Material 1-2
M 1: Arbeitsmarktstatistik (Erwerbstätige und Erwerbslosenquote, 2018)
Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Arbeitsmarkt-Allgemein/generische-Publikationen/Arbeitsmarkt-im-europaeischen-Vergleich.pdf
M 2: Arbeitsmärkte im Vergleich – Frankreich und Deutschland
Der eigentlich für seinen ausgeprägten Arbeitsschutz bekannte französische Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark polarisiert: Während ein (eher älterer) Kern der Beschäftigten gut geschützt ist, finden sich vor allem junge Menschen oft in unsicheren befristeten Arbeitsverhältnissen wieder – 2017 hatten 58% der 15 bis 24-jährigen einen solchen befristeten Arbeitsvertrag („Contrat de travail à durée déterminée“, CDD). Das ist mehr als dreimal so viel wie der französische Durchschnitt (17%). Der Anteil junger Menschen mit CDDs erhöhte sich vor allem in den 1990er Jahren stark und wächst seitdem graduell weiter an. Problematisch ist dabei vor allem der Anstieg extrem kurzer Arbeitsverhältnisse von weniger als einem Monat, der sich seit den frühen 2000ern zeigt: Die Anzahl dieser extrem kurzen Verträge ist von 1,6 Millionen pro Quartal im Jahr 2003 bis 2017 auf fast 4,5 Millionen angewachsen. Einer Studie von Philippe Askenazy und Bruno Palier zufolge sind Verträge, deren Dauer unterhalb einer Woche liegt, in den letzten Jahren besonders populär geworden. Zwar gibt es Einschränkungen für eine konsekutive Verwendung solcher Verträge, jedoch können Arbeitgeber diese dadurch umgehen, dass sie eine Person beispielsweise für vier Tage die Woche anstellen, dann den vorgeschriebenen Übergangszeitraum von mindestens der Hälfte der Laufzeit einlegen und die gleiche Person in der darauffolgenden Woche wieder für vier Tage anstellen.
Aufgabe
Vergleichen Sie die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Frankreich und Deutschland.
Sequenz 8: Der Arbeitsmarkt am Oberrhein: Herunterladen [docx][117 KB]
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