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Co­die­rungs­ver­fah­ren mit Prüf­zif­fern

Co­die­rungs­ver­fah­ren be­geg­nen uns im All­tag auf Schritt und Tritt. Na­he­zu kein Ar­ti­kel kommt im Su­per­markt mehr ohne den Strich­code auf der Ver­pa­ckung aus, Pa­ke­te er­hal­ten einen Zu­stell­code und auch auf un­se­rem Per­so­nal­aus­weis be­fin­det sich nicht nur eine „nor­ma­le“, son­dern eine co­dier­te Num­mer. Wie ein­gangs be­reits er­wähnt, ken­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­che Codes spä­tes­tens seit der Ein­heit „Daten und Co­die­rung“ im In­for­ma­tik­teil von IMP der Klas­se 8. Es geht hier also ins­be­son­de­re darum, die Ma­the­ma­tik und deren Fach­spra­che aus der vor­lie­gen­den Un­ter­richts­ein­heit mit dem be­reits vor­han­de­nen Wis­sen zu ver­knüp­fen. In einem zwei­ten Schritt wird dann die Band­brei­te sol­cher Co­die­run­gen und der zu­ge­hö­ri­gen Prüf­ver­fah­ren ver­grö­ßert.

Kon­gru­en­zen bei Co­die­run­gen (Stun­de 4)

Die erste Seite des zwei­sei­ti­gen ABs „Kon­gru­en­zen bei Co­die­run­gen“ (03_mg­k_ISBN-EAN) dient dazu, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die bei­den Codes ISBN-10 und ISBN-13 und die zu­ge­hö­ri­ge Be­rech­nung der Prüf­zif­fer vor­zu­stel­len. Je nach­dem wel­che Bei­spie­le im IMP-In­for­ma­tik-Un­ter­richt in Klas­sen­stu­fe 8 be­han­delt wur­den, sind diese Bei­spie­le für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler neu oder (teil­wei­se) be­reits be­kannt. Dem­entspre­chend wird der Zeit­be­darf für die­sen Teil va­ri­ie­ren und kann nicht vorab zu eng fest­ge­legt wer­den (vgl. „Hin­weis“ wei­ter unten). Auf­ga­be 1 der zwei­ten Seite ist so ge­stal­tet, dass sie als wei­te­re Übung der Be­stim­mung von Prüf­zif­fern für Schü­ler­grup­pen ohne Vor­kennt­nis­se dient, aber zu­gleich einen nie­der­schwel­li­gen Ein­stieg in die in den Auf­ga­ben 2 und 3 fol­gen­den Be­trach­tun­gen zur Feh­ler­er­ken­nung be­reit hält. Der Un­ter­schied zur „Rea­li­tät“ ist in die­ser Auf­ga­be, dass zu­sätz­li­ches Wis­sen über die Art des Feh­lers be­kannt ist. Das Ziel der Auf­ga­ben 2 und 3 ist es dann, die Prin­zi­pi­en und Gren­zen der Feh­ler­er­ken­nung mit­tels Prüf­zif­fern mit­hil­fe der Fach­be­grif­fe der Mo­du­lo-Ope­ra­ti­on zu er­läu­tern. Dies ent­spricht auch der vier­ten und letz­ten in­halt­li­chen Kom­pe­tenz des Bil­dungs­plans. Wie am Wort­laut zu er­ken­nen ist, muss hier­bei auf zwei Punk­te ge­ach­tet wer­den: Die Schü­le­rin­nen und Schü­lern sol­len nach­voll­zieh­bar er­läu­tern kön­nen und sich dabei gleich­zei­tig der kor­rek­ten Fach­spra­che be­die­nen.

Wei­te­re Co­die­rungs­sys­te­me im All­tag (Stun­de 5-6)

Die Grup­pen­ar­beit „wei­te­re Co­die­rungs­sys­te­me im All­tag“ (04_mg­k_­GA-Co­die­run­gen) gibt einen Über­blick über vier wei­te­re Co­die­rungs­sys­te­me des All­tags (IBAN, Phar­ma­zen­tral­num­mer, Per­so­nal­aus­weis­num­mer und Eu­ro­bank­no­ten­num­mer). Falls auf­grund der Klas­sen­grö­ße mehr als vier Grup­pen ge­bil­det wer­den sol­len, so lässt sie sich be­lie­big er­wei­tern. Gute Mög­lich­kei­ten dazu bil­den die Co­die­rungs­sys­te­me ISSN  (In­ter­na­tio­na­le Stan­dard­num­mer für fort­lau­fen­de Sam­mel­wer­ke, z.B. Zeit­schrif­ten), die ISIN (In­ter­na­tio­nal Se­cu­ri­ties Iden­ti­fi­ca­ti­on Num­ber, z.B. von Ak­ti­en), aber auch „pri­va­te“ Co­die­run­gen von Un­ter­neh­men, wie z.B. der Deut­schen Post (Ident­code) oder Ama­zon (ASIN). Die Aus­wahl der vier ge­nann­ten Sys­te­me er­folg­te unter den As­pek­ten des Vor­kom­mens und der un­ter­schied­li­chen Be­rech­nung im Prüf­sys­tem.

