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Eine Frage des Stils: Die Ausklammerung

  1. Wiederholung: Was steht normalerweise im Nachfeld? Folgende Beispiele können dir helfen:

KO

VF

LSK

MF

RSK

NF

 

Ich

kann

schöner

schreiben

als du!

   

Hast

du nicht daran

gedacht,

schöner zu schreiben?

Aber

du

weißt

doch,

 

dass ich nicht gerne schön schreibe!

  1. Wo stehen Objekte und adverbiale Bestimmungen, wenn sie nicht im Vorfeld stehen, im Deutschen normalerweise? Betrachte dazu folgende Beispiele:

KO

VF

LSK

MF

RSK

NF

Denn

ich

habe

ihm während all der Jahre nie

geschrieben.

 

Oder

 

hat

er dir nie von den Briefen

erzählt?

 
  1. Übertrage folgende drei Sätze in eine Feldertabelle und vergleiche, was sich jeweils ändert. Verwende für das ganze Satzgefüge nur eine Tabellenzeile.

    1. Die Atmosphäre in unserer Gruppe war von der Angst, von anderen Gruppenmitgliedern übervorteilt zu werden, geprägt.

    2. Die Atmosphäre in unserer Gruppe war von der Angst geprägt, von anderen Gruppenmitgliedern übervorteilt zu werden.

    3. Die Atmosphäre in unserer Gruppe war geprägt von der Angst, von anderen Gruppenmitgliedern übervorteilt zu werden.

  1. Entscheide dich für die eleganteste Version und begründe deine Entscheidung.

  1. Übung: Trenne in den folgenden Zitaten die Partien, die im Nachfeld stehen, durch einen senkrechten Strich von der RSK ab.

    Verschiebe die abgetrennten Partien dann ins Mittelfeld und entscheide, ob die Auslagerung ins Nachfeld (= Ausklammerung) stilistisch nötig bzw. deutlich eleganter ist oder eher einem „Reflex“ des Verfassers / Redners folgt.

Beispiel:

[Es gibt ökonomisch abgehängte Regionen,] in denen Menschen anfällig sind | für die Versprechen der Populisten [.] (Die ZEIT, Nr. 51, 8.Dez. 2016, S.3)

Umformung: in denen Menschen anfällig für die Versprechen der Populisten sind.

Entscheidung: Die zweite, im Deutschen übliche Version ist nicht weniger verständlich als die erste, der Verfasser hätte die normale Satzstellung beibehalten können.

    1. ...sie lässt sich vielmehr beziehen auf das, was sich als humboldtsches Bildungsideal grob umreißen lässt“ (Silja Graupe: „Ökonomische Bildung zwischen Marktgläubigkeit und Mündigkeit“. In: Universitas Nr. 844 (10/2016), S.61.)

    2. Aber dieser objektive Kontrollverlust muss in letzter Zeit ein bisschen zu oft herhalten zur Begründung für Untätigkeit.“ (Die ZEIT Nr. 51 8.Dez. 2016, S.3)

    3. Die Wut auf Trump darf nicht umschlagen in eine Abkehr von den Vereinigten Staaten“ (Die ZEIT Nr. 9 vom 23.2.2017, S.1)

    4. Nun liegen der ZEIT Dokumente vor, die Einblick gewähren in den bizarren Streit zwischen Justiz und Politik“ (ZEIT Nr. 9 vom 23.2.2017, S.13)

    5. SPD will nachbessern bei Erbschaftsteuer (Badische Zeitung, 4.2.2017, S. 1, Überschrift)

    6. [Darum werde ich immer auf der Seite derer sein,] die leidenschaftlich eintreten für eine Gesellschaft, die offen und durchlässig ist und dem Ziel gerecht wird: Bildung für alle.

      http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Horst-Koehler/Reden/2006/09/20060921_Rede.html

    7. Trotzdem hat sich seit 2014 einiges verändert in Baden-Württemberg. (Badische Zeitung, 14.3.2017, S.5)

    8. Merkel lädt ein zu Jamaika-Treffen (Badische Zeitung, 10.10.2017, S.1, Überschrift)

 

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