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Er­war­tungs­ho­ri­zont

Auf­ga­ben Vor­be­rei­tungs­zeit (ers­ter Prü­fungs­teil):

1)
z.B.:

  • res bel­li­cas / bel­lum / arma / lau­rea / tri­um­phus
  • res ur­ba­nas / toga / laus / rem pu­bli­cam gu­ber­n­a­re / otium

3)
z.B.:

  • edax vetus­tas
  • in­cer­ti aevi
  • parte me­lio­re
  • alta astra
  • nomen in­de­le­bi­le / no­strum

Her­vor­ge­ho­ben wer­den die As­pek­te Ver­gäng­lich­keit bzw. Un­ver­gäng­lich­keit / Ewig­keit

4)
Die Be­ant­wor­tung der Auf­ga­be kann fol­gen­de As­pek­te be­inhal­ten:

  • Ver­or­tung des Epi­logs nach den Apo­theo­sen (Ae­ne­as, Ro­mu­lus, Cae­sar) bzw. der An­kün­di­gung der Apo­theo­se des Au­gus­tus und der Rede des Phi­lo­so­phen Py­tha­go­ras
  • Ovid er­hebt im Epi­log An­spruch auf ewi­gen Ruhm und Un­sterb­lich­keit durch sein Werk auf der gan­zen (rö­misch be­herrsch­ten) Welt (Hier kön­nen auch la­tei­ni­sche Text­be­le­ge aus M2 ge­nannt wer­den).
  • Sein Ruhm über­strahlt noch den der be­rühm­ten Römer und des Au­gus­tus, da die Rede des Py­tha­go­ras über die Ver­gäng­lich­keit allen Seins in­klu­si­ve der olym­pi­schen Göt­ter deren Ruhm ge­wis­ser­ma­ßen re­la­ti­viert.
  • Ovids Dich­tung ist ins­ge­samt ge­prägt von po­li­ti­scher Gleich­gül­tig­keit: jüngs­ter au­gustei­scher Dich­ter, der nur die Frie­dens­zeit be­wusst er­lebt hat > keine Dank­bar­keit ge­gen­über Au­gus­tus für die Schaf­fung des Frie­dens
  • Die Idee von Dich­ter­tum als Be­rufs­stand steht bei den au­gustei­schen Dich­tern selbst­be­wusst neben an­de­ren (tra­di­tio­nel­len) rö­mi­schen Le­bens­ent­wür­fen (kul­tu­rel­le Blü­te­zeit!).
  • Die Ver­ban­nung durch den prin­ceps be­raubt Ovid zwar sei­ner ge­lieb­ten Kul­tur-Haupt­stadt Rom, je­doch nicht sei­nes Stol­zes auf sein Ta­lent (in­ge­nu­um), dem der prin­ceps trotz aller Macht nichts an­ha­ben kann.

Auf­ga­ben Kol­lo­qui­um (zwei­ter Prü­fungs­teil):

1) Die Zu­sam­men­fas­sung soll­te fol­gen­de As­pek­te be­inhal­ten:

  • Po­li­ti­sche Leis­tun­gen sind (ent­ge­gen der land­läu­fi­gen An­sicht) Leis­tun­gen im Krieg über­le­gen
  • Ci­ce­ro führt als bes­tes Bei­spiel die fried­li­che Be­sei­ti­gung der ca­ti­li­na­ri­schen Ver­schwö­rung wäh­rend sei­nes Kon­su­lats an
  • Diese Leis­tung über­trifft sei­ner Dar­stel­lung nach alle bis­he­ri­gen Leis­tun­gen im Krieg

2) Be­rich­ten Sie über den je­wei­li­gen his­to­ri­schen Hin­ter­grund der bei­den Texte.

  • Ci­ce­ro schreibt wäh­rend des 2.​Triumvi­rats, in Zei­ten des Bür­ger­kriegs mit un­ge­wis­ser po­li­ti­scher Zu­kunft der res pu­bli­ca ↔ Ovid schreibt zur Zeit der Pax Au­gus­ta
  • Für Ci­ce­ro ist die phi­lo­so­phi­sche Schrift­stel­le­rei Er­satz für seine ei­gent­lich an­ge­streb­te po­li­ti­sche Tä­tig­keit ↔ Für Ovid ist die Dich­tung Be­ru­fung und Selbst­zweck
  • Durch den Prin­zi­pat war die Macht der No­bi­li­tät ent­schei­dend ge­schwächt, es gab keine Mög­lich­keit mehr, die Po­li­tik maß­geb­lich mit­zu­be­stim­men; in­fol­ge­des­sen tra­ten an­de­re Le­bens­ent­wür­fe wie der Ovids ver­stärkt an die Stel­le der tra­di­tio­nel­len po­li­ti­schen bzw. mi­li­tä­ri­schen Kar­rie­re und wur­den in der kul­tu­rel­len Blü­te­zeit der Pax Au­gus­ta auch ge­för­dert (Ma­ece­nas-Kreis).
  • Ci­ce­ro da­ge­gen mag seine Schrift­stel­le­rei mehr als In­te­rims­lö­sung be­trach­tet haben in der Hoff­nung, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on sich schließ­lich in sei­nem Sinne ent­wi­ckeln und sich wie­der die Mög­lich­keit zu po­li­ti­scher Ein­fluss­nah­me im Sinne der alten res pu­bli­ca er­ge­ben würde. In­so­fern las­sen sich seine Äu­ße­run­gen ver­ste­hen als schrift­lich nie­der­ge­leg­te, weil im Senat / öf­fent­lich zeit­wei­se nicht vor­trag­ba­re Leit­li­ni­en für eine Po­li­tik, wie sie sei­ner Mei­nung nach ge­stal­tet wer­den soll­te.

3)
Mög­li­che Ar­gu­men­te gegen eine Ver­gleich­bar­keit:

  • Ein Ver­gleich von Dich­tung und Prosa ist nicht un­pro­ble­ma­tisch
  • Thema Po­li­tik ↔ Kunst

Mög­li­che Ar­gu­men­te für eine Ver­gleich­bar­keit:

  • Thema: Ruhm
  • In­halt: Selbst­dar­stel­lung
  • Selbst­ein­schät­zung be­züg­lich der ei­ge­nen Groß­ar­tig­keit

 

Er­war­tungs­ho­ri­zont: Her­un­ter­la­den [docx][16 KB]

Er­war­tungs­ho­ri­zont: Her­un­ter­la­den [pdf][123 KB]

 

Wei­ter zu Bei­spiel­auf­ga­be 3