Material 7
Wertvorstellungsprofil - eine Entscheidungsmatrix für unternehmerisches ethisches Handeln – Operatives Management
Unternehmen müssen bei der Frage, wie sich ethische Grundüberzeugungen im normativen Management niederschlagen (siehe Material 3), immer auch der unbequemen Frage stellen, ob sich das Unternehmen ein solches Verhalten leisten kann. Davon abgesehen ist es bei der Festlegung von grundsätzlichen unternehmensethischen Überlegungen nützlich, mit einem Wertvorstellungsprofil zu arbeiten. Dies ermöglicht eine Harmonisierung unterschiedlicher Managementebenen und eine zielsichere Übersetzung in praktische Maßnahmen. (Drei-Ebenen-Modell nach Edgar H. Schein).
Aufgaben:
- Beurteilen Sie die Vorgehensweise des Ford-Konzerns unter Zuhilfenahme folgender Tabelle und tauschen Sie sich über weitere Beispiele (Unternehmen/ Konzerne) aus mit denen Sie in Ihrem Alltag direkt/ indirekt in Kontakt kommen.
- Überprüfen Sie die These, dass die Umsetzung eines Wertvorstellungsprofils häufig von der Rechtsform des Unternehmens abhängig ist.
Ausprägung (mögliche Umsetzungsformen) | ||
Gewinnverständnis | Gewinnmaximierung | Gewinn unter Nebenbedingungen2 |
Berücksichtigung gesellschaftlicher Ziele | Aufgabe des Staates | Strikte Beachtung der Würde der Menschen und der Menschenrechte |
Beachtung ökologischer Ziele | Nur Einhaltung der rechtlichen Vorschriften | Eigene Initiativen zur Verbesserung |
Technologische Rolle des Unternehmens | Ausschließlich gewinnorientierte Produktentwicklung | Produktentwicklung beschränkt auf sinnvolle Produkte |
Verhalten auf den Märkten | Aggressives Auftreten (Ausschalten der Konkurrenz) | Verhalten, um langfristig einen guten Ruf zu haben |
Soziale Sicherung der Mitarbeiter | Nur Erfüllen der rechtlichen Vorschriften | Gezielte Sicherung der Mitarbeiter |
Umgang mit den Mitarbeitern | Ausschließlich Leistungsorientiert | Leistungsorientierung ohne Vernachlässigung der menschlichen Aspekte |
Förderung der Mitarbeiter | Sache der Mitarbeiter | Gezielte Förderung aller Mitarbeiter |
Umgang mit den Stakeholdern | Beschränkt auf die rechtlichen Vorschriften | Ehrliche Transparenz |
Quelle: Dubs, Rolf (2012) Das St. Galler Management-Modell- ganzheitliches unternehmerisches Denken, Linz, Trauner Verlag (S.34 f)
2 Siehe Integrative Unternehmensethik (Material 5) Ihr Gesamtverhalten soll ein legitimes Erarbeiten des Gewinns sicherstellen. Legitim ist eine Entscheidung oder ein Verhalten somit nur, wenn ein Unternehmen sein Verhalten, seine Ansprüche und Entscheidungen darauf hin überprüft, ob die Würde der betroffenen Menschen (Stakeholder) und ihre moralischen Rechte nicht angetastet und bedroht werden.
Sequenz 4: Der Ehrbare Kaufmann 2.0: Herunterladen [docx][597 KB]
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