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Die ha­bi­ta­ble Zone der Sonne

Vor­be­rei­tung (Stun­den 10 und 11 von 14)

Un­ter­richts­ab­lauf (Stun­den 10 und 11 von 14)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­hal­ten das Ar­beits­blatt 04_eu­w_a­b_ha­bi­ta­ble_zo­ne_1.docx und man be­spricht die De­fi­ni­ti­on der ha­bi­ta­blen Zone:

Als ha­bi­ta­ble Zone be­zeich­net man all­ge­mein den Ab­stands­be­reich, in dem sich ein Pla­net von sei­nem Zen­tral­ge­stirn be­fin­den muss, damit Was­ser dau­er­haft in flüs­si­ger Form als Vor­aus­set­zung für erd­ähn­li­ches Leben auf der Ober­flä­che vor­lie­gen kann.

An­schlie­ßend zeich­nen sie das maß­stäb­li­che Bild (unten).

Die Gren­zen der ha­bi­ta­blen Zone lie­gen (mo­dell­ab­hän­gig) in un­se­rem Son­nen­sys­tem etwa im Be­reich von 0,95 AE bis 1,4 AE.

Maß­stäb­lich be­züg­lich der Gren­zen und der Pla­ne­ten­bah­nen (die Sonne und die Pla­ne­ten stim­men maß­stäb­lich hier über­haupt nicht!) sieht das mit obi­gen Daten ak­tu­ell etwa so aus:

habitable Zone

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Bild­quel­le: Ha­bi­ta­ble Zone von ZPG IMP [CC BY-SA 3.0 DE], aus un­ter­richts­gan­g_er­de_un­d_welt­al­l_im­p_9.docx, be­ar­bei­tet

Die an­de­ren „erd­ähn­li­chen Pla­ne­ten“ lie­gen nicht in der ha­bi­ta­blen Zone: Auf Mer­kur und Venus ist es für flüs­si­ges Was­ser zu heiß, auf Mars zu kalt.

Es bie­tet sich an, die So­lar­kon­stan­ten der Pla­ne­ten zu ver­glei­chen (Daten: 04_eu­w_a­b_ha­bi­ta­ble_zo­ne_1_­loe­sung.docx)

Da die Sonne wäh­rend ihrer Haupt­rei­hen­pha­se immer etwas grö­ßer wird, ver­schiebt sich die ha­bi­ta­ble Zone im Laufe der Jahr­mil­lio­nen nach außen, die in­ne­re Gren­ze ist schon recht nah am Er­dor­bit. Sie er­reicht ihn in etwa 1 Mrd. Jahre - dann ist hier aber echt Fei­er­abend!

Dass die in­ne­re Gren­ze der ha­bi­ta­blen Zone näher an die Erd­bahn kommt, hat zur Zeit mit dem Kli­ma­wan­del nichts zu tun, die­ses kön­nen wir (auch ohne Sonne) lei­der „bes­ser“…

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen jetzt mit der Si­mu­la­ti­on die Ent­wick­lung der ha­bi­ta­blen Zone in un­se­rem Son­nen­sys­tem nach­voll­zie­hen: 05_eu­w_a­b_ha­bi­ta­ble_zo­ne_2.docx

habitable Zone

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Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Zu Be­ginn sieht der Bild­schirm wie hier aus. Die ha­bi­ta­ble Zone ent­spricht der wie sie war, als un­se­re Pla­ne­ten vor 4,5 Mrd. Jah­ren ent­stan­den sind. Mit dem Zeit­reg­ler kann man die Zeit auf 4,5 Gy ver­schie­ben, das ist die Si­tua­ti­on, wie wir sie heute haben. Man kann dabei ver­fol­gen, wie die ha­bi­ta­ble Zone nach außen wan­dert, ab etwa 5,44 Mrd. Jah­ren (Gy) ist die in­ne­re Gren­ze über den Er­dor­bit hin­aus, auf der Erde gibt es dann kein flüs­si­ges Was­ser mehr, nach 6,47 Gy er­reicht die ha­bi­ta­ble Zone den Mar­sor­bit. Nach 10,6 Gy ist der Was­ser­stoff­vor­rat im Son­nen­kern auf­ge­braucht, es fin­det keine Fu­si­on von Was­ser­stoff zu He­li­um mehr statt. Dort fu­sio­niert nun He­li­um zu Koh­len­stoff bzw. Sau­er­stoff. Wei­ter außen fu­sio­niert Was­ser­stoff zu He­li­um („Scha­len­bren­nen“). Die Sonne bläht sich da­durch zum Roten Rie­sen auf, was man gut be­ob­ach­ten kann, wenn man di­rekt in den Zeit­strahl klickt.

Zeitstrahö

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Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Beschreibung

Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Im so­ge­nann­ten Hertz­sprung-Rus­sell-Dia­gramm (HRD) in dem die Hel­lig­keit von Ster­nen über ihrer Tem­pe­ra­tur auf­ge­tra­gen wird, ist die Sonne nach 11,9 Gy von der Haupt­rei­he in den „Roten-Rie­sen-Ast“ ge­wan­dert. Sie wird grö­ßer und dabei hel­ler.

