Lehrer
„Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“
Diese Zeilen aus Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ leiten den vierten Streich ein, den Max und Moritz Lehrer Lämpel spielen.
Lehrer waren und sind beliebte Protagonisten zahlreicher Kinder- und Jugendbücher (von Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ bis zu „Harry Potter“ von Joanne K. Rowling); doch auch Romane für Erwachsene porträtieren immer wieder Lehrer, ihre Eigenheiten und ihren Einfluss auf Kinder und Jugendliche: die Ovid-Stunde von Oberlehrer Dr. Mantelsack aus Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ (1901) (Teil 11, Kapitel 2) sind hier ebenso zu nennen wir beispielsweise „Lehrerzimmer“ von Markus Orths aus dem Jahr 2003.
Auch in Film und Fernsehen stehen oft Lehrer im Mittelpunkt, z.B. in den Filmen „Die Feuerzangenbowle“ (1944), „Der Club der toten Dichter“ (1989) und „Fack ju Göhte“ (2013, 2015, 2017).
Schule und Lehrer sind in den gängigen Lateinbüchern oft Thema der ersten Lektionen; hier finden sich auch meistens kurze Informationstexte zum römischen Schulwesen. Doch auch am Ende der Lehrbuchphase stehen manchmal Texte zum Schulbetrieb; quasi als Übergangslektüre werden hier häufig Textpassagen aus Mittelalter und Neuzeit angeboten.
Das vorliegende Lektüreprojekt stellt die Person des Lehrers, die Anforderungen und Aufgaben dieses Berufs in lateinischen Texten vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 18. Jh. n. Chr. vor. Durch diese diachrone Textsammenstellung werden unterschiedliche Zielsetzungen erreicht:
- Das Sachwissen der Unter- und Mittelstufe wird durch die Arbeit an lateinischen Originaltexten erweitert, vertieft und differenziert („Spiralcurriculum“).
- Die Bandbreite der hier angebotenen Texte aus verschiedenen Jahrhunderten schafft die Möglichkeit, themenverwandte Texte zu vergleichen, auszuwerten und mit Blick auf die eigenen Erfahrungen zu reflektieren.
- Unterschiedliche Textgattungen (Rede, Brief, Epigramm, Lehrbuch) bieten ebenso die Möglichkeit einer individuellen Auswahl wie die Möglichkeit, unterschiedliche literarische Ausdrucksmöglichkeiten exemplarisch kennenzulernen.
- Lateinische Texte aus Mittelalter und Neuzeit sind genuiner Bestandteil der Unterrichtseinheit, nicht nur ein „hübsches Anhängsel“.
- Die lateinischen Texte aus unterschiedlichen Epochen zeigen Lehrer als Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Dadurch gewinnt die Beschäftigung mit lateinischen Originaltexten aus Antike, Mittelalter und Neuzeit eine gesellschaftlich-historische Dimension („interkulturelle Kompetenz“).
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