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Di­dak­tisch-me­tho­di­sche Hin­wei­se

Über­sicht über die Text­aus­wahl:

Autor und Werk

Text­aus­wahl

the­ma­ti­sche Schwer­punk­te

Cae­sar, de bello Gal­li­co

2, 20f.

Kampf­vor­be­rei­tun­gen: Cae­sar und sein ge­schul­tes Heer

 

4, 25

Lan­dung in Bri­tan­ni­en: der Ad­ler­trä­ger

 

5,44

Wett­streit der Cen­tu­rio­nen

 

7, 50, 4-6

Kampf um Ger­go­via: der Cen­tu­rio Mar­cus Pe­tro­ni­us

Sue­ton, Divus Iu­li­us

65-68

Cae­sars Um­gang mit sei­nen Sol­da­ten
vgl. https://​leh​rerf​ortb​ildu​ng-​bw.​de/ u_­sprach­lit/la­tein/gym/bp2016/fb5/3_kul­tur/6_a­n­ek­do­ten/1_ab/01_a­n­ek2/

Ve­ge­ti­us, Epi­to­ma rei mi­li­ta­ris

I 3, 1. 4-5; 7, 1-3. 5-7; 8, 1-5. II 19, 1

Aus­wahl der Re­kru­ten

 

III 2, 1. 6-11

Ge­sund­heit der Sol­da­ten

Vor­schlä­ge für (län­ge­re) Haus­auf­ga­ben bzw. The­men für Re­fe­ra­te und GFS sind mit

Finger deutet nach unten: Folge...

ge­kenn­zeich­net

Vor allem Text-Text-Ver­glei­che und Auf­ga­ben zu Re­cher­che und Prä­sen­ta­ti­on die­nen der Ver­tie­fung und Er­wei­te­rung der In­ter­pre­ta­ti­on.

Bil­dungs­plan­be­zü­ge:

In die­ser Un­ter­richts­ein­heit ent­hält aus­schließ­lich Texte aus dem his­to­risch-po­li­ti­schen Be­reich (hier: Cae­sar, Sue­ton). Au­ßer­dem wer­den auch Texte zu fol­gen­den im Bil­dungs­plan für Klas­se 9/10 ge­nann­ten The­men­be­rei­chen er­ar­bei­tet:

(1) Ge­stal­ten Eu­ro­pas – Eu­ro­pas Ge­stal­ter (hier: Cae­sar)
(2) Mensch und Macht in Zei­ten des Bür­ger­kriegs (hier: Cae­sar, Sue­ton)

Vor allem fol­gen­de pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen im Be­reich Text- und Li­te­ra­tur­kom­pe­tenz wer­den ge­schult:

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen

(2) sich Texte durch Über­set­zen und Pa­ra­phra­sie­ren er­schlie­ßen und sich dabei über den In­halt ver­stän­di­gen;

(6) ihr Text­ver­ständ­nis durch Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen er­wei­tern;

(7) die Er­geb­nis­se ihrer Er­schlie­ßung und In­ter­pre­ta­ti­on in Form einer schrift­li­chen Über­set­zung do­ku­men­tie­ren;

(8) gat­tungs- be­zie­hungs­wei­se text­sort­en­ty­pi­sche Merk­ma­le eines Tex­tes her­aus­ar­bei­ten sowie in­ter­tex­tu­el­le Be­zü­ge ana­ly­sie­ren;

(12) durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit un­ter­schied­li­chen Re­zep­ti­ons­do­ku­men­ten ihr Text- und Li­te­ra­tur­ver­ständ­nis er­wei­tern und dif­fe­ren­zie­ren.

Im Be­reich der in­ter­kul­tu­rel­len Kom­pe­tenz ste­hen fol­gen­de pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen im Mit­tel­punkt:

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen

(2) Ver­trau­tes und Frem­des im Leben, Han­deln und Den­ken der Men­schen in ver­schie­de­nen Epo­chen be­schrei­ben;

(3) ihre Sicht auf die ei­ge­ne Le­bens­welt durch den Ver­gleich mit der An­ti­ke dif­fe­ren­zie­ren;

(7) aus­ge­hend von an­ti­ken Tex­ten Werte, Nor­men und Rol­len­bil­der ver­schie­de­ner Epo­chen ver­glei­chen und hin­ter­fra­gen;

(8) his­to­ri­sche Be­dingt­heit und über­zeit­li­che Gel­tung von Wert­vor­stel­lun­gen un­ter­schei­den.

