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Bei­spiel­klau­sur 1

Hin­weis

Die Bei­spiel­klau­sur ist ein VOR­SCHLAG, wie die Leis­tungs­mes­sung im Ba­sis­fach ge­stal­tet wer­den kann. Sie ist recht­lich nicht bin­dend. Die Bei­spiel­klau­sur und Teile dar­aus dür­fen im Un­ter­richt NUR zum Zweck der Übung, NICHT zum Zweck der Leis­tungs­mes­sung ein­ge­setzt wer­den.

Be­ar­bei­tungs­zeit: 90 Mi­nu­ten | zu­ge­las­se­nes Hilfs­mit­tel: lat.-dt. Schul­wör­ter­buch

1. Teil: Über­set­zung (18 VP)

Se­ne­ca sagt in einem Brief an Lu­ci­li­us, man solle sich als Phi­lo­soph nicht von ma­te­ri­el­lem Be­sitz ab­hän­gig ma­chen und Ver­zicht üben.

Übersetzung Text_1

Hil­fen zu den im Text un­ter­stri­che­nen Wör­tern:

Z. 1 obsta­re im Weg ste­hen
Z. 2 con­tu­ber­na­lis, -is m./f.  Ge­fähr­te/-in (hier: Per­so­ni­fi­ka­ti­on von pau­per­tas)
Z. 3  va­ca­re animo im Geist frei sein
Z. 3 opor­tet m. Kon­junk­tiv es ist nötig, dass…
Z. 4  summa, -ae f.   Summe (hier: ein be­stimm­tes Ver­mö­gen)
Z. 5 non est, quod m. Kon­junk­tiv es gibt kei­nen Grund, dass…
Z. 5 re­vo­ca­re  (hier:) ab­hal­ten
Z. 6 ad hoc dort­hin (hier: zur Phi­lo­so­phie)
Z. 6  vel  sogar
                                              

2. Teil: In­ter­pre­ta­ti­on (6 VP)

Se­ne­ca preist in einem Brief an Lu­ci­li­us den Wert der Freund­schaft.

Übersetzung Text_1

An­ga­be:

Z. 5 ab istis sub­ti­li­bus ge­meint sind Ver­tre­ter von an­de­ren Phi­lo­so­phen­schu­len

Über­set­zung:

Mir aber ist das­sel­be nütz­lich wie dir, oder ich bin kein Freund, wenn nicht all das, was dich be­tref­fend ge­schieht, mei­nes ist. Die Freund­schaft stellt zwi­schen uns eine Schick­sals­ge­mein­schaft in allen Be­lan­gen her: Weder ein Glück noch ein Un­glück wi­der­fährt den Ein­zel­nen; man lebt ge­mein­sam. Und kei­ner kann ein glück­li­ches Leben füh­ren, der nur sich selbst be­trach­tet, der alles auf sei­nen ei­ge­nen Nut­zen be­zieht: Du musst für den an­de­ren leben, wenn du für dich leben willst. […] Das, Lu­ci­li­us, mein Bes­ter, will ich mir lie­ber von die­sen klu­gen Köp­fen vor­schrei­ben las­sen, was ich einem Freund, was ich einem Men­schen als Dienst er­wei­sen soll, als auf wie viele Arten das Wort „Freund“ ver­wen­det wird und wie viele Be­deu­tun­gen das Wort „Mensch“ hat. (Über­set­zung: Den­nis Han­ne­mann)

Auf­ga­ben:

1.   Geben Sie in einem ei­ge­nen Satz wie­der, was Se­ne­ca in den Zei­len 1 bis 3 unter Freund­schaft ver­steht.  (1 VP)
2.   Be­nen­nen Sie einen sprach­li­chen und einen in­halt­li­chen As­pekt des Tex­tes, der für Se­ne­cas epis­tu­lae mo­ra­les je­weils cha­rak­te­ris­tisch ist. Be­le­gen Sie am la­tei­ni­schen Text.  (2 VP)
3.   Er­klä­ren Sie, warum die Aus­sa­ge „Al­te­ri vivas opor­tet, si vis tibi vi­ve­re“ (Z. 4-5) der phi­lo­so­phi­schen Schu­le der Stoa zu­ge­ord­net wer­den kann.  (3 VP)

 

Bei­spiel­klau­sur 1: Her­un­ter­la­den [docx][27 KB]

Bei­spiel­klau­sur 1: Her­un­ter­la­den [pdf][300 KB]

 

Wei­ter zu Er­war­tungs­ho­ri­zont