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14. Gedichte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Ingeborg Bachmann

Eine Art Verlust

(Liebesgedichte aus aller Welt, S. 354 f.)

Welche Arten des Verlusts spricht das Gedicht an?

Interpretationshypothesen:

  • Die Liebesgefühle sind erloschen.
  • Das lyrische Ich hat in der zu Ende gegangenen Liebesbeziehung sich selbst verloren.
  • Die Erhöhung und Verklärung des Geliebten stellt sich als falsch heraus. Dadurch verliert die Liebe ihr Zentrum.
  • Die Liebe galt nicht der anderen Person, sondern dem gemeinsamen Leben, Unternehmungen, Erlebnissen und der Sexualität.
  • Mit der Liebesbeziehung gibt das Subjekt einen anregenden, beherrschenden, luxuriösen luxuriösen Lebensstil auf.

 

 

Ulla Hahn

Mit Haut und Haar

(Liebesgedichte aus aller Welt, S. 348)

Formulieren Sie Interpretationshypothesen zu dem Gedicht:

  • ...
  • ...

 

 

Charles Baudelaire:

An eine, die vorüberging
Der Straßenlärm betäubend zu mir drang.
In großer Trauer, schlank, von Schmerz gestrafft,
Schritt eine Frau vorbei, die mit der Hand gerafft
Den Saum des Kleides hob, der glockig schwang;

Anmutig, wie gemeißelt war das Bein.
Und ich, erstarrt, wie außer mich gebracht,
Vom Himmel ihrer Augen, wo ein Sturm erwacht,
Sog Süße, die betört, und Lust, die tötet, ein.

Ein Blitz … dann Nacht! –Du Schöne, mir verloren,
Durch deren Blick ich jählings neu geboren,
Werd in der Ewigkeit ich dich erst wiedersehn?

Woanders, weit von hier! zu spät! soll’s nie geschehn?
Dein Ziel ist mir und dir das meine unbekannt,
Dich hätte ich geliebt, und du hast es geahnt!

Liebesgedichte aus aller Welt, S. 72.

 

Robert Gernhardt

Doppelte Begegnung am Strand von Sperlonga

1000 Deutsche Gedichte. Bd. 10, S. 245

 

Werner Ross: Ach sagt alles (Frankfurter Anthologie)
1000 Deutsche Gedichte. Bd. 10, S. 246-248.

Mögliches Vorgehen:

  • Phänomen und Symbolkraft des Schattens (als Abbild Wesensform irdischer Gestalten, deren Seele und Lebenskraft; Bewohner/innen des antiken Totenreichs, Scheinhaftigkeit der irdischen Welt/Höhlengleichnis)
  • inhaltliche, sprachliche und formale Erschließung von Gernhardts Gedicht “Doppelte Begegnung“
  • Vergleich mit Baudelaires Gedicht “An eine, die vorüberging“
  • Einbeziehung der Interpretation von Werner Ross