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Auf­ga­ben­bei­spiel Ge­trän­ke­markt

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

M1 Die Ent­wick­lung im deut­schen Ge­trän­ke­markt

Quel­le: http://​www.​karls­berg-​ver­bund.​de/​JP­K2007/​images/​pdf/​16_​18_​ent­wick­lun­g_​deutsch_​GM.​pdf (Zu­griff 10.08.2010)

Der Ge­trän­ke­markt be­fin­det sich in einer tief­grei­fen­den Um­bruch­pha­se – na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal. Wer am Markt be­ste­hen will, braucht in­tel­li­gen­te Stra­te­gi­en. Die Rah­men­be­din­gun­gen sind hart: Kon­zen­tra­ti­on in der Ge­trän­ke­indus­trie auf der einen Seite, ver­än­der­te Kon­sum­ge­wohn­hei­ten und neues Ein­kaufs­ver­hal­ten auf der an­de­ren Seite. Wei­te­re Fak­to­ren wie eine Exis­tenz ge­fähr­den­de Preis­po­li­tik, stei­gen­de En­er­gie­kos­ten, Roh­wa­ren­ver­knap­pung und Kli­ma­wan­del kom­men er­schwe­rend hinzu. Doch die Bran­che gibt nicht auf und steu­ert dem kal­ten Wind mit Pro­dukt­in­no­va­tio­nen, in­tel­li­gen­ten Ver­pa­ckun­gen und neuen Ge­schmacks­er­leb­nis­sen ent­ge­gen.
Vor allem die Bier­her­stel­ler hat­ten im Ge­schäfts­jahr 2006/2007 zu spü­ren be­kom­men, was es heißt, gegen eu­ro­kra­ti­sche Wind­müh­len zu kämp­fen. Von Sei­ten der EU droh­te eine ver­schärf­te Re­gu­lie­rung der Bier­wer­bung und -ver­mark­tung, um auf diese Weise gegen den viel­fäl­ti­gen Al­ko­hol­miss­brauch an­zu­kämp­fen. Zwar fiel das ver­öf­fent­lich­te Weiß­buch mo­dera­ter als er­war­tet aus, doch die Bran­che stell­te sich schon ein­mal auf die ge­for­der­te Ver­än­de­rung ihrer Mar­ke­ting- und Ver­triebs­stra­te­gi­en ein. Im­mer­hin schlum­mern in den Schub­lä­den der EU-Kom­mis­si­on nach wie vor Vor­schlä­ge für Warn­hin­wei­se auf Bier­fla­schen und ein ge­ne­rel­les Wer­be­ver­bot für al­ko­hol­hal­ti­ge Ge­trän­ke.
Wie in den Vor­jah­ren zeig­te der all­ge­mei­ne Trend zu Dis­count­mar­ken in der Ge­trän­ke­bran­che seine Aus­wir­kun­gen. Dis­coun­ter haben den Han­dels­markt gründ­lich auf­ge­mischt: Ein Ende die­ser Ent­wick­lung? Noch nicht ab­seh­bar. Die Dis­coun­ter si­cher­ten sich wei­te­re Markt­an­tei­le, und der Preis­ver­fall ist noch immer nicht ge­stoppt. Zu Las­ten re­gio­na­ler und über­re­gio­na­ler Mar­ken­pro­duk­te ge­wan­nen damit die im nied­ri­gen Preis­seg­ment an­ge­bo­te­nen Pro­duk­te Markt­an­tei­le. Im tra­di­tio­nel­len Le­bens­mit­tel­ein­zel­han­del und in Ge­trän­ke­ab­hol­märk­ten ver­zeich­ne­ten Bil­lig­an­bie­ter im Mehr­weg­be­reich Zu­wachs­ra­ten und er­reich­ten damit ein be­acht­li­ches Markt­vo­lu­men. Som­mer, Sonne, Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft: Diese Trias be­stimm­te den Ge­trän­ke­kon­sum in 2006. Nach zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren mit Ne­ga­tiv­re­kor­den eine er­freu­li­che Ent­wick­lung. Die Fak­ten: Der Ge­trän­ke­kon­sum ist im Jahr 2006 von 741,8 Liter um satte 13,2 Liter auf 755,0 Liter pro Kopf ge­stie­gen (+1,8 Pro­zent).
