Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

1. Bodenart (Korngrößenzusammensetzung)

Allgemeines

Böden bestehen aus einem Gemisch von (Kies-), Sand-, Schluff- und Tonteilchen, die sich in ihrer Korngröße unterscheiden. Aufgrund der jeweiligen Zusammensetzung des Gemischs ergeben sich unterschiedliche Bodenarten. Sie werden nach der vorherrschenden Kornfraktion benannt, also „Sand“, „Schluff“ oder „Ton“. Liegt ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton vor, spricht man von der Bodenart „Lehm“.

Tabelle 1: Korngrößen

Bodenart Durchmesser
Ton < 0,002 mm
Schluff 0,002 mm – 0,063 mm
Sand 0,063 mm – 2 mm

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenart (verändert)

Je nach Korngrößen ergeben sich unterschiedlich große Hohlräume zwischen den Teilchen. Dies hat Einfluss auf die Durchlüftung und die Wasserführung des Bodens, wodurch wiederum die Durchwurzelbarkeit des Bodens beeinflusst wird.

Sandboden ist aufgrund vorhandener Hohlräume gut durchlüftet, Wasser wird gut weitergeleitet. Dadurch werden Mineralstoffe relativ leicht ausgewaschen. Der Boden trocknet deshalb nach einem Regen schnell aus.

Schluff kann sowohl Mineralstoffe aber auch Wasser gut binden. Staunässe tritt nur auf, wenn Schluffboden verdichtet ist.

Tonboden kann eine große Menge Wasser aufnehmen. Da die Wassermoleküle jedoch sehr gut an den Bodenpartikeln haften, stehen sie den Pflanzen nur zum Teil zur Verfügung. Außerdem entsteht nach einem Regen häufig Staunässe, da das Wasser schlecht weitergeleitet wird. Zusammen mit den kleinen Poren, die eine schlechte Durchlüftung des Bodens zur Folge haben, ergeben sich für Pflanzen ungünstige Wachstumsbedingungen.

Lehmboden speichert im Vergleich zu anderen Bodenarten Wasser und Nährstoffe besser. Allerdings ist die Durchlüftung eines Lehmbodens gering und kann so eine schlechtere Sauerstoffversorgung der Wurzeln zur Folge haben.

Folgende Tabelle zeigt weitere verschiedene Eigenschaften in Bezug auf die Bodenart:

Tabelle 2: Eigenschaften des Bodens in Abhängigkeit von der Bodenart

Weitere Infos zur Korngrößenzusammensetzung:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/kleine-bodenkunde/entwicklung-des-bodens

Hinweise zum Versuch

Die Ermittlung der Korngrößenzusammensetzung kann mit Hilfe der Schlämmanalyse erfolgen. Dabei nutzt man die unterschiedliche Dichte bzw. Sinkgeschwindigkeit der verschiedenen Bestandteile aus. Sie ist von der Korngröße bzw. der Radien abhängig. Die verschiedenen Substratbestandteile lagern sich im Verlauf mehrerer Stunden schichtweise am Boden des Standzylinders ab (Sandteilchen - Schluffteilchen - Tonteilchen). Aus der Mächtigkeit der einzelnen Fraktionen kann man den prozentualen Anteil an der Gesamtmenge ermitteln.

Der Versuch sollte in der 1. Doppelstunde angesetzt werden, die Auswertung erfolgt nach einem Tag (das überstehende Wasser sollte möglichst klar sein) bzw. zu Beginn der 2. Doppelstunde.

Falls genügend Material vorhanden ist, kann der Versuch auch in größerem Maßstab z.B. in einem Messzylinder angesetzt werden. Der Einsatz einer Handzentrifuge zur Beschleunigung des Absinkens ist nicht zu empfehlen, da man keine befriedigende Schichtenabfolge erhält.

Die Korngrößenzusammensetzung könnte auch mithilfe eines Siebsatzes (Siebe mit verschiedenen definierten Maschenweiten) erfolgen. Eventuell ist ein Siebsatz im Fachbereich „Geografie“ an den Schulen vorhanden.

 

Für einige Bodenarten findet man in Pflasterfugen typische Pflanzen. In der Tabelle sind diese Arten aufgeführt. Sie bevorzugen eine spezielle Bodenart bzw. kommen mit ihr besser zurecht als andere Arten.

Tabelle 3: Übersicht über ausgewählte Pflanzenarten und ihre präferierte Bodenart

Bodenart typische Pflanzen der Pflasterfugen
Kies Dach-Trespe, Kahles Bruchkraut, Kleines Liebesgras
Sand Dach-Trespe, Gefleckte Zwergwolfsmilch, Gehörnter Sauerklee, Gemüse-Portulak, Gewöhnlicher Reiherschnabel, Gewöhnliches Hundszahngras, Kahles Bruchkraut, Kleines Liebesgras, Rotes Straußgras, Steifer Sauerklee, Vogelknöterich
Ton Ackerwinde, Breit-Wegerich, Deutsches Weidelgras, Echte Nelkwurz, Einjähriges Rispengras, Gänse-Fingerkraut, Gemeine Quecke, Gewöhnlicher Löwenzahn, Gewöhnliches Hornkraut, Herbst-Löwenzahn, Kompass-Lattich, Kriechender Hahnenfuß, Liegendes Mastkraut, Strahlenlose Kamille, Weiß-Klee, Zarte Binse
Lehm Ackerwinde, Blutrote Fingerhirse, Breit-Wegerich, Deutsches Weidelgras, Echte Nelkwurz, Einjähriges Rispengras, Feinstrahl-Berufkraut, Gänse-Fingerkraut, Gehörnter Sauerklee, Gemeine Quecke, Gemüse-Portulak, Gewöhnlicher Löwenzahn, Gewöhnlicher Mauerlattich, Gewöhnlicher Reiherschnabel, Gewöhnliches Hirtentäschel, Gewöhnliches Hornkraut, Herbst-Löwenzahn, Hopfen-Luzerne, Knoblauchsrauke, Kompass-Lattich, Kriechender Hahnenfuß, Lanzett-Kratzdistel, Liegendes Mastkraut, Raue Gänsedistel, Rotes Straußgras, Schöllkraut, Steifer Sauerklee, Spitz-Wegerich, Stinkender Storchschnabel, Strahlenlose Kamille, Taube Trespe, Vogelknöterich, Vogel-Sternmiere, Weiß-Klee, Zarte Binse

 

 

Grundlagen: Versuche: Herunterladen [doc][167 KB]

Grundlagen: Versuche: Herunterladen [pdf][412 KB]

 

Weiter zu 2. Bodenverdichtung