Hin­weis: Die Zeit­an­ga­ben in­ner­halb des Un­ter­ab­schnit­tes „Co­die­rungs­ver­fah­ren und Prüf­zif­fern“ sind „flie­ßend“ zu be­trach­ten. Je nach Lern­grup­pe ist die ge­mein­sa­me Be­trach­tung der Ver­fah­ren ISBN-10 und ISBN-131 und ihrer Feh­ler­er­ken­nung auf­grund der noch vor­han­de­nen Kennt­nis­se aus IMP 8 tat­säch­lich in einer Schul­stun­de be­han­del­bar. Es ist aber auch gut mög­lich, dass das Ak­ti­vie­ren der Vor­kennt­nis­se ei­ni­ge Zeit in An­spruch nimmt. Dann sind eher zwei Stun­den rea­lis­tisch. Die In­hal­te der bei­den Sei­ten des AB „Kon­gru­en­zen bei Co­die­run­gen“ (03_mg­k_ISBN-EAN) de­cken je­doch das in­halt­li­che (Mi­ni­mal-)Ziel des Bil­dungs­plans be­reits ab. Somit ob­liegt es dann der Lehr­kraft zu ent­schei­den, ob für die an­schlie­ßen­de Grup­pen­ar­beit – die sehr in­ter­es­san­te und viel­fäl­ti­ge wei­te­re Co­die­rungs­bei­spie­le des All­tags be­reit hält – noch ge­nü­gend Zeit zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den kann. Al­ter­na­tiv könn­te sie auch teil­wei­se als Haus­auf­ga­be oder Grund­la­ge für Re­fe­ra­te die­nen. 

Ver­tie­fungs­mög­lich­kei­ten / GFS / Wei­te­re An­re­gun­gen

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler lern­ten (nicht nur) im Ma­the­ma­tik-Teil von IMP in Klas­sen­stu­fe 8 ver­schie­de­ne Stel­len­wert­sys­te­me ken­nen. Die An­ga­be einer Zahl in einem Stel­len­wert­sys­tem lässt sich mit­hil­fe der zum je­wei­li­gen Sys­tem ge­hö­ren­den Mo­du­lo-Ope­ra­ti­on „Stück für Stück“ er­ar­bei­ten. Zum Bei­spiel folgt aus den Über­le­gun­gen

die Dar­stel­lung (von rechts nach links no­tiert)

Die­ser Zu­sam­men­hang funk­tio­niert in der ana­lo­gen Art und Weise für jedes Stel­len­wert­sys­tem und kann so als inn­er­ma­the­ma­ti­sche Er­wei­te­rung und Ver­knüp­fung der In­hal­te von Klas­se 8 und 9 die­nen. 

Eine nahe Ver­wandt­schaft zur Kon­gru­enz-Re­la­ti­on fin­det man in der In­for­ma­tik im Be­reich von Ta­bel­len­plät­zen. Wenn man bei­spiels­wei­se für ein Spiel auf einer Art Schach­brett die Po­si­ti­on einer Spiel­fi­gur spei­chern möch­te, so könn­te man dies nach Schach bzw. Ta­bel­len­kal­ku­la­ti­ons-Art durch An­ga­be eines Buch­sta­bens für die Spal­ten­po­si­ti­on und einer Zahl für die Zei­len­po­si­ti­on tun. Die­ses zwei­di­men­sio­na­le Spei­cher­ver­fah­ren wird in man­chen An­wen­dun­gen durch ein ein­di­men­sio­na­les Ver­fah­ren er­setzt. Als Bei­spiel diene hier das „Schach­brett“ mit 5 Zei­len und 5 Spal­ten.

Schachbrett

Bild­quel­le: ZPG IMP [CC BY-SA 3.0 DE]

Die ein­di­men­sio­na­le Platz­num­me­rie­rung er­folgt nun durch die in den Zel­len ge­schrie­be­nen Zah­len. Die Po­si­ti­on einer Spiel­fi­gur auf dem Feld kann somit durch eine ein­zi­ge Zahl ge­spei­chert wer­den, bei­spiels­wei­se durch die Zahl 16. Um nun die Po­si­ti­on die­ser Spiel­fi­gur in­ner­halb der Ta­bel­le wie­der­zu­fin­den, ver­wen­det man die Ope­ra­ti­on „Mo­du­lo 5“ (wegen der 5 Spal­ten). Dabei gilt:

