Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

5. Bodenfeuchtigkeit (Trockenmasse / Wasserspeichervermögen)

Allgemeines

Die Feuchtigkeit im Boden wird durch Niederschläge, Grundwasser und den Verbrauch von Wasser durch Pflanzen bestimmt. Ein Teil des Wassers, der durch Niederschläge in den Boden eindringt, wird entgegen der Schwerkraft vom Boden festgehalten und bleibt haften. Der Boden besitzt somit ein bestimmtes Wasserspeichervermögen.

Wie feucht ein Boden ist, wird durch die so genannte „Bodenfeuchte“ ausgedrückt. Sie kann in Stufen von „nass“ bis „trocken“ eingeteilt werden. Die unterschiedlich feuchten Böden zeigen charakteristische Eigenschaften (siehe Tabelle 7).

Das Wasserspeichervermögen eines Bodens hängt unter anderem von der Korngrößenzusammensetzung sowie der Größe und Anzahl der Poren im Boden ab und steigt in der Regel mit zunehmender Feinkörnigkeit des Bodens. Die maximale Wassermenge, die gespeichert werden kann, wird als maximale Wasserkapazität bezeichnet. Für die Vegetation ist die Wassermenge von Bedeutung, die ein Boden etwa zwei bis drei Tage halten kann. Man nennt sie Feldkapazität.

Tabelle 7: Einteilung von Böden nach der Bodenfeuchte

Bezeichnung Eigenschaft
trocken eine Bodenprobe fühlt sich trocken an; der Boden besteht meist aus feinen, trockenen Sandkörnern
frisch eine Bodenprobe fühlt sich feucht an, sie ist zwar formbar, aber bröselt leicht
feucht eine Bodenprobe fühlt sich deutlich feucht an und ist mit der Hand formbar, ohne zu zerbröseln
nass eine Bodenprobe fühlt sich nass an; beim Aufnehmen des Bodens fließt Wasser ab

Quelle: Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodenfeuchte (verändert)

Über die Bestimmung des Wasserspeichervermögens einer Bodenprobe erhält man einen Hinweis auf die Bodenfeuchte. So deutet eine Probe, die wenig Wasser speichert, auf einen trockenen Boden hin. Eine Probe, die viel Wasser speichert, spricht für einen Boden, der unter normalen Bedingungen eher feucht ist. Tabelle 8 zeigt beispielhaft Ergebnisse durchgeführter Versuche:

Tabelle 8: Versuchsergebnisse

Sand (15 g) Ton (15 g)
zugefügte Wassermenge 25 ml 25 ml
Wassermenge am Ende des Versuchs 21 ml 17 ml
vom Boden „festgehaltene“ Wassermenge 4 ml 8 ml

Hinweise zu den Versuchen

Bei der Bestimmung der Trockenmasse sollten die aktuellen Wetterbedingungen zum Zeitpunkt der Probenentnahme miteinbezogen werden. Längere Trockenphasen bzw. zeitnah gefallener Regen müssen in die Auswertung miteinbezogen werden.

Bestimmung der Trockenmasse

Einen ersten Hinweis auf den Wassergehalt im Substrat der Pflasterfugen zur Zeit der Probenentnahme gibt die Bestimmung der Trockenmasse. Dieser Versuch muss über Nacht angesetzt werden und kann am nächsten Tag ausgewertet werden. Aus der Differenz der Massen vor und nach dem Trocken kann der Wassergehalt bestimmt werden. Das getrocknete Material wird beim Versuch zum Wasserspeichervermögen eingesetzt.

Bestimmung des Wasserspeichervermögens

Das Wasserspeichervermögen des Substrats nach Abfließen von Sickerwasser gibt einen Hinweis auf die Bodenfeuchte. Man gießt zunächst eine definierte Menge Wasser über die getrocknete Probe und fängt das durchgesickerte Wasser auf. Dieses wird anschließend mehrmals erneut auf die Probe gegeben und so die Menge an Wasser bestimmt, die am Material haften bleibt. Wird von der Probe viel Wasser aufgenommen und gespeichert, deutet dies auf einen eher feuchten Boden hin. Wird von der Probe wenig Wasser zurückgehalten, deutet dies auf einen trockenen Boden hin.

In Tabelle 9 sind Arten der Pflasterfugen nach ihrem bevorzugten bzw. tolerierten Feuchtezustand des Bodens zusammengefasst.

Tabelle 9: Ausgewählte Arten und ihre präferierte Bodenfeuchte

Bodenbezeichnung typische Pflanzen der Pflasterfugen
trocken Blutrote Fingerhirse, Dach-Trespe, Gefleckte Zwergwolfsmilch, Gemüse-Portulak, Gewöhnlicher Reiherschnabel, Gewöhnliches Hundszahngras, Hopfen-Luzerne, Kahles Bruchkraut, Kleines Liebesgras, , Mäusegerste, Niederliegende Zwergwolfsmilch, Quendel-Sandkraut, Vogelknöterich
frisch Breit-Wegerich, Deutsches Weidelgras, Dillenius-Sauerklee, Echte Nelkwurz, Einjähriges Rispengras, Feinstrahl-Berufkraut, Gänse-Fingerkraut, Gemeine Quecke, Gewöhnlicher Beifuß, Gewöhnlicher Löwenzahn, Gewöhnlicher Mauerlattich, Gewöhnliches Greiskraut, Gewöhnliches Hirtentäschel, Gewöhnliches Hornkraut, Herbst-Löwenzahn, Lanzett- Kratzdistel, Knoblauchsrauke, Kriechender Hahnenfuß, Liegendes Mastkraut, Raue Gänsedistel, Schöllkraut, Steifer Sauerklee, Stinkender Storchschnabel, Spitz-Wegerich, Strahlenlose Kamille, Vogel-Sternmiere, Weiß-Klee, Zarte Binse
feucht Feinstrahl-Berufkraut, Gewöhnlicher Beifuß, Kriechendes Hahnenfuß, Liegendes Mastkraut, Raue Gänsedistel, Zarte Binse

 

 

Grundlagen: Versuche: Herunterladen [doc][167 KB]

Grundlagen: Versuche: Herunterladen [pdf][412 KB]

 

Weiter zu 6. Salzgehalt