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Celsus, De medicina – Chirurg

Aulus Cornelius Celsus (ca. 25 v. Chr.-50 n. Chr.) war wohl selbst kein Arzt, doch in Sachen Medizin sehr interessiert und kundig.

Im Proömium zum 7. Buch „de medicina“ beschreibt Celsus die Anforderungen an einen Chirurgen folgendermaßen:

Celsus, De medicina 7, Proömium 4

Celsus, De medicina 7, Proömium 4

  1. Vergleichen Sie dieses Anforderungsprofil eines Chirurgen mit den Voraussetzungen, die heutzutage ein Chirurg mitbringen muss.
    Informieren Sie sich hierzu auf der Website des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC): https://chirurgin-werden.de/
  2. Chirurgen werden gebraucht, wenn eine gesunde Lebensweise bzw. Medikamente nicht (mehr) helfen; sie kümmerten sich um Wunden (vulnera) aller Art, verursacht durch Unfälle, Gewalttaten, Kämpfe oder Kriege. 

    Im alten Rom wurden Chirurgen bewundert, ihnen wurde aber auch Abscheu und Ablehnung entgegengebracht. 
    Plinius der Ältere schrieb – unter Berufung auf den Schriftsteller Lucius Cassius Hemina (2. Jh. v. Chr.) – im 29. Buch seiner „Naturalis historia“ (29,4) über den ersten Chirurgen in Rom:

    Cassius Hemina ex antiquissimis auctor est primum e medicis venisse Romam Peloponneso Archagathum Lysaniae filium (…) eique ius Quiritium datum et tabernam in compito Acilio* emptam ob id publice. Vulnerarium eum fuisse egregium, mireque gratum adventum eius initio, mox a saevitia secandi urendique transisse nomen in carnificem et in taedium artem omnesque medicos.

    * compitum Acili: Kreuzung, zwischen Kaiserforen und Kolosseum gelegen

    Kreuzen Sie an, welche Aussagen auf den ersten Chirurgen Roms zutreffen:

    O Der erste Chirurg in Rom hieß Archagathus.
    O Der erste Chirurg in Rom hieß Lysanias.
    O Dieser Arzt praktizierte in einer Kneipe, die er sich auf eigene Kosten gekauft hatte. 
    O Diesem Arzt wurde aus öffentlichen Geldern eine Praxis zur Verfügung gestellt.
    O Dieser Chirurg stammte aus Griechenland, besaß aber das römische Bürgerrecht.
    O Dieser „Wundarzt“ hatte keine hervorragenden Qualitäten.
    O Dieser „Wundarzt“ war dankbar, dass er manche außergewöhnliche Wunder bewirken konnte.
    O Dieser „Wundarzt“ wurde erstaunlicherweise dankbar willkommen geheißen.
    O Viele Jahre später erwarb sich dieser Chirurg einen guten Ruf, obwohl  seine Sektionen (Schnitte) grausam waren.
    O Nach kurzer Zeit wurde dieser Chirurg als Schlächter bezeichnet, der Patienten grausam mit Schneiden und Brennen behandelte.
    O Den Römern war klar, dass es sich bei diesem Arzt um einen Einzelfall handelte.
    O Die Römer übertrugen die Erfahrungen mit diesem Arzt auf alle Ärzte. Dieser Einzelfall begründete die pauschale Ablehnung von Ärzten in Rom.

 

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