Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Erwartungshorizont

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Aufgabe 1: (10 P)

Kreuze an, in welchen Zeitungsinseraten

  Inserat 1 Inserat 2 Inserat 3 Inserat 4 Inserat 5 Inserat 6
  1. ein hellhäutiges Äußeres erwähnt wird.

  2. eine bestimmte Kastenzugehörigkeit eine besondere Rolle spielt.

  3. erwähnt wird, dass die Kastenzugehörigkeit keine Rolle spielt.

  4. die Familie für die Tochter einen Ehemann sucht.

  5. die Zusendung sowohl der Biodaten als auch eines Fotos gewünscht wird.

  6. akademische Bildung einen hohen Stellenwert hat.

  7. die Höhe des Einkommens erwähnt wird.

  8. eine (gesunde) Ernährung angeführt wird.
richtig


nicht richtig


richtig


nicht richtig


richtig



richtig


nicht richtig


nicht richtig
richtig


nicht richtig


richtig


nicht richtig


richtig



richtig


nicht richtig


richtig
richtig


richtig


nicht richtig


richtig


richtig



nicht richtig


nicht richtig


nicht richtig
nicht richtig


nicht richtig


richtig


nicht richtig


richtig



richtig


nicht richtig


nicht richtig
nicht richtig


richtig


nicht richtig


nicht richtig


richtig



nicht richtig


richtig


nicht richtig
nicht richtig


richtig


nicht richtig


nicht richtig


nicht richtig



nicht richtig


nicht richtig


richtig

  1. Benenne zwei in Indien gesprochene Sprachen, die in den Inseraten erwähnt werden:
    Telugu und Urdu .

  2. Kreuze die richtige(n) Antwort(en) an.
    Die Antwort ist ersichtlich aus (den) Inserat(en) 1 und 6.
    Quadrat Es inserieren keine geschiedenen Frauen.
    Quadrat Es inserieren keine geschiedenen Männer.
    Quadrat Geschiedene Frauen dürfen sich nicht wiederverheiraten.
    Quadrat Geschiedene Männer dürfen sich nicht wiederverheiraten.
    richtig Eine Wiederverheiratung geschiedener Frauen wird gesellschaftlich toleriert.
    richtig Eine Wiederverheiratung geschiedener Männer wird gesellschaftlich toleriert.


Aufgabe 2:

  1. Die Tochter gehört so lange zur Familie, bis sie heiratet. Dann zieht sie in das Haus des Bräutigams und dessen Familie (also zur Schwiegermutter), der sie sich fortan unterwerfen muss. Wenn die Schwiegermutter jedoch arbeitet, hat die Braut im zukünftigen Heim wenig zu befürchten, da ihre Schwiegermutter selten zu Hause ist.
    Bei Mitgiftmorden bringt meist die Mutter des Ehemannes die Schwiegertochter um. Möglicherweise möchte der Bräutigam der zukünftigen Verlobten die Angst vor einem Mitgiftmord nehmen, indem er erwähnt, dass seine Familie finanziell abgesichert (arbeitende Schwiegermutter) und nicht auf Mitgift angewiesen ist.
  2. In Indien spielt die arrangierte Ehe - und damit die traditionellen Kasten-Gepflogenheiten - auch heute noch eine sehr starke Rolle. Liebesheiraten nehmen allmählich in der städtischen Mittelschicht zu, sind aber immer noch die Ausnahme.
  3. Eine Kastenzugehörigkeit spielt oft keine Rolle mehr, wenn die Hindus im Ausland leben und dort heiraten. Sie spielt auch dann keine Rolle, wenn z.B. Unberührbare heiraten möchten; denn durch eine Heirat können diese nie in eine höhere Kaste aufsteigen.
  4. Weiße Haut wird in Indien als sozialer Fortschritt gesehen (weg von der harten Arbeit im Freien, welche die Haut gerbt). Sie gilt als Schönheitsideal, weshalb der Verkauf hautbleichender Cremes boomt.
  5. Die Bedeutung der Astrologie in Indien geht auf die Veden zurück. Sie ist stark an den Glauben gekoppelt und wird im Alltag wie selbstverständlich angewandt (z.B. bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes für eine bestimmte Entscheidung oder Handlung).


Aufgabe 3:

Bewertungskriterien

Die Kontraste und Widersprüche der gesellschaftlichen Strukturen in Indien sollen in dem Text benannt, strukturiert dargestellt und mit eigenem Faktenwissen ergänzt werden.

