Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Ma­te­ri­al 8-13

M 8 Hei­ner Flass­beck, Die zu­neh­men­de Un­gleich­heit und ihre Wur­zeln

Diese Sicht ist ganz grund­le­gend falsch, weil sie un­ter­stellt, der Ar­beits­markt funk­tio­nie­re wie ein Kar­tof­fel­markt. Droht dem­nach Ar­beits­lo­sig­keit, muss man die Löhne sen­ken, selbst wenn das die Un­gleich­heit ver­grö­ßert. Genau so funk­tio­niert das ka­pi­ta­lis­ti­sche Sys­tem aber nicht! Im Ge­gen­teil: Steigt, wie im Ge­fol­ge der Fi­nanz­kri­se von 2008, die Ar­beits­lo­sig­keit, ver­schlech­tert eine Lohn­sen­kung un­mit­tel­bar die wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on, führt zu wei­ter stei­gen­der Ar­beits­lo­sig­keit und ver­grö­ßert die Un­gleich­heit. Die stei­gen­de Ar­beits­lo­sig­keit nach 2008 war Folge des Nach­fra­ge­aus­falls, der durch die Fi­nanz­kri­se aus­ge­löst wor­den ist, also durch das Zu­sam­men­bre­chen spe­ku­la­ti­ver In­vest­ments und deren ne­ga­ti­ve Fol­gen für die Ein­kom­mens­ent­wick­lung der Spe­ku­lan­ten. Ver­traut man in einer sol­chen Si­tua­ti­on auf den „Markt­me­cha­nis­mus“ am Ar­beits­markt, also auf den Druck, der von der hö­he­ren Ar­beits­lo­sig­keit auf die Lohn­ent­wick­lung aus­geht, ver­schlech­tert man die Si­tua­ti­on wei­ter. We­ni­ger stei­gen­de oder gar sin­ken­de Löhne ver­rin­gern un­mit­tel­bar die Gü­ter­nach­fra­ge und füh­ren zu neuer Ar­beits­lo­sig­keit. Man de­sta­bi­li­siert das ge­sam­te Sys­tem und die Un­gleich­heit nimmt zu, wenn man auf die „nor­ma­le“ Funk­ti­ons­wei­se des Ar­beits­mark­tes (als Kar­tof­fel­markt) setzt.

 

M 9 Die wich­tigs­ten Ar­gu­men­te: Min­dest­lohn im Fak­ten­check , von Chris­ti­an Sie­den­bie­del, FAZ 03.11.2013

https://​www.​faz.​net (Abruf 23.12.2019)

 

M 10 Ul­ri­ke Herr­mann: Der Sieg des Ka­pi­tals. Frank­furt 2013, S. 75ff.

 

M 11 Ar­bei­ter sind keine Ar­ti­scho­cken

Die deut­schen Öko­no­men haben sich ver­rannt. Der Lohn ist alles an­de­re als ein nor­ma­ler Preis, Von Wolf­gang Ucha­ti­us

https://​www.​zeit.​de/​2006/​02/​Ar­gu­men­t_​02 (Abruf 23.12.2019)

 

M 12 Yanis Va­rou­fa­kis, Time for chan­ge, Mün­chen 2016, S. 109ff

 

Auf­ga­ben:

  1. Ar­bei­ten Sie die Be­son­der­hei­ten des Ar­beits­mark­tes her­aus.
    „nor­ma­ler Markt“ Be­son­der­heit des Ar­beits­mark­tes Mög­li­che Fol­gen
  2. Ge­stal­ten Sie be­grün­de­te Maß­nah­men zur Über­win­dung der Ar­beits­lo­sig­keit in Grie­chen­land,
    • falls es sich beim Ar­beits­markt um einen Markt wie jeder an­de­re han­delt
    • falls es sich beim Ar­beits­markt um einen be­son­de­ren Markt han­delt.
Al­ter­na­tiv (Dif­fe­ren­zie­rung):

Be­grün­den Sie mit­hil­fe von M 13 unter wel­chen Be­din­gun­gen Sie als Vor­stand eines grie­chi­schen Un­ter­neh­mens neue Ar­beits­kräf­te ein­stel­len wür­den.

 

M13

Beschreibung

Quel­le: ei­ge­ne Dar­stel­lung

 

Se­quenz 9: Der Ar­beits­markt: Her­un­ter­la­den [docx][85 KB]

 

Wei­ter zu Kul­tur