Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Bil­dungs­stan­dards

In der Leit­idee „Wirk­prin­zi­pi­en von In­for­ma­tik­sys­te­men“ wer­den Kennt­nis­se im Be­reich des Auf­baus und Ar­beits­wei­se eines Com­pu­ters von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­war­tet.

„Zum Ver­ständ­nis der Wir­kungs­wei­se eines Rech­ners ge­hö­ren Kennt­nis­se über das Be­triebs­sys­tem, die Über­set­zungs­vor­gän­ge zwi­schen un­ter­schied­li­chen Sprach­ebe­nen und das Prin­zip der In­ter­pre­ta­ti­on von Ma­schi­nen­be­feh­len durch den Pro­zes­sor.“

„Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen das Zu­sam­men­wir­ken von Re­chen­werk, Steu­er­werk und Spei­cher er­läu­tern.“

Dar­aus lei­tet sich ab, dass die Schü­ler den Auf­bau eines Von-Neu­mann-Rech­ners ver­stan­den haben müs­sen. Es wird dabei Wert auf die ver­schie­de­nen Sprach­ebe­nen Hoch­spra­che – Assem­bler – Ma­schi­nen­spra­che und die Über­set­zung einer Sprach­ebe­ne in eine an­de­re ge­legt. Am Ende des Un­ter­richts­gangs müs­sen die Schü­ler also ein­fa­che Pro­gram­me einer Hoch­sprache in As­sem­bler­pro­gram­me über­set­zen oder ei­ge­ne ein­fa­che As­sem­bler­pro­gram­me ent­wer­fen kön­nen. Sie müs­sen ver­stan­den haben, wie diese As­sem­bler­pro­gram­me auf einem Com­pu­ter aus­ge­führt wer­den. Dazu ist es hilf­reich, wenn die Schü­ler in einem Simulations­programm die Ar­beits­wei­se einer Re­gis­ter­ma­schi­ne mit Von-Neu­mann-Zy­klus ken­nen­ler­nen.

Dar­über hin­aus kann eine Er­gän­zung in einem Schul­cur­ri­cu­lum auch die dar­un­ter­lie­gen­den Ebe­nen be­han­deln. Es ist immer wie­der über­ra­schend, dass eine ein­fa­che Ma­schi­ne, die nur Strom an/aus kennt, so viele kom­ple­xe Auf­ga­ben be­wäl­ti­gen kann. Daher ist es loh­nens­wert, aus­ge­hend von Tran­sis­to­ren, lo­gi­sche Bau­ele­men­te und damit ma­the­ma­ti­sche Funk­tio­nen zu be­han­deln. Diese bil­den dann die Grund­la­ge einer ALU, dem Kern­stück eines Pro­zes­sors. Dies wird aber nicht von den Bil­dungs­stan­dards ver­langt.

In die­sem Zu­sam­men­hang kann auch aus der Leit­idee 2 „Al­go­rith­men und Da­ten­struk­tu­ren“ die Pro­ble­me beim „Rech­nen mit end­li­cher Stel­len­zahl“ deut­lich ge­macht wer­den. Durch eine not­wen­di­ge Be­schrän­kung auf eine be­stimm­te Bit-An­zahl, ist der Wert­be­reich der Zah­len ein­ge­schränkt. Es bie­tet sich an, dabei auch die 2er-Kom­ple­ment­dar­stel­lung von ne­ga­ti­ven Zah­len zu be­han­deln, da damit die Gren­zen des Wert­be­reichs von Va­ria­blen be­stimm­ter Typen in rea­len Pro­gram­mier­spra­chen er­klärt wer­den kön­nen.

