Lehren und Lernen nach dem Konzept des Stationenlernens
Beim Stationenlernen erhalten die Schülerinnen und Schüler Arbeitspläne mit Pflicht- und Wahlaufgaben, die Stationen genannt werden. Die Schülerinnen und Schüler haben Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Zeiteinteilung, Reihenfolge der Aufgaben und Sozialform (Einzel-, Paar-, Gruppenarbeit) um die Aufgabe in einer bestimmten Zeit zu erledigen. Die Arbeitsaufträge umfassen
- Pflichtaufgaben: müssen gemacht werden und dienen der Erabreitung neuen Stoffs oder der Festigung und Übung
- Wahlaufgaben: können gemacht werden und dienen der Erweiterung und Vertiefung oder Wiederholung.
Unterschiedliche Arbeitsformen wie Schreiben, Lesen, Hören, Sehen, Riechen, Basteln, Computerarbeit, Spielen, Bewegen, etc. sorgen für Abwechslung. Der Lehrer begleitet die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Lernprozess und gibt gezielte Hilfestellungen für die Planung der nächsten Lernschritte. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Offenen Lernen die Durchführung von Selbstkontrollen (Genauigkeit, Erkennen von Fehlern), Zeitplanung, Selbsteinschätzung und Reflexion des eigenen Lernfortschritts, Erkennen der eigenen Lernbedürfnisse, Planung und Durchführung der jeweiligen nächsten Schritte und Übernahme von Verantwortung, sodass selbstständige Gestaltung und Planung des eigenen Lernprozesses möglich werden.
Ziele des Unterrichtes mit Offenem Lernen sind die Erarbeitung von Inhalten, soziales Verhalten, Selbstorganisation, freudvolles Lernen mit allen Sinnen, Einführung neuer Unterrichtsformen unter den Gesichtspunkten „learning by doing", Erziehung zu Eigenverantwortung und Selbstständigkeit. Lernpsychologisch betrachtet liegt die Wurzel des Erfolgs im Ansprechen aller Wahrnehmungstypen. Daher müssen die Materialien mehrere Sinne ansprechen, optische, akustische und taktile Reize liefern, motorische Elemente enthalten und durch Greifen zum "Begreifen" führen.
Wesentliche Aspekte im Offenen Lernen sind zielorientiertes, selbstständiges und gelenktes Lernen, unterschiedliche Kontrollformen (Selbst-, Partner-, Lehrer-Kontrolle), verschiedene Sozialformen sowie unterschiedliche Arten der Aufgabenstellung.
In ihrer Gesamtheit bilden Arbeitsaufträge und Materialien Differenzierungsmöglichkeiten hinsichtlich Schwierigkeitsgrad, Neigungen und Interessen. Tragendes Element im Offenen Lernen ist die Selbstkontrolle, d. h., die eingesetzten Materialien ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeitsergebnisse selbst zu überprüfen. Die Lehrkräfte sind dadurch frei, die Schülerinnen und Schüler einzeln oder gruppenweise zu betreuen und auf individuelle Fragestellungen und Probleme einzugehen.
Dabei sind unterschiedliche Ausmaße der Lenkung durchaus möglich und sinnvoll, etwa
- welcher Schwierigkeitsgrad muss mindestens bearbeitet werden,
- welche Stationen sind unbedingt notwendig, welche frei wählbar,
- welche Stationen bauen aufeinander auf etc.
Eine besondere Form ist der Lernzirkel, bei dem der innere Zusammenhang so gewählt ist, dass die Lernenden alle Stationen durchlaufen müssen, etwa weil sie aufeinander aufbauen und nur als Ganzes dem Erreichen des Lehrzieles dienen.
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