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Wichtge Aspekte bei der Unterrichtsplanung bei der Individuellen Förderung

2. Wichtige Aspekte der Unterrichtsplanung bei der Individuellen Förderung

2.1 Grundsätzliches

  • Die Lehrkraft muss vom beabsichtigten Ergebnis her denken (kompetenzorientiert)
  • Schüler verfügen über unterschiedliche Lernvoraussetzungen
  • Input ist nicht gleich Output

2.2 Konkrete Überlegungen

  • Was hat die Lernsituation mit der Realität zu tun?
  • Was können bzw. wissen die Schüler schon?
  • Was brauchen sie an Einzelfähigkeiten und- Fertigkeiten?
  • Wie viel „gemeinsamer“ (Frontal-) Unterricht ist wichtig?
  • Welche Aufgaben sollten differenziert bearbeitet werden können?
  • Welche Methoden sind zur Vermittlung der differenzierten Aufgaben geeignet?
  • Wie kann ich Aufgaben differenzieren, um verschiedenen Lernausgangssituationen gerecht zu werden? (Nicht: Wie bringe ich die Schüler alle auf einen Stand?)
  • Wie werden die Ergebnisse gesichert?
  • Welche Fehlerkultur ist bedeutsam?
  • Mit welcher Aufgabe zur Bewertung/ Auswertung schließt die Lernsituation ab?
  • Welche Kriterien der Bewertung werden angewandt?

2.3 Anforderungen an Aufgaben

Die veränderte Schülerrolle (eigenverantwortlicher Lerner) und Lehrerrolle (begleitender, beratender Moderator) setzen eine veränderte Haltung bei beiden voraus (siehe Bereich Beziehungsgestaltung). Entscheidende Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Lernsettings für individuelle und kooperative Lernphasen sollten gegeben sein (siehe Bereich Rahmenbedingungen)

2.3.1 Kriterien für Aufgaben

Die Aufgaben

  • ermöglichen Binnendifferenzierung hinsichtlich Umfang, Niveau und/oder individueller Zugänge.
  • ermöglichen individualisiertes Lernen in Hinsicht auf die Sozialformen und Lerntempi
  • „Lernaufgaben“ fördern fachliche und überfachliche Kompetenzen gleichzeitig.
  • „Testaufgaben“ überprüfen das Erreichen einer Kompetenzstufe.
  • können von den Schülern mit klaren Arbeitsanweisungen selbstständig bearbeitet und/ oder ausgewertet werden
  • orientieren sich an realen, kompetenzbasierten Aufgaben
  • entlasten Lehrkräfte z.B. für Beobachtung und Begleitung von Lernprozessen
  • bieten Ansätze für evtl. notwendige Diagnose und anschließende Fördermaßnahmen.


2.3.2 Differenzierungsformen der Aufgaben im Überblick (vgl. Meyer,2004,103)


Personale Differenzierung

Didaktische Differenzierung

Leistungsfähigkeit
(leistungsdifferenziert oder homogen)

nach Zielen
(zieldifferenziert oder zielhomogen)

Kompetenzstufe
(je nach Ausprägung)

nach Inhalten
(themengleich oder themendifferenziert)

Individueller Förderbedarf nach Geschlecht, Alter, Entwicklungsstand und Interessen

nach Methodenkompetenz und Medienpräferenz

2.3.3 Differenzierte und individualisierte Zugänge berücksichtigen
 
Ein Lernziel kann über verschiedene Zugänge erreicht werden: So können beispielsweise im Rahmen eines Lernzirkels unterschiedliche Möglichkeiten der Erarbeitung und Übung angeboten werden. Die gleiche Aufgabe kann über einen auditiven Zugang (Hörspiel, gesprochener Text), einen visuellen Zugang (Bilder, Bildgeschichten, Visualisierungen, Text) oder handlungsorientierten Zugang (Darstellung eines szenischen Spiels, Rollenspiels) bearbeitet werden. Schülerinnen und Schüler wählen dabei den von ihnen präferierten Zugang aus, denn Menschen unterscheiden sich unter anderem darin, wie sie die Umwelt wahrnehmen und ihre Eindrücke kognitiv und emotional verarbeiten. Howard Gardner spricht in diesem Zusammenhang von „multiplen Intelligenzen“. Wie kann Unterricht diesen unterschiedlichen Intelligenzen Rechnung tragen? Wie können Schülerinnen und Schüler individuell an der Unterrichtsgestaltung beteiligt werden? Lässt sich auch im ganz normalen Fachunterricht eine daraufhin zugeschnittene Vielzahl von Zugängen anbieten?
Die nachfolgende Tabelle zeigt hier Möglichkeiten auf.

Multiple Intelligenzen

Mögliche Lehr- Lern- Mittel

Linguistische Intelligenz

Bücher, Arbeitsblätter, Textarbeit, Dialoge, Diskussionen

Logisch-mathematische Intelligenz

Angebote zum Erforschen und Auseinandersetzen, Puzzles, Zahlenspiele, Kombinationsübungen, Tabellen, Diagramme

Räumlich-visuelle Intelligenz

Filme, Bilder, Fantasiespiele, illustrierte Texte, Mindmaps, künstlerische Aktivitäten

Kinästhetische Intelligenz

Rollenspiel, Drama, Bewegungslernen, körperliche
Aktivitäten, Tanz, Theater, Bauen, Basteln, Konstruieren

Musikalische Intelligenz

Lieder, Sprachrhythmus, Vokabelrap, Tanz, Bewegung,
Gesang, Klangeschichten

Interpersonale Intelligenz

Gruppenaktivitäten und –Spiele, Partner und Gruppen–arbeit, Expertensystem, Gruppenpuzzle, Interview

Intrapersonale Intelligenz

Orte des Rückzugs, Freiarbeit, Leseecken,
Wahlmöglichkeiten unterschiedlicher Sozialformen

Naturbezogene Intelligenz

Lupen, Mikroskope, Bestimmungsbücher, Experimente, außerschulische Lernorte

                                                                   (vgl. Vinzentius in Pädagogik 11/2010, 20ff)

 

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