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Bei­spiel­text - Haus­auf­ga­be

Bei­spiel­text für die Deu­tung des Wort­fel­des „Vogel“ in dem „Lied“ von Else Las­ker-Schü­ler
(Haus­auf­ga­be):

In den in­halt­lich fast iden­ti­schen Stro­phen 2 und 9 wünscht sich das ly­ri­sche Ich ver­geb­lich, mit den Zug­vö­geln weg­zu­flie­gen. Die Wie­der­ho­lung in­ten­si­viert die­ses Ver­lan­gen, seine ge­bro­che­nen Flü­gel (vv. 11 f.) hin­dern es je­doch daran. Der Vogel hat sich an dem stei­ner­nen Her­zen einer an­de­ren Per­son ver­letzt; die Me­ta­pher bringt also einen tief­ge­hen­den see­li­schen Schmerz zum Aus­druck, der auch an­de­re Vögel er­fasst und in den Tod reißt. Das Schwarz der mit Rosen ver­gli­che­nen Am­seln un­ter­streicht die Trau­er, in der sie „vom blau­en Ge­büsch“, ihrem far­bi­gen Le­bens­raum, her­ab­fal­len. Das Bunte schreibt das Sub­jekt auch den „Win­den/In der gro­ßen Luft“ zu und damit dem Ele­ment, in dem sich Vögel na­tür­li­cher­wei­se be­we­gen. Sie ste­hen für Weite, Frei­heit, Ge­mein­schaft und Hei­ter­keit und damit im Ge­gen­satz zur Läh­mung und Trau­er, die das Ich emp­fin­det. Es sehnt sich da­nach, an die­sem Jubel (v. 16) wie­der teil­ha­ben zu kön­nen.