E-Books: Einführung
E-Books werden oft als "elektronische Version eines gedruckten Buches" definiert. Sieht man davon ab, dass nicht jedes E-Book zwangsläufig auf einem gedruckten Buch basiert, gibt diese Definition eine gute Vorstellung von einem E-Book. Allgemein gesprochen ist ein E-Book eine längere Veröffentlichung in digitaler Form, welche aus Text (und Bildern) besteht. Sie wird in der Regel auf einem Comupter erstellt und ist dazu bestimmt, auf einem Computer oder einem anderen elektronischen Gerät (Lesegerät) gelesen zu werden. Inzwischen werden auch Produkte, die neben Text und Bildern auch andere multimediale Elemente (Video, Musik usw.) enthalten, als E-Books bezeichnet, vorausgesetzt, sie werden für die Lektüre auf einem E-Book Lesegerät entworfen und veröffentlicht.
Es tut sich was bei E-Books! Waren digitale Bücher bis vor kurzem eher ein Nischenprodukt, so hat sich dies nun (Anfang 2012) geändert. Es gibt genügend preiswerte Lesegeräte und der Marktanteil elektronischer Bücher steigt. Der amerikanische Versandhändler Amazon verkauft in den USA inzwischen mehr E-Books für sein Lesegerät Kindle als (gedruckte) Taschenbücher. Zwar ist die Entwicklung in Deutschland noch nicht ganz so weit, doch auch hierzulande befinden sich digitale Bücher im Aufwind. Laut einer Studie der Uni Hamburg vom Frühjahr 2012 hat fast jeder vierte Mensch in Deutschland schon in einem E-Book gelesen. Es wird erwartet, dass E-Books in den nächsten fünf Jahren im Weihnachtsgeschäft 50 Prozent der Buchumsätze ausmachen werden. Momentan sind Amazon und iTunes (Apple) Marktführer.
Die lange diskutierte Frage, ob digitale Bücher in der Gesellschaft angekommen sind und von ihr akzeptiert werden, dürfte sich erledigt haben. Ob und in welchem Umfang E-Books gedruckte Bücher ersetzen, verdrängen oder nur ergänzen werden, steht auf einem anderen Blatt.
Auch der Markt für E-Books für die Schule ist in Bewegung.
Im Januar 2012 machte die Fa. Apple auf einer großen Pressekonferenz im New Yorker Guggenheim Museum klar, wohin ihrer Meinung nach die Reise geht: Das Unternehmen will Schülern, Studenten und Lehrern Schulbücher auf dem iPad zur Verfügung stellen und herkömmliche Papierwerke überflüssig machen.
Die deutschen Bildunsmedienverlage stellten im Februar 2012 auf der Didacta ihr Projekt Digitale Schulbücher vor. Laut Anbieter handelt es sich um "eine offene Lösung, mit der Schulen, Lehrkräfte und Schüler Bücher verschiedener Verlage in einem Regal verwalten, lesen und nutzen können - online oder offline." Unterstützt werden offenbar die Betriebssysteme Windows und Mac OS X, Linux bleibt zunächst außen vor. Marktstart soll der Beginn des Schuljahres 2012/2013 sein.
Man kann davon ausgehen, dass Angebot und Akzeptanz von E-Books auch hierzulande deutlich zunehmen werden. Wer allerdings hofft, mit E-Books Geld sparen zu können, ist zumindest beim deutschsprachigen Angebot auf dem Holzweg. Auch E-Books unterliegen der Buchpreisbindung und viele Verlage sind nicht bereit, ihre E-Books deutlich unter dem Preis ihrer gedruckten Bücher anzubieten. Manche wollen für die digitale Ausgabe genau so viel wie für die günstigste Print-Ausgabe. Zum Glück gibt es auch bei den deutschsprachigen Büchern ein riesiges Angebot an kostenlosen E-Books. Dabei handelt es sich meist um ältere Werke, deren Coypyright ausgelaufen ist.
Der folgende Artikel gibt einen Überblick über
- mögliche Vorteile von E-Books,
- Lesegeräte (Reader),
- E-Book-Formate und die Möglichkeit, Formate zu konvertieren,
- Werkzeuge zum Erstellen von E-Books,
- das Angebot an E-Books mit einem Schwerpunkt auf kostenlosen E-Books.
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