Bei den al­ko­hol­hal­ti­gen Ge­trän­ken ist ein An­stieg um 0,9 Liter (+0,6 Pro­zent) auf 145,6 Liter pro Kopf der Be­völ­ke­rung zu ver­zeich­nen. Glei­cher­ma­ßen klet­ter­te der Ver­brauch von al­ko­hol­frei­en Kalt­ge­trän­ken nach oben. 296,7 Liter Was­ser, Er­fri­schungs­ge­trän­ke und Frucht­säf­te flos­sen die durs­ti­gen Keh­len hin­un­ter. Das sind 8,6 Liter mehr als im Jahr 2005. Auch Kaf­fee & Co. be­geis­ter­ten mehr Ver­brau­cher.
Der Kon­sum an Heiß­ge­trän­ken stieg leicht um 3,7 Liter (+1,2 Pro­zent) auf 312,7 Liter an.
Zu­kunfts­po­ten­zia­le für die Bran­che lie­gen in der wei­te­ren Ent­wick­lung in­no­va­ti­ver Ge­trän­ke. Die rich­tung­wei­sen­den Schlag­wör­ter: Ge­sund­heit, Con­ve­ni­ence und Ge­nuss. Ge­trän­ke, die als Life­style ver­mark­tet wer­den kön­nen, haben hier die Nase vorn. Schor­len mit Apfel, Grape­fruit und Zi­tro­ne, die als Fit­ness­pro­duk­te be­wor­ben wer­den, sowie aro­ma­ti­sier­te Mi­ne­ral­wäs­ser und Bier­misch­ge­trän­ke be­stim­men den Trend. Diese Pro­duk­te gel­ten als die Wachs­tums­mo­to­ren der Bran­che. Also Ge­trän­ke, die mit ge­sund­heits­för­dern­den In­halts­stof­fen und ‚Ready-to-drink-Re­zep­tu­ren‘ einen sicht­ba­ren Mehr­wert auf­wei­sen. Die Kon­su­men­ten sind nach wie vor be­reit, für sol­che Le­bens­mit­tel und Ge­trän­ke mehr zu zah­len. Be­acht­lich war die Ent­wick­lung der so­ge­nann­ten Neuen Seg­men­te. Am Ge­samt-AfG-Markt hat das Seg­ment mitt­ler­wei­le schon einen An­teil von 12,4 Pro­zent er­reicht.
In der ers­ten Jah­res­hälf­te 2006 stand für die AfG-Bran­che ein alt­be­kann­tes Thema auf der Agen­da: Die er­neu­te No­vel­lie­rung der Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung. Mit dem Stich­tag 1. Mai 2006 ging das na­tio­nal an­ge­leg­te Rück­nah­me­sys­tem an den Start.
Ab die­sem Zeit­punkt soll­ten die Ver­brau­cher ihre Pfand­fla­schen bei allen Händ­lern zu­rück­ge­ben kön­nen. Gleich­zei­tig wur­den In­sel­lö­sun­gen von Dis­coun­tern ab­ge­schafft. Die neue Pfand­re­ge­lung setz­te den Trend zu Ein­weg­ge­bin­den wei­ter fort:
Wie nie zuvor deck­ten die Ver­brau­cher ihren Be­darf an al­ko­hol­frei­en Ge­trän­ken mit Ein­weg­ver­pa­ckun­gen. Allen voran die PET-Ein­weg­fla­schen und Ge­trän­ke­kar­tons. Laut GfK ist die Mehr­weg­quo­te für Wäs­ser, Er­fri­schungs­ge­trän­ke und Frucht­säf­te im Zeit­raum 1. Ja­nu­ar bis 30. No­vem­ber 2006 auf 34,9 Pro­zent zu­rück­ge­gan­gen. Im Jahr 2002 – vor Ein­füh­rung des Ein­weg­pfan­des – be­trug die Mehr­weg­quo­te für al­ko­hol­freie Ge­trän­ke noch 51,4 Pro­zent. Des Han­dels Leid ist des Her­stel­lers Freud:
Mit in­no­va­ti­ven Ein­weg­ver­pa­ckun­gen er­reich­ten sie einen in­di­vi­du­el­len Mar­ken- und Pro­dukt­auf­tritt, den die Ver­brau­cher mit viel Zu­spruch gou­tier­ten. Für mehr Ab­wechs­lung sorg­ten die Ge­trän­ke­her­stel­ler auch bei den Ver­pa­ckungs­grö­ßen, um die Kon­su­men­ten­wün­sche für ver­schie­de­ne Trink­an­läs­se zu er­fül­len.

Grup­pen­auf­ga­be 1:

  1. Ana­ly­sie­ren Sie den deut­schen Ge­trän­ke­markt.
  2. Vi­sua­li­sie­ren Sie Ihre Lö­sung in Form einer Mind­map.

Grup­pen­auf­ga­be 2:

  1. Ent­wer­fen Sie aus­ge­hend von M1 mög­li­che Auf­ga­be­stel­lun­gen.
  2. Skiz­zie­ren Sie einen mög­li­chen Er­war­tungs­ho­ri­zont.

 

wei­ter: Be­wer­tungs­ras­ter

Auf­ga­ben­bei­spiel Ge­trän­ke­markt:
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