Al­ler­dings strahlt sie ihre En­er­gie über eine grö­ße­re Ober­flä­che ab. Diese ist damit küh­ler und er­scheint nun rot statt gelb. (Dies ist in 7,5 Mrd. Jah­ren der Fall).

Ob die Größe der Sonne hier­bei die Erd­bahn er­reicht, ist noch nicht ab­schlie­ßend ge­klärt, si­cher ist aber, dass Leben auf der Erde schon lange nicht mehr exis­tiert.

Nach der Fu­si­on von He­li­um zu Koh­len­stoff und Sau­er­stoff im Kern der Sonne, ist bei der Sonne mit Fu­sio­nen Schluss (zu klein)! Die äu­ße­ren Schich­ten wer­den bei die­sem Pro­zess durch star­ke Son­nen­win­de weg­ge­bla­sen, es ent­steht ein Pla­ne­ta­ri­scher Nebel.

Übrig bleibt nach 12,1 Gy ein so­ge­nann­ter „Wei­ßer Zwerg“, der etwa den Durch­mes­ser der Erde, eine Dich­te von 1 t/cm3 und eine Tem­pe­ra­tur von über 20 000 °C hat, daher (noch) weiß ist und dann über die nächs­ten Mil­lio­nen Jahre immer wei­ter ab­kühlt.

Beschreibung

Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

In der Si­mu­la­ti­on kön­nen wei­te­re Ob­jek­te als Zen­tral­ge­stirn ge­wählt wer­den, bei denen man Pla­ne­ten in den Or­bits ent­deckt hat:

Glie­se 581 ist ein z.B. Roter Zwerg, ein Haupt­rei­hens­tern der Spek­tral­klas­se M mit sehr hoher Le­bens­er­war­tung. (An­mer­kung: Ster­ne der Spek­tral­klas­sen O; B und A ver­hei­zen sich recht schnell und haben dem­entspre­chend ge­rin­ge Le­bens­dau­ern im Be­reich von 107 bis 108 Jah­ren.)

Usere Sonne wird etwa 1010 Jahre auf der Haupt­rei­he blei­ben, Rote Zwer­ge wie Glie­se 581, blei­ben dort 10- bis 100-mal län­ger, also 100 Mrd. bis 1 Bil­li­on Jahre.

55 Can­cri A ist ein gel­ber Zwerg­stern mit einem be­kann­ten Pla­ne­ten, 51 Pe­gasi ist son­ne­n­ähn­lich und hat einen be­kann­ten Exo­pla­ne­ten, HD 40307 hat ¾ der Son­nen­mas­se und wie die gel­ben Zwer­ge HD 189733 und HD 93083 be­kann­te Pla­ne­ten­sys­te­me.

Al­ter­na­tiv kön­nen die ha­bi­ta­blen Zonen von Ster­nen wie z.B. Al­nil­am und deren Ent­wick­lung etwa si­mu­liert wer­den: Al­nil­am hat die 40-fache Son­nen­mas­se, die Si­mu­la­ti­on lässt (nur) bis 30-fach zu.

Beschreibung

Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Beschreibung

Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Nach einem „reset“ kann man z.B. die 30-fache Son­nen­mas­se ein­stel­len. Die ha­bi­ta­ble Zone ver­schiebt sich sehr weit hin­ter eine (ge­dach­te) Plu­to­bahn im Be­reich von 375 AE.

Beschreibung

Bild­quel­le: Screen­shot aus "Cir­cum­stel­lar Ha­bi­ta­ble Zone Si­mu­la­tor" von As­tro­no­my Edu­ca­ti­on at the Uni­ver­si­ty of Ne­bras­ka-Lin­coln

Ein sol­cher Stern be­fin­det sich im Haupt­rei­hen­sta­di­um links oben im HRD, ver­lässt die­sen be­reits nach we­ni­gen hun­dert­tau­send bis Mil­lio­nen Jah­ren und ex­plo­diert nach we­ni­gen Mil­lio­nen Jah­ren Le­bens­dau­er in einer „Su­per­no­va“ (diese ist noch etwas im­po­san­ter als eine Nova…) und endet als Schwar­zes Loch.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den sich auf dem Lö­sungs­blatt 05_eu­w_a­b_ha­bi­ta­ble_zo­ne_2_­loe­sung.docx

Das Leben auf un­se­rer Erde hat sich erst nach 4 Mrd. Jah­ren ent­wi­ckelt, ein Stern muss min­des­tens also 4 Mrd. Jahre auf der Haupt­rei­he blei­ben, damit sich, be­züg­lich die­ser Vor­aus­set­zung, Leben (in un­se­rer Form) ent­wi­ckeln könn­te. Es eig­nen sich (nur unter die­sem As­pekt!) hier­für dem­nach nur Ster­ne der Spek­tral­klas­sen G, K und M. Das soll­te man be­den­ken, bevor man zu Al­nil­am oder Si­ri­us fliegt, um dort mit ihm plau­dern zu wol­len.

 

Un­ter­richts­gang: Her­un­ter­la­den [docx][4 MB]

Un­ter­richts­gang: Her­un­ter­la­den [pdf][2 MB]

 

Wei­ter zu Mitt­le­re Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tur