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3. pH-Wert

All­ge­mei­nes

Der pH-Wert ist eine cha­rak­te­ris­ti­sche Größe für die Qua­li­tät eines Bo­dens. Die saure bzw. al­ka­li­sche Wir­kung einer Bo­den­lö­sung wird auch als „Bo­den­re­ak­ti­on“ be­zeich­net und lässt Aus­sa­gen über die Ver­füg­bar­keit von Mi­ne­ral­stof­fen und somit über die Ve­ge­ta­ti­ons­be­din­gun­gen zu.

Der pH-Wert be­ruht auf der Kon­zen­tra­ti­on an po­si­tiv ge­la­de­nen Was­ser­stoff-Ionen (H+-Ionen) in der Lö­sung und ist als ne­ga­ti­ver 10er-Lo­ga­rith­mus der H+-Ionen-Kon­zen­tra­ti­on de­fi­niert. Ver­mut­lich wird den SuS aus dem Che­mie­un­ter­richt eher der Be­griff „Oxo­ni­um-Ion“ be­kannt sein, wes­halb es sich an­bie­tet, die­sen (statt Was­ser­stoff-Ion) zu be­nut­zen.

In der pH-Wert-Skala von 0 – 14 be­schrei­ben pH-Werte < 7 saure Lö­sun­gen, pH-Werte > 7 al­ka­li­sche Lö­sun­gen. Bei pH = 7 wird eine Lö­sung als neu­tral be­zeich­net. Diese Werte wer­den nä­he­rungs­wei­se zur Cha­rak­te­ri­sie­rung von Böden be­nutzt.

In Böden Mit­tel­eu­ro­pas lie­gen die pH-Werte zwi­schen 3 und 8, die meis­ten Böden zei­gen al­ler­dings eine leicht saure Re­ak­ti­on (pH 5 – 7). In die­sem Be­reich ist die Ver­füg­bar­keit vie­ler Mi­ne­ral­stof­fe (Pflan­zen­nähr­stof­fe) be­son­ders gut (siehe Ta­bel­le). Mi­ne­ral­stof­fe bzw. Me­tall-Ionen sind für Pflan­zen von Be­deu­tung, da sie z.B. Be­stand­tei­le von En­zy­men sind. Ein Man­gel kann somit zu Stö­run­gen im Stoff­wech­sel füh­ren.

Die Ta­bel­le zeigt die Be­rei­che hoher Ver­füg­bar­keit ver­schie­de­ner Mi­ne­ral­stof­fe in Ab­hän­gig­keit des pH-Werts:

Ta­bel­le 4: Ver­füg­bar­keit ver­schie­de­ner Mi­ne­ral­stof­fe in Ab­hän­gig­keit des pH-Wer­tes

Durch Stoff­wech­sel­pro­zes­se (z.B. At­mung) der Bo­den­le­be­we­sen, bei denen Koh­len­stoff­di­oxid ent­steht, kommt es als Folge durch che­mi­sche Re­ak­ti­on zur Frei­set­zung von H+-Ionen (bzw. H3O+-Ionen) im Boden:

Stoffwechselprozesse

Da­ne­ben füh­ren Nie­der­schlä­ge, aber auch das Vor­kom­men or­ga­ni­scher Säu­ren sowie die Aus­brin­gung sau­rer Dün­ger (z.B. Am­mo­ni­umsul­fat), zu einer zu­sätz­li­chen Er­hö­hung der H+-Ionen-Kon­zen­tra­ti­on und somit zur Ver­saue­rung des Bo­dens. Eine fort­schrei­ten­de Ver­saue­rung hat Ein­fluss auf das Pflan­zen­wachs­tum und führt zur Schä­di­gung von Pflan­zen. Vor­han­de­ner Kalk (Cal­ci­um­c­ar­bo­nat) im Boden wirkt der Bo­den­ver­saue­rung ent­ge­gen. Durch die Puf­fer­wir­kung des Car­bo­nats wird der pH-Wert kon­stant ge­hal­ten.

Hin­wei­se zum Ver­such

Zur Be­stim­mung des pH-Wer­tes wer­den Test­stäb­chen be­nutzt. Durch Far­bän­de­rung und Ver­gleich mit Hilfe einer Ver­gleichs­ska­la wird der pH-Wert er­mit­telt. Aus­ge­hend davon kann die Cha­rak­te­ri­sie­rung des Ma­te­ri­als in Bezug auf den pH-Wert vor­ge­nom­men wer­den.

Ta­bel­le 5: Be­stim­mung des pH-Wer­tes von Böden

pH- Wert Be­zeich­nung des Bo­dens
< 3 stark sauer
3,0- 5,0 sauer
5,1- 6,0 mäßig sauer
6,1 – 6,8 schwach sauer
6,9- 7,2 neu­tral
> 7,2 ba­sisch

Eine Er­gän­zung zur pH-Wert-Be­stim­mung bie­tet der Ver­such „Ein­fluss des pH-Wer­tes auf die Kei­mung und das Wachs­tum von Kres­se­sa­men“ (An­lei­tung Kei­mungs­ver­su­che)

Die An­lei­tung kann an SuS, die deut­lich schnel­ler als die an­de­ren sind, aus­ge­ge­ben wer­den. Even­tu­ell be­steht die Mög­lich­keit, die Ver­su­che als Haus­auf­ga­be be­ar­bei­ten zu las­sen. Auch die Be­ar­bei­tung im Rah­men einer GFS wäre denk­bar.

Fol­gen­de Arten der Pflas­ter­fu­gen ge­dei­hen be­vor­zugt auf sau­ren bzw. ba­sen­rei­chen Böden:

Böden mit sau­rem pH-Wert Böden mit ba­si­schem pH-Wert
Blut­ro­te Fin­ger­hir­se, Ge­wöhn­li­ches Horn­kraut, Klei­nes Lie­bes­gras, Rotes Strauß­gras Acker­win­de, Dach-Tre­s­pe, Deut­sches Wei­del­gras, Gänse-Fin­ger­kraut, Ge­mei­ne Quecke, Ge­mü­se-Por­tu­lak, Ge­wöhn­li­cher Rei­her­schna­bel, Hop­fen-Lu­zer­ne, Kom­pass-Lat­tich, Quen­del-Sand­kraut

 

 

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Wei­ter zu 4. Kalk­ge­halt