Besonderheit
Spezifik des Arbeitsmarktes – eine Annäherung
Gütermarkt | Arbeitsmarkt (Realität) | |
Anbieter/Nachfrager | Anbieter von Gütern: Unternehmen Nachfrager nach Gütern: Haushalte |
Faktormarkt: Anbieter von Arbeitskraft: Arbeitnehmer/ Haushalte Nachfrager von Arbeitskraft: Unternehmen |
Mikroökonmische Perspektive
Angebot | Angebotsmenge hängt vom Preis ab | Angebotsmenge nicht nur von Preis (Lohn), sondern auch von Existenzsicherung, Stolz, Selbstverwirklichung abhängig: Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit nicht mit Lohnanstieg zu erklären |
„Gesetz“ des Angebots | Angebot steigt mit dem Preis Angebotsüberschuss führt zu sinkenden Preisen |
„Anomalie des Arbeitsmarktes“ (Eucken): a) Bei geringem Lohn bieten die AN u.U. noch mehr Arbeitskraft an, um das Überleben zu sichern → Lohnzurückhaltung kann Arbeitsangebot erhöhen b) bei höherem Lohn kann die Arbeitsmenge reduziert werden (Substitutions- sowie Einkommenseffekt) |
Marktmacht |
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Gleichgewichtspreis vs. Marktmacht | Arbeitsplatz-/Arbeitnehmersuche mit Transaktionskosten verbunden → AN müssen in machen Gebieten auch einen nach unten abweichendem Lohn/ AG einen nach oben abweichenden akzeptieren | |
„Gesetz“ der Nachfrage | Nachfrage steigt mit sinkenden Preisen | mit sinkenden Löhnen kann Motivation abnehmen (Fairness) → geringere Produktivität → Produktivität nicht starr, sondern vom Lohn abhängig → Unternehmen stellen oftmals weniger und dafür motivierte Arbeitnehmern zu höherem Lohn ein |
Makroökonomische Perspektive
Preisbildung | Angebot und Nachfrage | Lohn als Preis für den Faktor Arbeit meist von Tarifvertragsparteien in Verhandlungen festgesetzt |
Kosten | höhere Faktorpreise = höhere Kosten Ziel: Minimierung |
höhere Löhne = höhere Kosten für Unternehmen UND höhere Nachfrage der Arbeitnehmer (Kaufkrafteffekt) |
Überangebot/Angebotsüberschuss | Preis muss sinken | Arbeitslosigkeit: sinkende Preise (Löhne) führen aber auch zu sinkender Nachfrage auf dem Gütermarkt → können auch zu steigendem Arbeitsangebot führen |
Nachfrage | Steigende Nachfrage bei sinkenden Preisen | Nachfrage nach Arbeitskraft hängt auch von Absatzchancen auf Gütermarkt (gesamtwirtschaftlicher Nachfrage) ab (s.o.) → Rückkoppelung mit Gütermarkt |
Gebrauchswert | Güter (z.B. Häuser) werden immer verkauft, wenn nur der Preis entsprechend sinkt | Arbeitskraft bei fallendem Preis nicht zwingend nachgefragt → hängt von Erwartungen auf dem Gütermarkt ab (→ Sinken der Kosten kann zu sinkender Nachfrage führen) →kein Gebrauchswert, sondern Mittel, um Gewinn zu erzielen |
Vgl. z.B. zum Thema Mindestlohn: https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/pwp.2019.20.issue-3/pwp-2018-0035/pwp-2018-0035.pdf
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