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Merk­ma­le einer güns­ti­gen Lern­um­ge­bung

Eine güns­ti­ge Lern­um­ge­bung för­dert das Ler­nen der ge­sam­ten Grup­pe, daher be­ginnt jede in­di­vi­du­el­le För­de­rung bei der Ge­stal­tung der Um­ge­bung, in der Ler­nen er­fol­gen soll.

Schon im "nor­ma­len" Un­ter­richt kann der Mög­lich­keits­raum für neue Ler­n­er­leb­nis­se er­öff­net wer­den. Chris­ta Hub­rig (Chris­ta Hub­rig (2010) Hei­del­berg: Auer, 122) nennt acht Merk­ma­le:

  • "mitt­le­rer Leis­tungs­druck ("Eu­s­tress")
  • klare Auf­ga­ben­stel­lung und Leis­tungs­an­for­de­run­gen
  • klare Be­loh­nungs­struk­tur
  • Ge­rech­tig­keit und Be­grün­dung von Be­loh­nung und Tadel
  • spar­sa­mes, zeit­na­hes und va­ria­bles Lob
  • Über­zeu­gungs­kraft und Be­geis­te­rungs­fä­hig­keit des Leh­ren­den
  • zeit­na­he Be­wer­tung der Leis­tung
  • Ein­ge­hen auf die in­di­vi­du­el­le Be­dürf­nis- und Mo­ti­va­ti­ons­struk­tur der Schü­ler.

Der letz­te Punkt ist si­cher der schwie­rigs­te, muss ich doch zu­nächst Be­scheid wis­sen über die in­di­vi­du­el­le Be­dürf­nis- und Mo­ti­va­ti­ons­struk­tur mei­ner Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Hier sind In­stru­men­te nötig für in­di­vi­du­el­le Rück­mel­dun­gen (von Ler­nen­den an die Lehr­per­son und um­ge­kehrt) im Ge­spräch oder in Form von Fra­ge­bö­gen. In ein­zel­nen Un­ter­richts­pha­sen kön­nen Zeit­puf­fer für kurze Ge­sprä­che ge­nutzt wer­den. Be­ra­tung kann dann selbst­ver­ständ­li­cher Be­stand­teil des Un­ter­richts sein.

Das Ziel soll­te sein, „ein grund­sätz­li­ches Lern­kli­ma zu schaf­fen, das sich auf An­er­ken­nung, wech­sel­sei­ti­ge Ent­wick­lung und kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz stüt­zen kann“ (K. Reich (2008), 31) Dafür ist es er­for­der­lich, dass jeder Be­tei­lig­te sich selbst schätzt und dass die ge­gen­sei­ti­ge Wert­schät­zung Grund­la­ge der Be­zie­hun­gen ist, weil in einer sol­chen At­mo­sphä­re Feh­ler bes­ser ak­zep­tiert wer­den kön­nen und Men­schen eher be­reit sind, ihr Ver­hal­ten zu än­dern.

Rück­mel­dun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler einer Klas­se und der Ver­gleich die­ser Rück­mel­dun­gen mit mei­ner Selbst­ein­schät­zung als Lehr­per­son för­dern meine Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit und tra­gen zum guten Un­ter­richts­kli­ma bei. Der Lin­zer Dia­gno­se­bo­gen ist dafür hilf­reich.
( http://​ius.​uni-​klu.​ac.​at/​pro­jek­te/​ldk/​ref​lexi​onsi​nstr​umen​t.​php , 3.5.2011)

Schließ­lich soll­ten auch Leh­ren­de an­er­ken­nen, dass sie sie nicht bes­ser als Ler­nen­de wis­sen,

  • „wie jeder Ler­ner am er­folg­reichs­ten lernt;
  • wel­cher Lern­stoff auf Dauer hält, was er ver­spricht;
  • wel­che Be­zie­hun­gen am Ende die bes­ten und rich­ti­gen sind;
  • wer die Beste in der Klas­se „ist“; aus wem was „er­folg­reich“ spä­ter wer­den wird.“ (Kers­ten Reich (2008), 39)

Be­zie­hungs­ge­stal­tung: Her­un­ter­la­den [PDF] [374 KB]