Im Be­reich der Me­tho­den­kom­pe­tenz ste­hen fol­gen­de pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen im Mit­tel­punkt:

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen

(8)Texte ge­zielt als In­for­ma­ti­ons­quel­len aus­wer­ten;

(10) In­for­ma­tio­nen zum Hin­ter­grund eines Tex­tes oder zu über­grei­fen­den The­men be­schaf­fen und sich dabei je nach ge­such­ter In­for­ma­ti­on be­grün­det für eine ge­eig­ne­te Re­cher­che­me­tho­de ent­schei­den;

(12) ihre Ar­beits­er­geb­nis­se struk­tu­riert, an­schau­lich und adres­sa­ten­ge­recht prä­sen­tie­ren.

Vier Sze­nen aus Cae­sars de bello Gal­li­co be­leuch­ten das Ver­hal­ten und die Ei­gen­schaf­ten ein­zel­ner Sol­da­ten sowie des ge­sam­ten rö­mi­schen Heers in be­son­ders be­droh­li­chen und kriegs­ent­schei­de­nen Si­tua­tio­nen.

Cae­sar schil­dert in einer Szene aus dem Feld­zug gegen die Ner­vier (2, 20f.) die Not­wen­dig­keit für die rö­mi­schen Sol­da­ten, an­ge­sichts einer aku­ten Be­dro­hung schnell und be­son­nen zu han­deln.

Die Haupt­satz­prä­di­ka­te ste­hen zu­nächst im Im­per­fekt (Z. 1: erant, Z. 5: im­pe­die­bant, Z. 6: erant, Z. 9: ex­spec­tabant, ad­mi­nis­tra­bant); damit wird das Hin­ter­grund­ge­sche­hen dar­ge­stellt. Mit  dem Auf­tre­ten Cae­sars wech­selt das Tem­pus  ins Per­fekt (Z. 10: cu­cur­rit, Z. 11: venit, Z. 14: dedit), womit Cae­sars ziel­ge­rich­te­tes Han­deln be­son­ders her­vor­ge­ho­ben wird.

Der schnel­le An­griff der Fein­de spie­gelt sich in der Not­wen­dig­keit, alles gleich­zei­tig zu tun (Z. 1: omnia uno tem­po­re erant agen­da). Zahl­rei­che El­lip­sen (feh­len­des „erat“ bzw. „erant“), Par­al­le­lis­mus und ein asyn­de­ti­sches Tri­ko­lon (Z. 4: acies <erat> in­stru­en­da, mi­li­tes hortan­di, si­gnum dan­dum), Chi­as­mus (Z. 5: tem­po­ris bre­vi­tas et in­cur­sus hos­ti­um) un­ter­strei­chen die schnell her­an­na­hen­de Be­dro­hung. Die un­mit­tel­ba­re Nähe der Fein­de (Z. 8/9: quod non lon­gius hos­tes aberant quam quo telum adigi pos­set) wird durch die an­schau­li­che Um­schrei­bung noch ein­mal her­vor­ge­ho­ben.

Die Sol­da­ten meis­tern die be­droh­li­che Lage mit pro­fes­sio­nel­ler Rou­ti­ne (Z. 6/7: sci­en­tia atque usus mi­li­tum, quod su­pe­rio­ri­bus pro­eliis ex­er­ci­ta­ti <erant >). Sie war­ten Cae­sars An­wei­sun­gen nicht ab (Z. 8/9: nihil iam Cae­sa­ris im­pe­ri­um ex­spec­tabant), son­dern re­agie­ren, gut ge­schult und kampf­er­fah­ren, au­to­ma­tisch rich­tig (Z. 9: per se, quae vi­de­ban­tur, ad­mi­nis­tra­bant).

Cae­sar kann sich auf seine Trup­pe, ihre vir­tus und forti­tu­do (Z. 7f.) ver­las­sen. Dies kommt u.a. darin zum Aus­druck, dass er keine lange Mo­ti­va­ti­ons­re­de hal­ten muss, son­dern es bei ei­ni­gen we­ni­gen auf­mun­tern­den Wor­ten be­lässt (Z. 11: Mi­li­tes non lon­gio­re ora­tio­ne hor­ta­tus).

Daher muss der erste Satz „Cae­sa­ri omnia  uno tem­po­re  erant agen­da” be­deu­ten: Cae­sar hätte <ei­gent­lich> alles gleich­zei­tig tun müs­sen – hat er aber nicht, son­dern seine sou­ve­rän agie­ren­den Sol­da­ten. Cae­sar greift ja erst recht spät ins Ge­sche­hen aktiv sein (Z. 10: cu­cur­rit).

Was ei­gent­lich eine Über­for­de­rung des Feld­herrn Cae­sar in die­ser Ge­fah­ren­si­tua­ti­on war, wird durch die große Agen­da und mit dem in­di­rek­ten Lob sei­ner Trup­pen (Z. 6: sci­en­tia atque usus mi­li­tum) vom Er­zäh­ler Cae­sar über­spielt.

Hin­weis

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