Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Binnendifferenzierung über die Wahl von Arbeits- und Sozialformen

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

Schülerzentrierte Arbeits- und Sozialformen sind eine notwendige Bedingung für ein binnendifferenziertes Vorgehen. Entscheidend bei der Wahl der Unterrichtsform ist, dass die Schüler die Möglichkeit erhalten, in ihrem Tempo und möglichst eigenständig  zu arbeiten und zu lernen. 

Dies ist bereits bei der klassischen Einzel- oder Stillarbeit und der Partnerarbeit  gegeben, vor allem wenn die Schüler die Möglichkeit erhalten, Aufgaben zu wählen und dabei nach ihrem Kompetenzstand und Interesse unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen (→ Beispiel 1).

Neuere methodische Ansätze wie „Ich-Du-Wir“,  „Markt der Möglichkeiten“ und „Placemat“ nehmen zusätzlich das Problem der Integrationsphase in den Blick und liefern methodische Ansätze zur Zusammenführung der individuellen Schülerbeiträge nach einer Phase der Einzelarbeit (→ Beispiele 6 und 7). Die Schüler werden so angeleitet, ihre eigenen Überlegungen und Ergebnisse zu kommunizieren und sich mit den Beiträgen ihrer Mitschüler auseinanderzusetzen. Nach einer Phase binnendifferenzierten Arbeitens ist eine solche Integrationsphase nicht nur notwendig mit Blick auf den Zusammenhalt der Lerngruppe und die Sicherung von Ergebnissen, sondern auch wichtig unter dem Aspekt der angestrebten Kompetenzen aus den überfachlichen Kompetenzbereichen „Lernen“ und „Kommunizieren“.

Aufwändiger in der Vorbereitung als mithilfe der oben genannten methodischen Kleinformen ist die Binnendifferenzierung im Rahmen methodischer Großformen wie Lernen an Stationen, Gruppenpuzzle, Planarbeit oder Projektarbeit. Während ein Lernen an Stationen bzw. das Angebot einer Lerntheke vor allem die Möglichkeit bietet über Wahlstationen zu differenzieren, kann der Lehrer beim Gruppenpuzzle über den Schwierigkeitsgrad der Expertengruppen stufen (→ Beispiel 8). Bewährt hat sich die Methode Gruppenpuzzle auch zur Vorbereitung auf eine Klausur oder das Abitur. Der Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft ist in diesem Fall sehr begrenzt. Es müssen lediglich alte Klausur- und Abituraufgaben in „Aufgabenportionen“ von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zerlegt werden. Damit ist das Material für die Expertengruppen schon vorbereitet. Planarbeiten unterstützen vor allem das eigenverantwortliche Lernen der Schüler über einen längeren Zeitraum, leiten die Schüler aber oft zu einem Vorgehen auf einem bestimmten Weg an. Es ist aber auch möglich diesen vorgezeichneten Weg durch geeignete Aufgabenformulierungen immer wieder zu öffnen und den Schülern dadurch Freiräume für individuelle Überlegungen auf verschiedenen Anforderungsniveaus zu ermöglichen (→ Beispiel 9).

Alle Beispiele im Überblick