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Ac­taeon – Der Film

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In die­ser Ein­heit hast du viel dar­über ge­lernt, dass in den „Me­ta­mor­pho­sen“ Stra­te­gi­en der Vi­sua­li­sie­rung ein­ge­setzt wer­den, die sich mit Tech­ni­ken bei der Pro­duk­ti­on eines Films ver­glei­chen las­sen. – Tat­säch­lich hat sich ein Re­gis­seur von der Ac­taeon-Epi­so­de und dem dar­auf zu­rück­ge­hen­den Bild des Künst­lers Ti­zi­an zu einer Ver­fil­mung in­spi­rie­ren las­sen: Me­ta­mor­pho­sis: Ti­ti­an 2012 | The Na­tio­nal Gal­le­ry, Lon­don:
            https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=zx7​HAeO​BbVw

Lö­sungs­hin­wei­se kur­siv
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Der Kurz­film „Me­ta­mor­pho­sis“ nutzt Mo­ti­ve des Ac­taeon-My­thos, löst sich aber sehr stark von der Hand­lungs­fol­ge, wie sie in den Me­ta­mor­pho­sen und in den an­de­ren Ver­sio­nen des My­thos er­zählt wird. Zudem be­zieht sich der Film auch auf das be­rühm­te Ge­mäl­de von Ti­zi­an, das zu Be­ginn des Films und dann in der Szene beim Essen rechts im Hin­ter­grund zu sehen ist.

Ti­zi­an: Diana und Ac­taeon (1556-1559, Öl auf Lein­wand, 184 x 202 cm: Na­tio­nal Gal­le­ry of Lon­don) – Ab­bil­dung unter:
https://​www.​nat​iona​lgal​lery.​org.​uk/​pain­tings/​ti­ti­an-​diana-​and-​ac­taeon)

Al­ter­na­tiv wäre auch ein aus­führ­li­cher Text-Bild-Ver­gleich von Ovid und Ti­zi­ans Ge­mäl­de denk­bar.

Auf­grund die­ser kom­ple­xen Re­zep­ti­on und der sehr frei­en In­ter­pre­ta­ti­on des My­thos wur­den in die­sem Falle be­wusst keine kon­kre­ten Auf­ga­ben ge­stellt, son­dern Im­pul­se für ein offen zu füh­ren­des Un­ter­richts­ge­spräch (auf der nächs­ten Seite) vor­ge­schla­gen:

Mög­li­che As­pek­te für die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Film:

  • Wel­che Rolle spielt ero­ti­sche An­zie­hung? – Im Film fühlt sich ‚Ac­taeon‘ von sei­ner schö­nen Gast­ge­be­rin (? – sie sitzt am Ende der Tafel) an­ge­zo­gen; durch das Öff­nen der Ba­de­zim­mer­tür über­schrei­tet er be­wusst eine Gren­ze der In­ti­mi­tät (es ver­bie­tet sich, ohne an­zu­klop­fen, die Tür zu einem Zim­mer zu öff­nen; so­bald er die nack­te ‚Ar­te­mis‘ ge­se­hen hat, müss­te er sich zu­rück­zie­hen ...)
  • Wie sind auf der an­de­ren Seite die Re­ak­tio­nen der ‚Ar­te­mis‘ bei Tisch (Biss auf die Un­ter­lip­pe) und im Bad (die Ba­de­zim­mer­tür steht einen Spalt weit offen; sie wen­det sich ‚Ac­taeon‘ zu, ohne ihre Blöße zu be­de­cken) zu in­ter­pre­tie­ren?
  • Wie wird die Ver­wand­lung vi­sua­li­siert? – im Film u. a. durch die Me­ta­mor­pho­se des Zim­mers in einen Wald
  • Wel­chen Bezug zur ‚Rea­li­tät‘ hat die Hand­lung im Film? – Sind die Ver­wand­lung und das daran an­schlie­ßen­de Ge­sche­hen viel­leicht nur eine Traum­se­quenz des ‚Ac­taeon‘?
  • Wo­durch wird die Wir­kung von Grau­sam­keit er­zeugt? – im Film v. a. durch das Durch­boh­ren des ‚Ac­taeon‘ mit dem Hirsch­ge­weih und die Ver­wand­lung – und nicht durch die Tö­tung; au­ßer­dem durch die ab­schlie­ßen­de Szene des Abend­es­sens, in dem wohl der er­leg­te Hirsch von den Gäs­ten der Jagd­ge­sell­schaft ver­speist wird
  • Wann und wie er­kennt ‚Ac­taeon‘ seine Ver­wand­lung? – im Film zu­nächst durch das ‚Spie­gel­bild‘ eines Hir­sches, in dem seine Me­ta­mor­pho­se vor­weg­ge­nom­men wird
  • Point of view und Wech­sel der Blick­rich­tung: Was sieht die je­wei­li­ge Figur – und was sieht der Zu­schau­er?
  • Wie wird der Ein­druck von Be­schleu­ni­gung und Lang­sam­keit im Film er­zeugt? – z. B. Zeit­lu­pe bei der Hetze der Jagd­hun­de
  • Ein­satz von Vor­aus­deu­tun­gen? – ‚Ar­te­mis‘ füt­tert einen Hund, nach­dem sie den Blick des ‚Ac­taeon‘ er­wi­dert hat; der Hund knurrt ‚Ac­taeon‘ in der Bad-Szene an
  • Wel­che Rolle spielt der Ein­satz von Musik und Ge­räu­schen, einem Mit­tel, das dem Epos nicht bzw. nur in sehr be­grenz­tem Maße (laut­li­che Stil­mit­tel beim münd­li­chen Vor­trag!) zur Ver­fü­gung steht (z. B. das Ge­räusch des Be­stecks beim Essen)?

 

Ac­taeon: Leh­rer­ma­te­ri­al: Her­un­ter­la­den [docx][328 KB]

Ac­taeon: Leh­rer­ma­te­ri­al: Her­un­ter­la­den [pdf][2 MB]

 

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