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Bei­spiel­klau­sur 2

Hin­weis

Die Bei­spiel­klau­sur ist ein VOR­SCHLAG, wie die Leis­tungs­mes­sung im Ba­sis­fach ge­stal­tet wer­den kann. Sie ist recht­lich nicht bin­dend. Die Bei­spiel­klau­sur und Teile dar­aus dür­fen im Un­ter­richt NUR zum Zweck der Übung, NICHT zum Zweck der Leis­tungs­mes­sung ein­ge­setzt wer­den.

Be­ar­bei­tungs­zeit: 90 Mi­nu­ten | zu­ge­las­se­nes Hilfs­mit­tel: lat.-dt. Schul­wör­ter­buch

1. Teil: Über­set­zung (6 VP)

Über­set­zen Sie die Verse 5 bis 8 des Text­aus­zugs ins Deut­sche.

Ae­ne­as sucht seine Frau Creu­sa.

Übersetzung Text_1

Hil­fen zu den im Text un­ter­stri­che­nen Wör­tern:

V. 5  si­mu­la­crum, -i n. Bild
V. 6 visa visa <est> ist Prä­di­kat
V. 6  notā (Abl. Sg.) (hier:) die mir be­kann­te Creu­sa
V. 6  imago, -inis f.   Trug­bild
V. 7 obs­ti­pe­sce­re, -o, obs­ti­pui er­star­ren
V. 7  fau­ci­bus   (Abl. Pl.) im Hals
V. 8 ad­fa­ri, -or, ad­fa­tus sum = af­f­a­ri: jd. an­spre­chen; his­to­ri­scher In­fi­ni­tiv, über­set­ze ad­fa­ta est
V. 8  de­me­re, -o, demp­si  neh­men; his­to­ri­scher In­fi­ni­tiv, über­set­ze demp­sit

An­schlie­ßend wen­det sich Creu­sa an Ae­ne­as.

Klausur_2 Text_2

Über­set­zung der Verse 9 bis 27:

„Was hilft es dem über­trie­be­nen Schmerz so sehr nach­zu­ge­ben, mein ge­lieb­ter Gatte? Dies ge­schieht nicht ohne den Wil­len der Göt­ter; weder lässt es gött­li­ches Recht zu, dass du Creu­sa als deine Be­glei­te­rin von hier mit­nimmst, noch ge­stat­tet es der Herr­scher des hohen Olymp. Dir steht ein lan­ges Exil bevor und du musst über das weite Meer hin­weg se­geln, und du wirst nach Ita­li­en kom­men, wo der ly­di­sche Tiber sanft durch an Män­nern rei­che Ge­bie­te fließt. Dort wer­den dir glück­li­che Um­stän­de, Herr­schaft und eine könig­liche Gat­tin zu­teil­wer­den; ver­gieß keine Trä­nen für deine ge­lieb­te Creu­sa. Ich werde die Häu­ser der hoch­mütigen Myr­midonen und Do­lo­per nicht er­bli­cken noch grie­chi­schen Frau­en die­nen, ich, eine Tro­ja­ne­rin und Schwieger­tochter der gött­li­chen Venus, son­dern die Große Göt­ter­mut­ter hält mich an die­ser Küste fest. Und nun lebe wohl und be­wah­re die Liebe zu un­se­rem ge­mein­sa­men Sohn in dir.“ So­bald sie diese Worte ge­spro­chen hatte, ließ sie mich, ob­wohl ich wein­te und noch vie­les sagen woll­te, zu­rück und ent­schwand in die zar­ten Lüfte. Drei­mal ver­such­te ich da meine Arme um ihren Hals zu legen; nach­dem ich drei­mal ver­geb­lich nach ihr ge­grif­fen hatte, ent­glitt das Trug­bild mei­nen Hän­den, wie ein schwa­cher Luft­zug und einem flüch­ti­gen Traum sehr ähn­lich. (Über­set­zung: Den­nis Han­ne­mann)

2. Teil: In­ter­pre­ta­ti­on (18 VP)

  1. Nen­nen Sie zwei Er­eig­nis­se der Aen­eis, die der im Text­aus­zug dar­ge­stell­ten Hand­lung vor­aus­ge­hen.  (2 VP)
  2. Verse 9 – 22:
    Die Rede der Creu­sa lässt sich in vier Ab­schnit­te glie­dern: (1) V. 9-12, (2) V. 13-17,
    (3) V. 18-21, (4) V. 22. Fas­sen Sie den In­halt der Ab­schnit­te (1), (2) und (3) in je­weils einem kur­zen Satz zu­sam­men.  (3 VP)
  3. Verse 9 – 10a:
    Be­nen­nen Sie ein Stil­mit­tel und be­schrei­ben Sie seine in­halt­li­che Funk­ti­on.  (1 VP)
  4. Verse 1 – 4 und Verse 9 – 27:
    Ar­bei­ten Sie je zwei Ver­hal­tens­wei­sen des Ae­ne­as und der Creu­sa her­aus. Be­le­gen Sie Ihre Aus­sa­gen am la­tei­ni­schen Text.  (4 VP)
  5. Be­schrei­ben Sie zwei As­pek­te, in denen sich die Pro­phe­zei­ung der Creu­sa (V. 9-22) und die­je­ni­ge Iup­pi­ters (Buch I) von­ein­an­der un­ter­schei­den.  (2 VP)
  6. Man­che Wis­sen­schaft­ler be­haup­ten, Ver­gils Ae­ne­as sei ein von mensch­li­chen Schwä­chen ge­kenn­zeich­ne­ter epi­scher Held. Neh­men Sie Stel­lung zu die­ser These. Be­zie­hen Sie sich auf den Text­aus­zug wie auch auf min­des­tens einen wei­te­ren Werk­ab­schnitt der Aen­eis.  (6 VP)

 

Bei­spiel­klau­sur 2: Her­un­ter­la­den [docx][32 KB]

Bei­spiel­klau­sur 2: Her­un­ter­la­den [pdf][321 KB]

 

Wei­ter zu Er­war­tungs­ho­ri­zont