In Leit­idee 3 „Pro­blem­lö­sen und Mo­del­lie­ren“ wer­den die Stich­wor­te „Ge­heim­nis­prin­zip“, „Mo­du­la­ri­sie­rung“ und „Kap­se­lung“ aus­drück­lich ge­nannt. In die­sem Zu­sam­men­hang kann das Stu­di­um der Hard­ware eine ganze Serie von lo­gi­schen Ebe­nen zu Tage tre­ten las­sen, die alle nach demsel­ben Prin­zip auf­ein­an­der auf­bau­en: in jeder Ebene wer­den neue Bau­grup­pen her­ge­stellt, indem die Ele­men­te die­ser Ebene als Bau­stei­ne be­nutzt und mit­ein­an­der kom­bi­niert wer­den. Diese neuen Bau­grup­pen wer­den ge­kap­selt und die­nen dann ih­rer­seits der nächst­hö­he­ren Ebene als Ele­men­te. Auf jeder Ebene sind aber die Implementierungs­details der dar­un­ter­lie­gen­den Ebene(n) ir­re­le­vant – es zählt nur das äu­ße­re Ver­hal­ten des je­wei­li­gen Ele­ments, nicht seine in­ter­ne Struk­tur. Sel­ten gibt es eine Si­tua­ti­on, in der die in­for­ma­ti­sche Idee der Kap­se­lung so klar und deut­lich of­fen­ge­legt wer­den kann wie hier.

Mi­ni­mal­pro­gramm:

  • Prin­zip des Von-Neu­mann-Rech­ners (Daten und Pro­gram­me lie­gen im RAM)
  • Auf­bau einer Re­gis­ter­ma­schi­ne (ALU, Re­gis­ter, Bus, Spei­cher, Ein- und Aus­ga­be­werk), Ma­schi­nen­spra­che
  • Von-Neu­mann Zy­klus
  • ein­fa­che As­sem­bler­pro­gram­me (Va­ria­blen, Se­quen­zen, Ent­schei­dun­gen, Schlei­fen)
  • Com­pi­ler, In­ter­pre­ter

Er­gän­zun­gen des vor­ge­schla­ge­nen Un­ter­richt­gangs:

  • CMOS-Tran­sis­to­ren:
  • Lo­gi­sche Schal­tun­gen: .
  • Ma­the­ma­ti­sche Funk­tio­nen aus lo­gi­schen Schalt­ele­men­ten:
  • ne­ga­ti­ve Zah­len in der 2er-Kom­ple­ment­dar­stel­lung
  • Steue­rung des Pro­zes­sors durch Mi­kro­pro­gram­me: Um den Über­gang von Schalt­krei­sen zu einem voll­stän­di­gen Com­pu­ter ver­ste­hen zu kön­nen, ist es nicht sinn­voll, nur mit einem Si­mu­la­ti­ons­pro­gramm zu ar­bei­ten, das be­stimm­te As­sem­bler­be­feh­le ver­steht, aber nicht zeigt, wie die Über­set­zung von Ma­schi­nen­codes in Steu­er­si­gna­le von­stat­ten geht. Erst die Be­hand­lung von Mi­kro­pro­gram­men zeigt, dass sich eine Re­gis­ter­ma­schi­ne aus ele­men­ta­ren Schalt­ele­men­te / Schalt­krei­sen auf­bau­en lässt und wie As­sem­bler­be­feh­le in Steu­er­si­gna­le für die ALU über­setzt wer­den.

Im Fol­gen­den wird ein lo­gisch voll­stän­di­ger Un­ter­richts­gang zum Thema „Hard­ware“ vorge­schlagen – so­weit das mit den Mit­teln des In­for­ma­tik-Un­ter­richts über­haupt zu leis­ten ist.

Ein­lei­tung: Schich­ten­mo­dell

Falls das Schich­ten­mo­dell aus dem Ka­pi­tel Com­pu­ter­netz­wer­ke schon be­han­delt wurde, ist es si­cher sinn­voll, das Schich­ten­mo­dell der Hard­ware zu er­läu­tern. So kann man in jeder Si­tua­ti­on des Un­ter­richts nach­prü­fen, wo man sich ak­tu­ell be­fin­det.

 

 

Un­ter­richts­gang: Her­un­ter­la­den [odt][72 KB]

 

Wei­ter zu His­to­ri­sche Ent­wick­lung der Re­chen­ma­schi­ne