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Aufgabe 1

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Lösungshinweise: Fragen zum intensivierenden Textverständnis.

  1. Formuliere für die einzelnen Abschnitte eine Kurzüberschrift, welche den Kerngedanken des Abschnittes möglichst prägnant in einem Satz zusammenfassen soll.
    • Das Aufgabenformat gehört zu den halboffenen Aufgaben, da es eine eindeutige Lösung gibt, deren Begründung jedoch sprachlich unterschiedlich formuliert werden kann.
    • Die Aufgabe zielt darauf ab, den SuS zu einem ersten Überblick über die Inhalte der einzelnen Textabschnitte zu führen, um daran leichter den Textaufbau nachzuvollziehen.
    • Der Operator „formulieren“ zielt auf den EPA-Anforderungsbereich I und verlangt hier, den Text abschnittsweise zu erfassen und die Kernaussagen je Abschnitt in einer passenden Überschrift zu formulieren. Eine Überschrift muss kurz und prägnant sein. Sie erfordert von sich aus verständlich zu sein, ohne den Abschnitt zuvor gelesen haben zu müssen, und sollte die Kernaussage des Textes komprimiert darlegen.
    • Folgende Kompetenzen sind hier besonders im Blick: Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit, Deutungsfähigkeit.

    • Die Aufgabe verlangt eine begriffliche Exaktheit und die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

      Lösungen:
      Abschnitt
      Titel
      Z. 2 - 7 Kants Unterscheidung von Preis und Würde
      Z. 8 - 19 2 Arten von Würde kommen dem Menschen nach Cicero zu
      Z. 20 - 28 Würde gründet in der Beziehung Gottes zu uns Menschen
      Z. 29 - 43 Das Anrecht auf Achtung spiegelt sich nach jüdisch-christlicher Tradition in der Beziehung zum Nächsten


  2. Belege die Stimmigkeit folgender Behauptungen rein anhand der Textstellen. Sind sie richtig oder falsch? Begründe mit Hilfe des Textes (Zitate bzw. Zeilenangabe).
    • Das Aufgabenformat gehört zu den halboffenen Aufgaben, da die Lösung eindeutig ist, die Begründung jedoch frei formuliert werden kann.
    • Die Aufgabe zielt auf ein intensivierendes Textverständnis ab. Der Operator „belegen“ zielt auf den EPA-Anforderungsbereich II und verlangt hier, die Aussage der These durch Textstellen oder bekannte Sachverhalte zu stützen bzw. begründet zu widerlegen.
    • Folgende Kompetenzen sind hier besonders im Blick: Deutungsfähigkeit, Urteilsfähigkeit.

    • Für die Beurteilung der Aufgabe ist die Sachgemäßheit und Komplexität des Text- und Problemverständnisses entscheidend, sowie durch das „Belegen am Text“ auch eine saubere Beherrschung von Fachmethoden.

      Lösungen:
    • Kant meint, dass z. B. eine Prostituierte, welche „Liebe“ für einen festen Preis anbietet, dadurch ihre Würde verwirkt habe und keine mehr hat.

      Die Aussage ist falsch , da jede Person immer mit Würde belegt ist (Z. 2ff.). Im oben genannten Fall bietet die Person zunächst lediglich eine „Dienstleistung“ an, auf die sich der „Preis“ bezieht. 1

    • Cicero meint, dass ein Kind eines einfachen Sklaven (ohne Ansehen, Begabung, besonderer Eigenschaften, etc.) keine Würde hat.

      Diese Aussage ist falsch , da dem Kind eines einfachen Sklaven nach Cicero evtl. die individuell differenzierende Würde abgesprochen werden kann, da sie in diesem Beispiel kaum ausgeprägt sein wird (Z. 13f), jedoch besitzt auch dieses Kind die allen Menschen gemeinsame Würde durch „Teilhabe an der Vernunft“ (Z. 15f).

    • Du kommst bei einem Fahrradunfall vor eurer Schule vorbei, bei dem die schwer verletzte Mitschülerin bereits von einem sehr erfahrenen Schulsanitäter und einer Lehrerin versorgt wird. Beide sagen, dass ein Notarzt schon alarmiert sei. Als Christ/ Christin musst du dich um deine Mitschülerin kümmern, da du sonst ihre Würde missachten würdest, wenn du vorübergehst (nach der Argumentation Härles).

      Diese Aussage ist falsch , da ich nach dem ntl. Begriffsverständnis dann zum „Nächsten“ bestimmt werde, wenn der Fahrradfahrer auf meine Hilfe angewiesen wäre. Dies ist aber hier nicht erfüllt, weswegen ich nicht „verpflichtet“ bin, ebenso zu helfen (Z. 41ff).


  3. Formuliere – im Sinne des Textes – eine Ergänzung folgenden Satzes:

    Würde – im christlichen Kontext betrachtet – ist nach W. Härle begründet in… „Gottes (bejahender) Beziehung zu uns Menschen.“ (Z. 27f)

    • Das Aufgabenformat gehört zu den halboffenen Aufgaben, da die Lösung eindeutig ist, die Begründung jedoch frei formuliert werden kann.
    • Die Aufgabe zielt auf ein intensivierendes Textverständnis ab, den zentralen Gedanken einer christlichen Begründung der Würde zu finden.
    • Der Operator „formulieren“ zielt auf den EPA-Anforderungsbereich I und erfordert hier, den Gedankengang der „Begründung der Würde im christliche Verständnis“ im Text zu erkennen und den Satz entweder durch ein passendes Zitat oder durch eine eigene Formulierung fortzuführen.
    • Folgende Kompetenzen sind hier besonders im Blick: Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit, Deutungsfähigkeit.

      • Für die Beurteilung der Aufgabe ist die Sachgemäßheit und Komplexität des Text- und Problemverständnisses entscheidend, sowie die Klarheit der Gedankenführung und die Klarheit des Ausdrucks.

        Ein einfaches Nennen der „Gottesbeziehung“ ist nicht ausreichend, da diese Formulierung zu unpräzise ist.


1   Verweist der Schüler darauf, dass die Prostituierte durch die Art ihrer Tätigkeit ihr „Person Sein“ veräußert (was begründet werden muss), so müsste man auch gelten lassen, dass sie damit „ihre Würde“ veräußert habe. Hier kommt es rein auf die Argumentationsweise an, jedoch wäre beides durch den Textausschnitt gedeckt.

 

Lösungshinweise: Aufgabe 2

Klausur Mensch II: Herunterladen [pdf] [169 KB]