und

Durch diese bei­den Re­chen­schrit­te kann man die Po­si­ti­on zur Zahl 16 mit Spal­te S1 und Zeile Z3 an­ge­ben. In die­sem Sys­tem las­sen sich ein­fa­che Spiel­zü­ge eben­so ein­fach fest­schrei­ben. Eine Spiel­fi­gur, die in­ner­halb einer Spal­te nach oben oder unten um je­weils 1 Feld vor­rü­cken darf, dürf­te also die Zahl, die ihre Po­si­ti­on be­schreibt, in jedem Zug um +5 oder -5 ver­än­dern. Der Fan­ta­sie sind nun keine Gren­zen ge­setzt, eine Auf­ga­be an die Schü­le­rin­nen und Schü­ler könn­te nun sein, ein ein­fa­ches Spiel theo­re­tisch oder sogar prak­tisch ba­sie­rend auf die­ser Idee zu im­ple­men­tie­ren. Dies hätte si­cher einen mehr­stün­di­gen Auf­wand zur Folge, wäre in der Schu­le somit si­cher nur im Rah­men eines Pro­jek­tes oder einer Haus­ar­beit (GFS?!) denk­bar – oder even­tu­ell im ver­bin­den­den Un­ter­richt mit der In­for­ma­tik.  

Zum Zwe­cke der Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung „nach oben“ kann man auch  auf die Re­chen­re­geln in­ner­halb der Kon­gru­enz-Re­la­ti­on vor­grei­fen (die im Bil­dungs­plan in Klas­sen­stu­fe 10 ver­an­kert sind). Dies muss (und soll­te) nicht all­ge­mein­gül­tig ge­sche­hen, son­dern könn­te auch aus einer Art „in­tui­ti­vem Rech­nen her­aus pas­sie­ren“. Denn wenn die­ses Vor­grei­fen nur zum Selbst­zweck ge­schieht, dann ist der Sinn davon frag­lich – ver­schiebt man das Pro­blem der Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung doch le­dig­lich um eine Klas­sen­stu­fe. Sinn­voll wäre eher ein nur so weit  rei­chen­der Vor­griff, wie er zum Zwe­cke von an­spre­chen­den bin­nen­dif­fe­ren­zie­ren­den Auf­ga­ben be­nö­tigt wird. Dies könn­te zum Bei­spiel die Ad­di­ti­on in­so­weit sein, als dass man damit die vom vo­ri­gen Jahr be­kann­ten Quer­sum­men-Teil­bar­keits­re­geln auf eine neue ma­the­ma­ti­sche Art und Weise be­grün­den kann.

Nicht zu­letzt kann man in den ein­schlä­gi­gen Wett­be­wer­ben (Pro­blem des Mo­nats, …) immer wie­der Auf­ga­ben fin­den, in denen das Tei­len mit Rest eine Rolle spielt. Ein des öf­te­ren in ver­schie­de­nen Va­ri­an­ten auf­tre­ten­des Bei­spiel sind Fra­gen der Art, wel­cher Rest beim Tei­len von 2„aktuelle Jahreszahl“ durch 3 bleibt. Hier lohnt es sich, die Wett­be­werbs­auf­ga­ben von Zeit zu Zeit nach ge­eig­ne­ten Auf­ga­ben zu sich­ten oder ste­tig zu ver­fol­gen. Um die An­bin­dung an die In­for­ma­tik auf­zu­zei­gen, eig­nen sich ins­be­son­de­re auch Auf­ga­ben aus dem Wett­be­werb „Biber der In­for­ma­tik“. In die­sen fin­det man ab und an auch Be­zü­ge zu Kon­gru­enz-Re­la­tio­nen, bei­spiels­wei­se in den Auf­ga­ben „Fluss­dia­gram­me“ und „Ma­gi­sche Tun­nel“ im Wett­be­werb von 2013, die in der Datei X1-mgk-Auf­ga­ben­hef­t_2013_­mit­_Lsg im Ko­pier­vor­la­gen-Ord­ner zu fin­den sind.

Eben­falls gute An­re­gun­gen zu Res­ten/Rest­klas­sen fin­det man in der Auf­ga­ben­samm­lung [Mall]:

Bild­quel­le: ZPG IMP [CC BY-SA 3.0 DE]

Teil­wei­se fin­det man in den (Lö­sun­gen der) Wett­be­werbs­auf­ga­ben be­reits die Ver­wen­dung der Re­chen­re­geln für Kon­gru­en­zen. Diese sind den Schü­le­rin­nen und Schü­lern even­tu­ell in­tui­tiv klar, wird aber erst in der Kryp­to­lo­gie-Ein­heit in IMP-10 be­han­delt. Die­ses „Pro­blem“ soll­te bei der Aus­wahl sol­cher Auf­ga­ben mit­be­dacht wer­den. Man kann dies aber durch­aus auch als Chan­ce sehen, be­reits hier durch die auf­ga­ben­ge­stütz­te Er­wei­te­rung der Grund­la­gen aus Klas­se 9 die In­hal­te von Klas­se 10 be­reits vor­zu­be­rei­ten.

 

1Die ISBN-13-Codes sind so ge­stal­tet, dass sie in das EAN-Ver­fah­ren naht­los in­te­griert wer­den konn­ten. Die EAN-Codes sind mitt­ler­wei­le in der so­ge­nann­ten GTIN auf­ge­gan­gen.

Un­ter­richts­gang: Her­un­ter­la­den [odt][138 KB]

 

Wei­ter zu Li­te­ra­tur