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Win­kel­sum­me

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

3. Bei­spie­le zur Win­kel­sum­me und Schü­ler­be­tei­li­gung beim Be­wei­sen

Bei Be­wei­sen im Un­ter­richt gibt es die spe­zi­fi­sche Schwie­rig­keit der zu star­ken Leh­rer­zen­trie­rung. Hier Vor­schlä­ge, wie Be­weis­idee und Be­weis z.T. schü­ler­zen­triert er­ar­bei­tet wer­den kön­nen.

Ar­beits­blatt zur „Win­kel­sum­me im Drei­eck“

1. Die Ge­ra­den in der Figur sind je­weils par­al­lel. Be­rech­ne mög­lichst viele in der Figur vor­kom­men­de Win­kel­wei­ten und trage sie ein. Ver­wen­de für  gleich­gro­ße Win­kel je­weils glei­che Far­ben.

Arbeitsblatt

2. Wähle in der Figur ein Drei­eck aus und ad­die­re die drei In­nen­win­kel die­ses Drei­ecks. Er­geb­nis?

3. Schrei­be mög­lichst viele in der Figur vor­kom­men­de Win­kel aus­schließ­lich mit­hil­fe der Buch­sta­ben α, β und γ . Wie kann man nach­wei­sen, dass α + β + γ = 180° ist? parallel.e Berechne 2

Den nun fol­gen­den Schritt, in dem es um die Be­weis­not­wen­dig­keit geht, muss der Leh­rer ein­for­dern (ko­gni­ti­ve Ak­ti­vie­rung), die Schü­ler wür­den von selbst die­sen Schritt nicht ma­chen kön­nen. Au­ßer­dem muss der Leh­rer auf­zei­gen, wie man auf eine Be­weis­idee kom­men kann und was mit einem Be­weis letzt­lich ge­zeigt wird.

(Mit einer sol­chen Vor­ge­hens­wei­se kann Vor­ur­tei­len über die Ma­the­ma­tik be­geg­nen, wie z.B.

  • Beim Be­wei­sen und Pro­blem­lö­sen braucht man die rich­ti­ge Idee; lei­der haben die nicht alle.

  • Be­wei­se kann ein nor­ma­ler Mensch nicht ka­pie­ren.)

Wenn wir zei­gen wol­len, dass in jedem vor­ge­ge­be­nen Drei­eck die Win­kel­sum­me 180° be­trägt, dann müs­sen wir von einem be­lie­bi­gen Drei­eck aus­ge­hen, nicht von einer Par­al­le­len­fi­gur.

Hier habt ihr ein Drei­eck:

Dreieck

Wie be­weist man die Be­haup­tung für die­ses Drei­eck?

Es ist nach der Be­ar­bei­tung des Ar­beits­blat­tes na­he­zu un­aus­weich­lich, dass die Schü­ler auf die Idee mit der Par­al­le­len bzw. Par­al­le­len­schar kom­men. Der L. kann au­ßer­dem sagen (und stellt diese Sätze pla­ka­tiv vor):

Wir wol­len eine Aus­sa­ge über Win­kel aus schon be­kann­ten Sät­zen her­lei­ten. Die ein­zi­gen uns be­kann­ten Sätze, die auf Win­kel­wei­ten schlie­ßen, sind

  • der Satz vom Ne­ben­win­kel (er schließt auf 180°!)

  • der Satz vom Stu­fen­win­kel

  • der Satz vom Wech­sel­win­kel (beide be­nö­ti­gen eine Par­al­le­le!)

  • der Satz vom Schei­tel­win­kel

(Kon­se­quent ge­dacht, lau­tet nun das Er­geb­nis der Stun­de nicht „Die Summe der In­nen­win­kel in jedem Drei­eck ist 180°“, son­dern etwas in die­ser Art: „Aus den Sät­zen vom Stu­fen-Wech­sel-Schei­tel-Neben-Win­kel kann man her­lei­ten, dass die Summe der In­nen­win­kel in jedem Drei­eck 180° be­tra­gen muss“.)

 

Lo­gisch-de­duk­tiv struk­tu­rie­ren – Eine ko­gni­ti­ve Her­aus­for­de­rung:
Her­un­ter­la­den [pdf] [358 KB]