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Ma­te­ri­al 3

M 3a Wort­wol­ken

 

M 3b Er­klär­film

Ein­ge­bet­te­tes Vimeo-Video

Hin­weis: Die­ses ein­ge­bet­te­te Video wird von Vimeo, Inc., 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA be­reit­ge­stellt.
Beim Ab­spie­len wird eine Ver­bin­dung zu den Ser­vern von Vimeo her­ge­stellt. Dabei wird Vimeo mit­ge­teilt, wel­che Sei­ten Sie be­su­chen. Wenn Sie in Ihrem Vimeo-Ac­count ein­ge­loggt sind, kann Vimeo Ihr Surf­ver­hal­ten Ihnen per­sön­lich zu­zu­ord­nen. Dies ver­hin­dern Sie, indem Sie sich vor­her aus Ihrem Vimeo-Ac­count aus­log­gen.

Wird ein Vimeo-Video ge­star­tet, setzt der An­bie­ter Coo­kies ein, die Hin­wei­se über das Nut­zer­ver­hal­ten sam­meln.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Da­ten­schutz bei „Vimeo“ fin­den Sie in der Da­ten­schutz­er­klä­rung des An­bie­ters unter: https://​vimeo.​com/​pri­va­cy

Link zum Video: https://​vimeo.​com/​293928484

Web­sei­te Teach­e­co­no­my [ C ] , via https://​www.​tea​chec​onom​y.​de (Abruf: 20.12.2019)

 

M 3c Theo­re­ti­sche An­sät­ze

Noch viel­fäl­ti­ger als die Arten der Ar­beits­lo­sig­keit ist das An­ge­bot von theo­re­ti­schen An­sät­zen zur Er­klä­rung der Be­schäf­ti­gungs­pro­ble­ma­tik. Neben den bei­den "Ba­sis­theo­ri­en" (Keyne­sia­ni­sches Mo­dell und die Neo-Klas­si­sches Mo­dell), wel­che eher zur grund­le­gen­den Wirt­schafts­theo­rie ge­hö­ren, gibt es Theo­ri­en und An­sät­ze, die sich spe­zi­ell auf den Ar­beits­markt und seine Be­son­der­hei­ten be­zie­hen. (...)

Die Neo­klas­sik

Das neo­klas­si­sche Ba­sis­mo­dell des Ar­beits­markts folgt der An­nah­me, dass die "un­sicht­ba­re Hand" (...) des Wett­be­werbs zu op­ti­ma­len Al­lo­ka­ti­ons­er­geb­nis­sen führt, so­lan­ge die "rich­ti­gen" Rah­men­be­din­gun­gen das freie Spiel der Markt­kräf­te zu­las­sen und der Wett­be­werb sich voll aus­ge­wirkt hat. Un­er­wünsch­te Zu­stän­de auf dem Ar­beits­markt wer­den durch Ein­schrän­kun­gen des frei­en Wett­be­werbs er­klärt. In der neo­klas­si­schen Theo­rie wird davon aus­ge­gan­gen, dass es sich beim Ar­beits­markt um einen Markt wie jeden an­de­ren Gü­ter­markt han­delt. Ein Markt­gleich­ge­wicht zwi­schen An­ge­bot (po­ten­ti­el­le Ar­beit­neh­mer) und Nach­fra­ge (po­ten­ti­el­le Ar­beit­ge­ber) wird we­sent­lich durch den Preis­me­cha­nis­mus, also die Lohn­hö­he, her­ge­stellt. Ar­beits­lo­sig­keit kann daher nur in Folge über­höh­ter Re­al­löh­ne ent­ste­hen und kann auch nur durch An­pas­sung die­ser zu hohen Löhne nach unten ab­ge­baut wer­den (Markt­räu­mung). Kon­se­quenz die­ser Denk­wei­se ist, dass es dem­zu­fol­ge keine dau­er­haf­te, un­frei­wil­li­ge Ar­beits­lo­sig­keit geben kann. Wol­len die Ar­beits­lo­sen tat­säch­lich ar­bei­ten, müs­sen sie nur ihre Lohn­for­de­run­gen nach unten schrau­ben. Ar­beits­lo­sig­keit kann dem­nach nur durch ein kurz­fris­ti­ges Un­gleich­ge­wicht ent­ste­hen.

Neo­klas­si­sche Emp­feh­lun­gen zur Sen­kung der Ar­beits­lo­sig­keit sind in der Regel:

  • Zu­rück­hal­ten­de Lohn­po­li­tik bzw. Sen­kung des Lohn­ni­veaus
  • Stär­ke­re Dif­fe­ren­zie­rung der Lohn­sät­ze zwi­schen Bran­chen und den Re­gio­nen
  • Auf­he­bung von Lohn­ri­gi­di­tä­ten nach unten in Ta­rif­löh­nen, orts­üb­li­chen Ent­gel­ten und Min­dest­lohn­re­geln
  • Ein­hal­tung des Lohn­ab­stands­ge­bo­tes (Ar­beits­lo­sen- oder So­zi­al­gel­der sol­len so be­mes­sen sein, dass sich die An­nah­me von Ar­beit lohnt)
  • De­re­gu­lie­rung der Ar­beits­märk­te (ins­be­son­de­re ein ab­ge­schwäch­ter Kün­di­gungs­schutz und ver­ein­fach­te Mög­lich­kei­ten, be­fris­te­te Ar­beits­ver­trä­ge ab­zu­schlie­ßen)
  • Re­du­zie­rung der Staats­quo­te (An­teil der Staats­aus­ga­ben am Brut­to­so­zi­al­pro­dukt)

