Das Liebesmotiv diachron 1
Mittelalter
(Der von Kürenberg, Ich zôch mir einen valken) |
Spätbarock
(Paul Fleming: Wie Er wollte geküsset sein) |
Romantik
(Novalis, Hymne) |
|
Liebes-
beziehung |
gesellschaftliches Rollenspiel von konventioneller Regelhaftigkeit geprägt |
beginnende Privatisierung und
Abgrenzung des Gefühls gegenüber
öffentlicher
, bereits formelhaft gewordener
Liebe des Mittelmaßes |
Liebe als eschatologisches Erlebnis , das nur einigen wirklich Auserwählten vorbehalten ist |
Rolle
Mann- -Frau |
Mann dominant, frei, kostbar; Frau erziehend, bindungsorientiert , schwach |
Mann
ist Mittelpunkt, jedoch
existenziell abhängig
von Frau
; Frau als Schönheitskatalog und Idealbild
|
Rollenfixierung aufgehoben in gleichnishafter Überhöhung der Liebe an sich |
sprach-
liche Form |
allgemeinverständliche Symbolik überlagert subjektives Gefühl |
rhetorische Formelhaftigkeit
von ersten Gefühlskonnotationen
durchsetzt
|
gleichnishafte Struktur: Metapher, Parallelismus, Komparativ; assoziative, anaphorische und hyperbolische Stilelemente; Ambivalenzen |
Liebe
synchron |
ritualisiertes, affektbändigendes Liebesverhältnis spiegelt gesellschaftliche Verhältnisse | lehrhafte Kontrolle des Liebesaffekts mit ersten Ansätzen individueller Gefühlsakzeptanz | Überhöhung des individuellen Gefühls in kosmologisch-religiöse Bereiche , in ein Urerlebnis , dessen Widerschein der auserwählte Mensch ist |
lebens-
weltliche Facetten |
Liebe und Gesellschaft
Liebe und Beständigkeit Liebe und Bindung |
Liebe und Gefühl
Liebe und Selbstverwirklichung Liebe und Ekstase |
Liebe und Religion
Liebe und Tod Liebe und Ewigkeit |