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Ana­xi­man­der von Milet (610-547 v. Chr.)

Ana­xi­man­der, ein Lands­mann und Freund des Tha­les, ließ sich von des­sen Auf­fas­sung, das Was­ser sei der Grund­bau­stein allen Seins, nicht über­zeu­gen. Dem sinn­lich wahr­nehm­ba­ren Prin­zip „Was­ser“ setz­te er die schwer fass­ba­re, abs­trak­te Vor­stel­lung vom „Un­be­stimm­ten/ Un­be­grenz­ten“, aus dem alles ent­ste­he, ent­ge­gen.

Ana­xi­me­nes von Milet (585-525 v. Chr.) (Vo­ka­bel­blatt 2)

Vor­er­schlie­ßung:

Der Text ent­hält viele Pro­no­mi­na. Klä­ren Sie, wor­auf sich die fol­gen­den Pro­for­men be­zie­hen: eius, e quo (beide Zeile 1), ex eo (Zeile 2), ex iis (Zeile 3)

Post Ana­xi­man­drum eius au­di­tor Ana­xi­me­nes in­fi­ni­tum aera dixit esse prin­ci­pi­um, e quo omnia gi­g­ne­ren­tur, sed ea, quae ex eo ore­ren­tur, de­fi­ni­ta esse; gigni autem ter­ram, aquam, ignem, tum ex iis omnia.

Ci­ce­ro, Libri Aca­de­mi­ci prio­res 2,118, be­ar­bei­tet

(1) Su­chen Sie Er­klä­run­gen dafür, wes­halb Ana­xi­me­nes die Luft als „in­fi­ni­tus“ be­zeich­net und sie als Grund­bau­stein für die Ele­men­te Erde, Was­ser und Feuer an­nimmt.

  • In­fi­ni­tus = un­be­grenzt: Luft hat keine sicht­ba­re, klar ab­grenz­ba­re Ge­stalt, lässt sich nicht fas­sen oder be­tas­ten.
  • Grund­bau­stein von Was­ser: Trifft warme Luft auf eine kalte Flä­che, schlägt sich Feuch­tig­keit nie­der und es ent­steht Kon­dens­was­ser.
  • Grund­bau­stein von Feuer: Feuer er­scheint als hoch­er­hitz­te Luft.
  • Grund­bau­stein für Erde: Heiße Luft kann Ver­bren­nungs­vor­gän­ge in Gang set­zen, deren End­pro­duk­te zu „Erde“ wer­den.

(2) Ana­xi­me­nes wird oft als Ver­mitt­ler zwi­schen den Theo­ri­en von Tha­les und Ana­xi­man­der be­zeich­net. Er­klä­ren Sie, wes­halb.

Tha­les nimmt mit Was­ser ein kon­kre­tes, sinn­lich wahr­nehm­ba­res Prin­zip als Grund­bau­stein an, Ana­xi­man­der setzt mit dem „Un­be­grenz­ten“ ein völ­lig abs­trak­tes Prin­zip da­ge­gen. Ana­xi­me­nes kehrt mit dem Ele­ment Luft ei­ner­seits zu einem sinn­lich wahr­nehm­ba­ren Grund­stoff zu­rück, ver­sucht aber durch des­sen Be­schrei­bung als „un­be­grenzt“ auch den Ge­dan­ken Ana­xi­man­ders zu in­te­grie­ren.

Tha­les

Ana­xi­me­nes

Ana­xi­man­der

aqua:

sinn­lich fass­ba­res Prin­zip

kon­kret

aer in­fi­ni­tus

sinn­lich fass­ba­res Prin­zip, aber

un­be­stimmt

in­fi­ni­tas - das Un­be­stimm­te/Un­be­grenz­te

den­ke­risch vor­ge­stell­tes, spe­ku­la­tiv er­schlos­se­nes Prin­zip

abs­trakt

 

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