Das Keyne­sia­ni­sche Mo­dell

Der Bör­sen­crash von 1929 ver­än­der­te die Welt­wirt­schaft grund­le­gend. Die fol­gen­de Welt­wirt­schafts­kri­se zog einen Rück­gang der Pro­duk­ti­on, so­zia­les Elend und vor allem Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit nach sich. Dies führ­te auch dazu, dass die neo­klas­si­sche Theo­rie mit ihrem Ver­trau­en auf die Selbst­hei­lungs­kräf­te des Mark­tes in Frage ge­stellt wurde. Die theo­re­ti­sche Kri­tik fand ihren stärks­ten Aus­druck in der "Ge­ne­ral Theo­ry of Em­ploy­ment, In­te­rest and Money", wel­che der bri­ti­sche Öko­nom John May­nard Keynes 1936 ver­öf­fent­lich­te. Die auf Keynes zu­rück­ge­hen­de Theo­rie er­klärt die Ar­beits­lo­sig­keit aus den Un­ter­neh­mens­ent­schei­dun­gen auf den Güter-, Geld- und Ka­pi­tal­märk­ten im in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­hang. Im ge­samt­wirt­schaft­li­chen Re­sul­tat der ein­zel­wirt­schaft­li­chen Ent­schei­dun­gen ist die volle Aus­schöp­fung der Pro­duk­ti­ons­mög­lich­kei­ten man­gels ef­fek­ti­ver Nach­fra­ge nicht ge­si­chert. Dar­aus folgt die Not­wen­dig­keit einer ko­or­di­nier­ten Wirt­schafts-, Fi­nanz- und Geld­po­li­tik, um die po­ten­zi­ell aus­schöpf­ba­re, je­doch brach­lie­gen­de Nach­fra­ge nach Ar­beits­kräf­ten zu er­hö­hen. Das beste Ge­gen­mit­tel gegen Ar­beits­lo­sig­keit wie all­ge­mein gegen Wirt­schafts­flau­ten ist da­nach eine Stär­kung der (Bin­nen-)Nach­fra­ge, so dass die Wirt­schaft in Schwung kommt und neue Ar­beits­plät­ze ent­ste­hen. Die Fol­ge­run­gen sind teil­wei­se dia­me­tral jenen der rei­nen neo­klas­si­schen Theo­rie ent­ge­gen­ge­setzt, denn zur Stär­kung der Nach­fra­ge soll­te der Staat sich ge­ra­de in der Wirt­schafts­flau­te ver­schul­den (um selbst In­ves­ti­tio­nen zu tä­ti­gen) und fer­ner dar­auf ach­ten, dass Löhne nicht zu stark sin­ken und Ar­beits­lo­sen­geld ge­zahlt wird (weil dies wei­te­re Nach­fra­ge­aus­fäl­le zur Folge hätte). So zäh­len jähr­li­che Aus­ga­ben der Bun­des­agen­tur für Ar­beit von über 50 Mrd. Euro zu den ein­ge­bau­ten Sta­bi­li­sa­to­ren des Wirt­schafts­sys­tems.

Frank Oschmians­ky [CC BY-NC-ND 2.0 DE)], via http://​www.​bpb.​de/​po­li­tik/​inn​enpo​liti​k/​arb​eits​mark​tpol​itik/​54926/​arb​eits​mark​tthe​orie​n (Abruf: 20.12.2019)

 

M 3d Aus­wer­tung

Keynes: nach­fra­ge­ori­en­tier­te Wirt­schafts­po­li­tik Fried­man: an­ge­bots­ori­en­tier­te Writ­schafts­po­li­tik
Dia­gno­se
Ar­beits­markt
An­satz­punk­te
Maß­nah­men
Kri­tik

Nach: https://​www.​tea​chec​onom​y.​de (Abruf: 20.12.2019)

Auf­ga­ben:

  1. Ent­wi­ckeln Sie ver­glei­chend mit­tels M 3a mög­li­che Vor­schlä­ge der bei­den wirt­schafts­po­li­ti­schen Grund­kon­zep­tio­nen zur Re­du­zie­rung der Ar­beits­lo­sig­keit.
  2. Ar­bei­ten Sie an­hand von M 3 die zen­tra­len Merk­ma­le der bei­den wirt­schafts­po­li­ti­schen Kon­zep­te auch bzgl. des Ar­beits­mark­tes her­aus und hal­ten Sie die Er­geb­nis­se in der Ta­bel­le fest.
  3. Ord­nen Sie M 2a sowie M 2b je­weils einer der wirt­schafts­po­li­ti­schen Grund­kon­zep­tio­nen zu.
  4. Ge­stal­ten Sie eine Maß­nah­me aus Sicht eines nach­fra­ge­ori­en­tier­ten bzw. an­ge­bots­ori­en­tier­te Öko­no­men zur Re­du­zie­rung der Ar­beits­lo­sig­keit.

 

Se­quenz 6: Mehr Markt oder mehr Staat?: Her­un­ter­la­den [docx][2 MB]

 

Wei­ter zu Ma­te­ri­al 4-7