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Hugo von Hof­manns­thal: Elek­tra. Tra­gö­die in einem Auf­zug frei nach So­pho­kles (1903)

Elek­tra. Tra­gö­die in einem Auf­zug frei nach So­pho­kles, so be­zeich­net Hugo von Hof­manns­thal seine Fas­sung des Stof­fes. Die Ori­en­tie­rung an So­pho­kles ist au­gen­fäl­lig, fin­det sich im Per­so­nen­ver­zeich­nis, das er­wei­tert ist um eine Ver­trau­te, eine Schlepp­trä­ge­rin, einen jun­gen und einen alten Die­ner, einen Koch sowie eine Auf­se­he­rin, doch z.B. eben­falls eine Chry­so­the­mis. Die Hand­lung ist sehr stark an den Ab­lauf der Hand­lung bei So­pho­kles an­ge­lehnt, zeigt aber durch­aus si­gni­fi­kan­te Ab­wei­chun­gen. Vor allem die Fi­gu­ren­ge­stal­tung ist eine ganz an­de­re.

Die Die­ne­rin­nen, die quasi den Chor re­prä­sen­tie­ren, tre­ten nicht als völ­lig ge­schlos­se­ne Grup­pe auf, son­dern neh­men un­ter­schied­li­che Hal­tun­gen ge­gen­über Elek­tra ein. Der Fokus ist von Be­ginn an noch stär­ker auf Elek­tra ge­legt, so be­ginnt das Drama mit einem Auf­tritt der Die­ne­rin­nen und nicht mit dem des Orest, des­sen Rolle deut­lich re­du­ziert wird. Klytäm­ne­s­tra ist eine von ihren Träu­men ge­quäl­te Frau, die der stän­di­gen Be­ein­flus­sung der Ver­trau­ten und der Schlepp­trä­ge­rin aus­ge­setzt ist. Elek­tra wer­den se­he­ri­sche Fä­hig­kei­ten zu­ge­schrie­ben, Klytäm­ne­s­tra sucht bei ihr Rat, wie sie ihre Träu­me los­wer­den kann. Chry­so­the­mis ist es, die Elek­tra die Nach­richt vom Tod Orests über­bringt. Sie hat ge­hört, dass Frem­de davon spra­chen. Auch hier wie bei So­pho­kles be­schließt Elek­tra, selbst zur Tat zu schrei­ten, auch hier ist Chry­so­the­mis nicht be­reit zu hel­fen. Orest tritt auf, be­rich­tet vom Tod Orests, stellt Elek­tra Fra­gen, er­kennt schließ­lich, dass die, mit der er spricht, Elek­tra ist. Als Orest die Er­ken­nungs­sze­ne vor­be­rei­tet, indem er be­haup­tet, Orest lebe, schenkt Elek­tra sei­nen Wor­ten kei­nen Glau­ben und er­kennt ihn erst, als er ihr vor­wirft, die Hunde wür­den ihn er­ken­nen, aber seine Schwes­ter nicht. Elek­tra klagt wort­reich und dras­tisch ihr Leid. Orest ist zur Tat ent­schlos­sen, die die Göt­ter ihm auf­er­legt haben. Der Pfle­ger un­ter­bricht auch hier die Wie­der­se­hens­sze­ne und mahnt zur Tat. Orest eilt zum Pa­last. Elek­tra bleibt wie eine Wache vor der Tür ste­hen und ver­hin­dert, dass Chry­so­the­mis und die Die­ne­rin­nen ein­grei­fen. Ägisth kehrt zu­rück, be­tritt das Haus, kur­zer Lärm. Er stirbt. Chry­so­the­mis und die Frau­en tre­ten er­neut auf. Es herrscht ein gro­ßer Tu­mult, weil hin­ter der Bühne ein Kampf zwi­schen den Un­ter­stüt­zern Ägis­ths und denen Orests aus­ge­tra­gen wird, aus dem Orest sieg­reich her­vor­geht. Ein Freu­den­fest be­ginnt. Elek­tra nimmt nicht teil, bleibt ganz für sich, be­ginnt zu tan­zen und bricht schließ­lich zu­sam­men.

Schon aus die­ser kur­zen Dar­stel­lung wird er­sicht­lich, dass vie­les zu­ge­spitzt wird. Die Spra­che ist aus­ge­spro­chen bil­der­reich und dras­tisch, die Fi­gu­ren ins Ex­tre­me ge­trie­ben.

 

Büh­nen­bild

Der Chor

Elek­tra

Chry­so­the­mis

Klytäm­ne­s­tra

Der Schluss

Ex­kurs: Das un­rett­ba­re Ich (1904)

Elek­tra – Drama einer Ver­ge­wal­ti­gung?

Im­pres­sio­nis­mus

 

Drama: Elek­tra: Her­un­ter­la­den [docx][8 MB]

 

Wei­ter zu Büh­nen­bild