Erwartungshorizont
Lösungshinweise, Beispielklausur 2
Textstelle:
Vergil, Aeneis 2, 768-794
1. Teil: Übersetzung
Übersetzungstext: 29 Wörter
Bewertung der Übersetzung:
Fehler |
Punkte |
0 - ¾ |
6 |
3 ½ - 3 ¾ |
2,5 |
2. Teil: Interpretation
Hinweis: In allen Aufgaben können ganze und halbe VP vergeben werden.
Aufgabe 1 (2 VP):
z.B. das hölzerne Pferd / Venus erscheint ihrem Sohn Aeneas / das Flammenprodigium des Ascanius
Aufgabe 2 (3 VP):
z.B. (1) Das Schicksal verweigert es Creusa Aeneas zu begleiten. (2) Aeneas erwartet nach Irrfahrten eine gesegnete Zukunft. (3) Die stolze Creusa wird keine Dienerin sein.
Aufgabe 3 (1 VP):
z.B. Hyperbaton „insano… dolori“: Das Hyperbaton verdeutlicht das Ausmaß des von Aeneas empfundenen Schmerzes; Spondeenhäufung „quid tantum insano“ und/oder „o dulcis coniunx“: Die Spondeen unterstreichen die verzweifelte Situation des Aeneas.
Aufgabe 4 (4 VP):
- Aeneas wirkt verunsichert und verzweifelt; er ist ängstlich; er reagiert emotional auf Creusas Verschwinden und Schattenbild; z.B. „implevi clamore vias“ (V. 2), „sine fine ruenti“ (V. 4), „lacrimantem et multa volentem / dicere“ (V. 23f.), „ter conatus…“ (V. 25)
- Creusa zeigt sich souverän und entschlossen; sie agiert als Seherin; sie tröstet Aeneas; z.B. „non haec sine numine divum / eveniunt“ (V. 10f.) „lacrimas dilectae pelle Creusae“ (V. 17), „non ego Myrmidonum sedes…/ aspiciam“ (V. 18f.)
Aufgabe 5 (2 VP):
- z.B. der unterschiedliche Umfang (ca. 40 Verse [Iuppiter] vs. 14 Verse [Creusa]); unterschiedliche Inhalte (Fatum, Zukunft in Latium, Durchblicke auf die römische Geschichte vs. Heimatlosigkeit, Irrfahrten, ich-bezogene Aussagen der Sprecherin)
Aufgabe 6 (6 VP):
- Zum Erreichen der vollen Punktzahl müssen der Operator „Stellung nehmen“ berücksichtigt und die verlangten Bezüge zum Text hergestellt werden. Eine individuell und schlüssig gestaltete Darstellung ist höher zu bewerten als eine bloße Addition von Textbeobachtungen und Fakten.
- Als vermeintliche Schwächen können die in Aufgabe 3 erarbeiteten Verhaltensweisen wie Angst, Verzweiflung und Emotionalität mit Beleg angeführt werden.
- weitere Werkabschnitte, die Aeneas’ vermeintliche Schwäche aufzeigen: sein Liebesverhältnis zu Dido (IV), sein Furor gegen den unterlegenen Turnus (XII)
- Als vermeintliche Stärke kann insbesondere Aeneas’ weithin praktizierte pietas angeführt werden, die sich an verschiedenen Stellen manifestiert, z.B. nach der Ankunft der Trojaner in Karthago gegenüber den Gefährten, in der Flucht aus Troja gegenüber der Familie und den Penaten, in seinem Willen das Fatum zu erfüllen etc.
- Je nach Ausführung sind auch Merkmale eines Helden im Sinne der epischen Tradition zu beschreiben, auf Aeneas zu beziehen und für die Stellungnahme zu nutzen, z.B. kriegerische Stärke, Führungsrolle, Besonnenheit, strategisches Geschick, Verantwortung, Streben nach Ruhm.
Bewertungstabelle für die Beispielklausuren im Basisfach:
VP | NP |
Note |
24 - 22,5 |
15 |
sehr gut |
20 - 19,5 |
12 |
gut |
16,5 - 15,5 |
09 |
befriedigend |
12,5 - 12 |
06 |
ausreichend |
8,5 - 7 |
03 |
mangelhaft |
2,5 - 0 |
0 |
ungenügend |
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