Das Liebesmotiv diachron 2
Moderne: Beginn 20. Jahrhundert
(Klabund, Liebeslied) |
Moderne: Mitte 20. Jahrhundert
(Helga M. Novak, Resignation) |
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Liebes-
beziehung |
Liebe als dialektisch-kommunikativer Schöpfungsakt schafft sich die Protagonisten selbst | Ende einer Beziehung; Bewältigungssituation: Liebe als Trauerarbeit bzw. Dekonstruktion von Liebe als schöner Schein |
Rolle
Mann- -Frau |
keine
explizite
Rollenzuweisung
; gegenseitige
Beziehung
als zentrales Motiv
trägt sich selbst
über
Sexualität
bis hin zum
kosmologischen
Ereignis
|
gemeinsame, würdevolle Aufarbeitung als Gebot des Anstands bzw. gescheiterter Rettungsversuch als schmerzhaftes Ende : konstruktiver Respekt (Frau und Mann wollen anständiges Ende) bzw. dekonstruktive Haltung (Frau) gegenüber einer vom Mann zu verantwortenden gescheiterten Beziehung |
sprach-
liche Form |
Aufnahme und
Weiterverarbeitung traditioneller Formeln
und Motive im Sinne eines geschlossenen Liebeskosmos
|
Metaphern des Beziehungsalltags überführt in zentrales Bild der „Totenwache“ bzw. semantische Oppositionen und ambivalente Wortfelder; Chiffre für den Geliebten |
Liebe
synchron |
Stilisierung des Liebesgefühls als sich selbst genügendes Ereignis bis hin zur kosmologischen Sinnhaftigkeit, das durch die Einheit zweier Menschen möglich wird | Liebe als vergangener Zustand , gescheitert entweder an äußeren, widrigen Verhältnissen oder an der inneren Disposition der Liebenden; Versuch der Aufarbeitung des Misslingens durch das lyrische Ich |
lebens-
weltliche Facetten |
Liebe und Selbstverwirklichung
Liebe und Sexualität Liebe und Ewigkeit Liebe und Ekstase |
Liebe und Trotz
Liebe und Denken Liebe und Entsagung Liebe und Leiden |