  • Auf der einen Seite ein rückständiges Indien - heilige Kühe und ein Leben unter der Armutsgrenze - auf der anderen Seite Hightec, Unterernährung und mangelnde Bildung trotz Demokratie.
  • Die Nichtbeachtung der staatlichen Regelungen wird deutlich: Die Unberührbarkeit ist im demokratischen Indien abgeschafft, jegliche Diskriminierung aufgrund von Rasse, Abstammung, Religion oder Gesellschaft ist - eigentlich - verboten.
  • 70% der Inder müssen mit weniger als zwei $ am Tag auskommen, 26 % der Inder, d.h. 300 Millionen Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze (von weniger als einem $ pro Tag). Aber: unter den zehn wohlhabendsten Menschen der Erde gibt es vier Inder.
  • Es gibt mehr Millionäre in Indien als in Manhattan. Aber: Es gibt in Indien die größten Slums in der Welt. Die ärmeren Inderinnen versuchen durch Leihmutterschaften dem Elend zu entrinnen oder sie lassen sich für Geld (paarige) Organe entnehmen (Lebendspenden).
  • Ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung und mehr als die Hälfte der Frauen können nicht lesen und schreiben. Aber: Indien hat das zweitgrößte Reservoir an Ingenieuren, Wissenschaftlern und Computerspezialisten in Bangelore (Asiens Silicon Valley). Zudem ist Indien eine Atommacht.
  • Indien, die größte Demokratie der Welt, kündigt immer wieder Programme gegen die Armut an. Aber: 17 000 Bauern nahmen sich 2006 wegen hoffnungsloser Überschuldung das Leben (in 14 Jahren waren es 140 000 Bauern).
  • Vor dem Gesetz sind alle gleich, gleichgültig welcher Kaste sie angehören. Aber: 180 Millionen Indern schreibt das gnadenlose Kastensystem vor, welche niederen Arbeiten sie zu verrichten haben, ohne Aussicht auf ein Entrinnen.
  • Es gibt 160 Millionen Dalits, die kaum eine Chance auf einen sozialen Aufstieg haben. Aber: Narayanan, ein kastenloser "Unberührbarer", wurde 1997 Staatspräsident.
  • Die meisten Frauen leben in einer von Männern dominierten Gesellschaft. Aber: Mit Indira Gandhi war eine Frau Staatspräsidentin!
  • Vor dem Gesetz sind Männer und Frauen gleichgestellt. Aber: Da Mädchen in Indien zu "teuer" sind (sie verlassen irgendwann ihr Elternhaus, es muss eine Mitgift gezahlt werden), werden pränatale Voruntersuchungen durchgeführt und viele weibliche Föten abgetrieben. Die Folge ist ein Männerüberschuss (2011 kamen im Durchschnitt auf 113 Männer nur 100 Frauen).
  • Seit 1994 sind pränatale Geschlechtsuntersuchungen in ganz Indien untersagt. Sie werden dennoch durchgeführt.
  • Verboten sind außerdem: Mitgiftregelungen seit 1961, Kinderhochzeiten seit 1979 (das Heiratsmindestalter für Mädchen beträgt 18 Jahre, das für Jungen 21 Jahre), Tempelprostitution seit 1988. Aber: Es gibt sie weiterhin.
  • Gesetzliche Gleichbehandlung aller Inder, de facto aber Unterdrückung der Unberührbaren und Adivasis, die über ein Viertel der Bevölkerung Indiens ausmachen.
  • Gesetzlich garantierte Gleichberechtigung aller Inder, doch werden Frauen oft als Menschen 2. Klasse behandelt und sind zur Unterwürfigkeit verdammt.


Aufgabe 4:

Bewertungskriterien

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Widersprüche und Kontraste in der indischen Gesellschaft wahrnehmen und benennen
  • die daraus resultierenden Probleme strukturiert darstellen
  • Argumente für die Widersprüche und Kontraste in der indischen Gesellschaft anführen und erklären, warum sich die indische Gesellschaft im Umbruch befindet
  • sich für eine Lösungsstrategie zur Überwindung dieser Widersprüche und Kontraste in der indischen Gesellschaft entscheiden, indem sie sich kritisch mit der indischen Gesellschaft auseinandersetzen.

Die Note „gut“ wird erreicht, wenn ...

  • die gesellschaftliche Struktur in Indien differenziert dargestellt und problemorientiert reflektiert wird.
  • die gesellschaftlichen Strukturen in einen geschichtlichen Kontext geordnet werden.
  • eine eigenständige Beurteilungsstrategie entwickelt wird, die sachgerecht vorurteilsfrei und argumentativ differenziert ist.
  • der Text inhaltlich klar gegliedert ist und eine angemessene Fachsprache benutzt wird.

Die Note „ausreichend“ wird erreicht, wenn...

  • die indische Gesellschaftsstruktur in ihren Grundzügen erkannt und reflektiert wird.
  • nicht differenziert argumentiert wird.
  • die Beurteilungsstrategie in sich widerspruchsfrei ist, ohne unnötige Wiederholungen auskommt und sich vor allem auf die Aussagen des Textes beschränkt.
  • der Text wenig gegliedert ist und kaum fachspezifische Begriffe verwendet werden.

 

Klassenarbeit 2 - Hinduismus



Klassenarbeit 1 - Hinduismus: Herunterladen [pdf] [382 KB]