösung des Eingangsproblems möglich.
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Möglichkeiten individueller Förderung
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Es besteht eine hohe Schüleraktivität wobei jeder einzelne Schüler zur Mitarbeit verpflichtet ist und sich nicht hinter der Leistung anderer Schüler verstecken kann.
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Die Lehrkraft kann sich zeitweise aus dem Lernprozess ausklinken und die Beobachterrolle einnehmen, um diagnostisch tätig zu werden.
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Da in jeder Gruppe starke und schwache Schüler vertreten sein sollten, ist eine individuelle, gegenseitige Förderung durch die Schüler selbst möglich.
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Die gegenseitige Erklärung der Lerninhalte begünstigt eine tiefere kognitive Auseinandersetzung mit diesen.
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Beim Gruppenpuzzle sind differenzierte Aufgabenstellungen möglich, um dadurch die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler zu berücksichtigen und entsprechend der Diagnose eine zielorientierte Förderung zu begünstigen.
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Bei zwei aufeinander abgestimmten Arbeitsphasen kann das unterschiedliche Arbeitstempo der Arbeitsgruppen berücksichtigt werden:
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Experten erklären in ihren Stammgruppen das vorher erarbeitete Wissen ohne Zeitvorgabe.
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Die Stammgruppen erhalten vom Lehrer Anwendungsfälle/-beispiele individuell nach Beendigung der Erklärungsphase.
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Durchführung Stammgruppen
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Unterrichtseröffnung unter Berücksichtigung der didaktisch wünschenswerten Kriterien
Phase 1:
Stammgruppen
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Stammgruppen werden vom Lehrer geplant oder nach dem Zufallsprinzip gebildet – pädagogische Intention ist hierfür maßgebend.
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Der Ablauf des Gruppenpuzzles wird vom Lehrer erklärt – Einsatz von Medien zur Veranschaulichung.
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Bekanntgabe der Zeitplanung an die Schüler.
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Ein kurzer Arbeitsauftrag z. B. in Form einer Diskussion über das Eingangsproblem ist möglich.
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Aufteilung der Großgruppe in heterogene Basisgruppen (Zufallsprinzip, z. B. über Karten, Selbstorganisation oder vorgegebene Einteilung)
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Jedes Mitglied der Stammgruppe erhält einen Ausschnitt des Gesamtthemas, den er nach der Informationsgewinnung in der Expertengruppe vermitteln soll. Der zu erarbeitende Lerninhalt kann vom Lehrer geplant vergeben, oder von den Schülern gewählt werden – pädagogische Intention ist hierfür maßgebend.
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Expertengruppen
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Phase 2:
Expertengruppen
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Alle Schüler mit dem gleichen Thema treffen sich in den sogenannten Expertengruppen und bereiten sich dort auf die Vermittlung des Lernstoffes gemeinsam vor; sie diskutieren die Aufgabe, klären die offenen Fragen, verständigen sich auf Kernaussagen.
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Leitfragen bzw. Diskussionsleitfaden mit den zu berücksichtigenden Punkten dienen als Hilfestellung zur Erarbeitung des Stoffes.
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Stammgruppen
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Phase 3:
Stammgruppen
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Die Experten kehren in ihre Stammgruppe zurück, um dort ihr Wissen den anderen Gruppenmitgliedern gegenseitig zu vermitteln.
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Die Lernenden hören zu, nehmen auf, fragen nach und diskutieren die einzelnen Beiträge
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Es gibt mehrere Möglichkeiten der Ergebnissicherung:
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Einsatz von Tests
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Kurzaufsätze schreiben lassen
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Lernende nach Zufallsprinzip ein Teilthema präsentieren lassen
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Anfertigen von Wandzeitungen, Collagen, Videos u. a.
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Festhalten der Erkenntnisse auf Strukturblättern
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Möglich ist in einer Zusatzphase die Anwendung des erworbenen Wissens auf besondere Aufgabenstellungen wie z. B. Rechtsfälle u. a..
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Reflexion über den vermittelten Inhalt und über die Zusammenarbeit der Kleingruppen sowie der Großgruppe.
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Zeit
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Für die Stammgruppen (Phase 1) je nach Schwierigkeit der Aufgabenstellung ca. 10 Minuten.
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Für die Expertengruppe (Phase 2) 15 – 30 Minuten - je nach Umfang und Schwierigkeit – zeitliche Differenzierung aber nicht möglich.
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Für die Stammgruppe (Phase 3) ca. 10 – 20 Minuten pro Mitglied - abhängig von den Aufgabenstellungen und den individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler – zeitliche Differenzierung ist möglich.
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Wichtig ist die Vorgabe eines Zeitrahmens in der jeweiligen Phase zur Orientierung. Aber die tatsächliche Inanspruchnahme der Zeit kann individuell gestaltet werden.
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Teilnehmer/innen Zielgruppe
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Die Anzahl der Teilthemen bestimmt die Größe der Stammgruppen.
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Die Gruppengrößen sollten sich zwischen 3 und 6 Teilnehmer/innen bewegen.
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Die Gruppenzahl der Stammgruppen und Expertengruppen müssen nicht gleich sein.
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Ist eine Expertengruppe zu groß, kann diese geteilt werden.
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Geht die Anzahl der Teilnehmer/innen nicht mit den vorbereiteten Aufgabenteilen auf, so kann ein einzelnes Thema auch doppelt in der Stammgruppe vergeben werden – Kontrollgruppe.
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Materialien
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Arbeitsaufträge und Arbeitsmaterialien
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Evtl. Material für die Gruppeneinteilung (Karten, Süßigkeiten, etc.)
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Aufstellen von Gruppentischen mit Bezeichnungen, evtl. eigene Räume für die Kleingruppenarbeit bereitstellen
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Material für die jeweilige Art der Ergebnissicherung wie z. B. Strukturblatt, Wandzeitung, Präsentation u. a.
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