Unterrichtsgang
Vorbemerkungen
Nicht jede Schule hat ein attraktives „klassisches“ Biotop in erreichbarer Nähe. Daher widmet sich diese Einheit dem Biotop der Pflasterfugen. Dieses Biotop ist auf fast jedem Schulgelände vorhanden, wird aber meist nicht als Lebensraum wahrgenommen. Viele Gründe sprechen dafür, diesen häufig übersehenen Lebensraum vor der Schultüre in den Mittelpunkt zu stellen:
- gute Erreichbarkeit, auf nahezu jedem Schulgelände vorhanden
- geringer Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft
- geringer zeitlicher und logistischer Aufwand für die Untersuchung bzw. für den Lerngang
- Lebensraum kann immer wieder ohne großen Zeitaufwand aufgesucht werden
- überschaubare Artenzahl mit vermutlich keinen geschützten Arten
- keine nachhaltige Störung eines sensiblen Biotops
- abiotische Faktoren können leicht untersucht und überprüft werden
Bezug zum Bildungsplan
Inhaltsbezogene Kompetenzen | Prozessbezogene Kompetenzen |
(2) an heimischen Ökosystemen Biotop und Biozönose beschreiben und vergleichen (GA an verschiedenen Standorten auf dem Schulhof) (3) abiotische Faktoren in einem schulnahen Ökosystem untersuchen und ausgewählte Organismen (zum Beispiel Zeigerorganismen) bestimmen (Untersuchung der Pflasterfugen- vegetation und dort herrschender abiotischer Faktoren) (4) die Angepasstheit von Lebewesen an Umweltfaktoren an ausgewählten Beispielen erläutern (Verknüpfung erhobener Daten aus Untersuchungen und Versuchen mit Zeigerwerten) |
2.1 Erkenntnisgewinnung 2. Morphologie und Anatomie von Lebewesen und Organen untersuchen (Bestimmungsschlüssel und Suchkarten: Merkmale einzelner Pflanzenorgane erkennen) 3. Lebewesen kriteriengeleitet vergleichen und klassifizieren (Arbeit mit dem Bestimmungsschlüssel bzw. Suchkarten) 4. Mit Bestimmungshilfen häufig vorkommende Arten bestimmen (Bestimmungsschlüssel, Suchkarten) 5. Fragestellungen und begründete Vermutungen zu biologischen Phänomenen formulieren (Einstieg: Extremlebensraum – Schülervorstellungen und -erwartungen) 6. Beobachtungen und Versuche durchführen und auswerten (Versuche zu abiotischen Faktoren der Pflasterfugen) 7. Arbeitsgeräte benennen und sachgerecht damit umgehen (Versuche zu abiotischen Faktoren der Pflasterfugen, z.B. Messzylinder, Reagenzgläser, Bechergläser, Petrischalen) 9. qualitative und einfache quantitative Experimente durchführen, protokollieren und auswerten (Versuche zu abiotischen Faktoren der Pflasterfugen) |
2.2 Kommunikation 2. Informationen zu biologischen Fragestellungen zielgerichtet auswerten und verarbeiten, hierzu nutzen sie auch außerschulische Lernorte (Arbeit mit ökologischen Tabellen und Info-Karten zur Bedeutung abiotischer Faktoren ) 3. Informationen aus Texten, Bildern, Tabellen, Diagrammen oder Grafiken entnehmen (Arbeit mit Such- und Infokarten, Bestimmungsschlüssel, morphologischen Abbildungen und ökologischen Tabellen) 4. Biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache beschreiben oder erklären (abiotische Faktoren in der Pflasterfuge, Abgleich der Versuchsergebnisse mit Werten aus den ökologischen Tabellen) 5. Zusammenhänge zwischen Alltagssituationen und biologischen Sachverhalten herstellen (Einfluss von Streusalz und Düngemitteln) 6. den Verlauf und die Ergebnisse ihrer Arbeit dokumentieren (Kartierung, Artenlisten, Versuchsergebnisse) 7. komplexe biologische Sachverhalte mit Hilfe von Schemata, Grafiken, Modellen oder Diagrammen anschaulich darstellen (Kartierung, Artenliste, Versuchsergebnisse, Belegfotos) 11. für die Arbeit im Team Verantwortung übernehmen, gemeinsam planen, strukturieren und reflektieren (arbeitsteilige GA, Planung der Vorgehensweise bei Versuchen zu abiotischen Faktoren, Reflexion der Versuchsergebnisse) |
|
2.3 Bewertung 1. in ihrer Lebenswelt biologische Sachverhalte erkennen (allgegenwärtige Pflasterfugen sind Lebensräume) 2. Bezüge zu anderen Unterrichtsfächern herstellen (Chemie: pH-Wert, Kalkgehalt, Chloridionen- Konzentration; Geographie: Korngrößen, Wasserspeichervermögen) 12. den Einfluss des Menschen auf Ökosysteme im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung bewerten (Beurteilung des Einsatzes von Streusalz, Temperaturextreme, Wasserabflussverhalten auf teilweise versiegelten Böden) |
Unterrichtsgang: Herunterladen [doc][111 KB]
Unterrichtsgang: Herunterladen [pdf][398 KB]
Weiter zu Didaktische Schwerpunkte